Gebet um Frieden und Verantwortung für die Welt
Herr, allmächtiger Gott,
der du die Welt trägst,
gib, dass alle, die Verantwortung haben,
erfüllt werden mit Weisheit und Kraft,
damit sie ihre Aufgabe vollbringen zum Leben
und nicht zum Verderben der Welt.
Dir empfehlen wir die Menschen in Rechtlosigkeit
und unter Unrechtsregimen an:
die Gequälten und zu Unrecht verhaftetetn,
die Gefolterten,
die Heimatlosen,
auf der Flucht und in Lagern
und die Hungernden.
In einer Welt der Angst
hilf uns, die Hoffenden zu bleiben
durch Jesus Christus, unsern Herrn
Gebet aus Nicaragua
Gotteslob Nr. 20,2
Ökumenisches Friedensgebet
Gütiger Gott, wir sehnen uns danach,
miteinander in Frieden zu leben.
Wenn Egoismus und Ungerechtigkeit überhandnehmen,
wenn Gewalt zwischen Menschen ausbricht,
wenn Versöhnung nicht möglich erscheint,
bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.
Wenn Unterschiede in Sprache,
Kultur oder Glauben uns vergessen lassen,
dass wir deine Geschöpfe sind und
dass du uns die Schöpfung als gemeinsame
Heimat anvertraut hast,
bist du es, der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.
Wenn Menschen gegen Menschen ausgespielt werden,
wenn Macht ausgenutzt wird,
um andere auszubeuten,
wenn Tatsachen verdreht werden,
um andere zu täuschen, bist du es,
der uns Hoffnung auf Frieden schenkt.
Lehre uns, gerecht und fürsorglich
miteinander umzugehen und der
Korruption zu widerstehen.
Schenke uns mutige Frauen und Männer,
die die Wunden heilen, die Hass und Gewalt
an Leib und Seele hinterlassen.
Lass uns die richtigen Worte, Gesten und
Mittel finden, um den Frieden zu fördern.
In welcher Sprache wir dich auch als
„Fürst des Friedens“ bekennen,
lass unsere Stimmen laut vernehmbar sein
gegen Gewalt und gegen Unrecht.
Amen.
Ich bin da
In das Dunkel deiner Vergangenheit
und in das Ungewisse deiner Zukunft,
in den Segen deines Wirkens und Schaffens
und in das Elend deiner Ohnmacht
lege ich meine Zusage: ICH BIN DA.
In das Spiel deiner Gefühle
und in den Ernst deiner Gedanken,
in den Reichtum deines Schweigens
und in die Armut deiner Sprache
lege ich meine Zusage : ICH BIN DA.
In deinen Einsatz für andere
und in die Zeit für dich selbst,
in dein Engagement für die Welt
und in dein Bemühen um die Kirche
lege ich meine Zusage: ICH BIN DA.
In die Fülle deiner Aufgaben
und in die Leere deiner Geschäftigkeit,
in die Vielzahl deiner Fähigkeiten
und in die Grenzen deiner Begabung
lege ich meine Zusage: ICH BIN DA.
In das Gelingen deiner Gespräche
und in die Langeweile deines Betens,
in die Freude deines Erfolges
und in den Schmerz deines Versagens
lege ich meine Zusage: ICH BIN DA.
In die Enge deines Alltags
und in die Weite deiner Träume,
in die Schwäche deines Verstandes
und in die Kräfte deines Herzens
lege ich meine Zusage: ICH BIN DA.
In das Glück des Zusammenhaltens
und in die Freude des Verstehens,
in das Aneinanderleiden deiner Tage
und in die Höhepunkte deiner Freundschaft
lege ich meine Zusage: ICH BIN DA.
In die Gebrechlichkeit deines Körpers
und in die Beweglichkeit deines Geistes,
in die Verzweiflung deines Scheiterns
und in die Unnachgiebigkeit deiner Menschlichkeit
lege ich meine Zusage: ICH BIN DA.
Autoren: Hermann Bartsch, Leitender Pfarrer in St. Thomas Morus Bonn, und Helmut Alenfelder, Gemeindereferent im Seelsorgebereich Sankt Augustin
kein trost
als ich weinte
in deinen armen
hast du nicht versucht
meine tränen
zu stillen
du hast mich festgehalten
damit ich
weiter weinen konnte
als allein
so
hast du mir
geholfen.
autor: hans curt flemming
In mir ist es finster
In mir ist es finster,
aber bei dir ist Licht
ich bin einsam,
aber du verlässt mich nicht
ich bin kleinmütig,
aber bei dir ist die Hilfe
ich bin unruhig,
aber bei dir ist Frieden
in mir ist Bitterkeit,
aber bei dir ist die Geduld
ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weißt
den rechten Weg für mich.
Autor: Dietrich Bonhoeffer
Gott, zu dir rufe ich
Gott, zu dir rufe ich am frühen Morgen
hilf mir beten und meine Gedanken sammeln;
ich kann es nicht allein
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht
ich bin einsam, aber du verläßt mich nicht
ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe
ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden
in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist Geduld
ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weißt den rechten Weg für mich.
Vater im Himmel,
Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht
Lob und Dank sei dir für den neuen Tag
Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue
in meinem vergangenen Leben.
Du hast mir viel Gutes erwiesen,
laß mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen.
Du wirst mir nicht mehr auferlegen, als ich tragen kann.
Du läßt deinen Kindern alle Dinge zum besten dienen.
Autor: Dietrich Bonhoeffer
Quelle: Widerstand und Ergebung, DBW Band 8, Seite 204f.
Gebet von Dietrich Bonhoeffer
Ich glaube,
dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen,
die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube,
dass Gott uns in jeder Notlage
soviel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im Voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst
vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube,
dass Gott kein zeitloses Fatum ist,
sondern dass er auf aufrichtige Gebete
und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
Autor: Dietrich Bonhoeffer
Wir wollen vor Gott daran denken
Wir wollen vor Gott daran denken,
was dieses Leben uns persönlich bedeutet hat.
Wir wollen vor Gott unsere Traurigkeit ausdrücken,
die uns jetzt erfasst hat.
Wir wollen das Leben bedenken,
das wir miteinander geteilt haben.
Wir wollen Gott für dieses Leben danken
und ihm anvertrauen, was wir abgeben müssen.
Den Leib müssen wir begraben,
unsere Erinnerungen werden wir bewahren,
unser Glaube vertraut auf das ewige Leben,
auf Gottes Zuwendung,
die stärker ist als dieser Tod.
Verfasser unbekannt
Es ist Krieg. Ein ratloser Psalm.
Aufgeschreckt bin ich, Ewiger, reibe mir zitternd die Augen,
ein Traum muss es sein, ein schrecklicher, ein Alptraum.
Entsetzt höre ich die Nachrichten, kann es nicht fassen,
Soldaten marschieren, kämpfen und sterben. Es ist Krieg.
Der Wahn eines Mächtigen treibt sie zu schändlichem Tun,
mit Lügen hat er sie aufgehetzt, mit dem Gift seiner Hassreden.
In den Kampf wirft er sie, missbraucht ihre Jugend, missbraucht ihre Kraft,
erobern sollen sie, töten sollen sie, sein Befehl ist eiskalt.
Seine Nachbarn hat er zu Feinden erklärt, ein Zerrbild gemalt,
in den dunkelsten Farben seiner wirren Machtphantasien.
Niemand wagt ihm zu widersprechen, seine Claquere halten still,
ein Marionettentheater umgibt ihn, das er höhnisch bespielt.
Seine Bosheit hat Raffinesse, listig und schamlos geht er voran,
die Versuche ihn umzustimmen liess er ins Leere laufen,
umsonst sind sie angereist aus besorgten Ländern,
Friedensappelle und Warnungen liessen ihn kalt.
Angst und Schrecken verbreiten sich, blankes Entsetzen,
wieviele Verletzte wird es geben, wieviel Tote?
Wann wird die gefrässige Gier des Tyrannen gesättigt sein,
wann der Blutstrom versiegen, wann die Waffen schweigen?
Hilflos starre ich auf die Bilder und Meldungen,
meine Fäuste voll Wut, in meinen Augen regnet es.
Fahr den Kriegstreibern in die Parade, Ewiger. Allen!
Leg ihnen das Handwerk, lass sie straucheln und fallen.
Wecke den Mut und den Widerstand der Rückgrat-Starken,
lass das Volk sich erheben und die Verbrecher entlarven.
Nicht entmutigen lassen sollen sich alle, die an den Frieden glauben,
die unverdrossen ihre Stimme erheben, gegen Verführer immun sind.
Sei unter denen, die nicht schweigen, die nicht wegschauen,
die nicht achselzuckend sagen, was kann ich schon bewirken.
Höre unser Beten, unser Schreien, es töne in Deinen Ohren,
unsere Angst um die Welt unser Kinder und Kindeskinder.
Sie hast Du uns in die Hände gegeben, Deine Welt ist die unsrige,
In die die Hände fallen soll sie nicht den Machthungrigen ohne Gewissen.
Nie werde ich verstehen, warum Du dem allen nur zusiehst,
Deine Hand nicht eingreift und die Tyrannen zerschmettert.
Mach Dich gefasst auf meine zornigen Fragen, wenn wir uns sehen werden,
später, in diesem rätselhaften Danach, Deinem geheimnisumwobenen Himmel.
Dann will ich Antworten, will Erlösung und endgültigen Frieden,
jetzt aber will ich nicht aufgeben, zu tun was, ich tun kann,
damit wir jetzt und auch künftig den Namen verdienen,
den wir so selbstverständlich als unseren eigenen tragen,
und ehrlich und glaubwürdig und unverhärtet berührbar,
als menschlicher Mensch unter menschlichen Menschen leben.
Autor: Stephan Wahl
Weitergehen, einfach und zuversichtlich
Mut bewahren, einfach weitergehen,
wenn Du kannst.
Und wenn Du nicht kannst, nicht mehr kannst,
warten;
oder ausruhen bei einem Freund,
falls es den gibt.
Und wenn es den nicht gibt, dennoch warten,
– dann eben alleine –
warten, bis es wieder geht,
später.
Einfach weitergehen, den Weg nehmen,
wie er kommt,
mit seinem Für und Wider.
Dein Auge klar wie eine Lampe,
die Deinen Körper erhellt.
Tun, was auf der Hand liegt,
Antworten geben, falls es sie gibt.
Und dabei fühlen
Den Takt Deines Stockes;
Nicht zu viel rückblicken
– ab und zu mal;
denn der Weg geht quer durch Dein Herz –
nicht zuviel rückblicken
und auch nicht zu viel nach vorn.
Einfach weitergehen und wissen:
Dieser Weg ist nicht alles
Und ist nicht von dieser Welt alleine.
Die Wolken sehen, die herantreiben
Aus ewigen Weiten
– wer zog da ihre Grenze? –
und fühlen Deinen Herzschlag sich einstimmen
auf die ewigen Hügel
– wer hat sie gegründet? –
Und von den Dingen die stille Seite sehen,
wo sie grenzen an Ihn?
Autor: Frans Andriessen
Herr, in deine Hände
Herr, in deine Hände lege ich meinen Weg,
begleite mich.
Herr, in deine Hände lege ich meine Zeit,
erbarme dich.
Herr, in deine Hände lege ich meine Angst,
erhöre mich.
Herr, in deine Hände lege ich mein Herz,
erfülle mich.
Herr, in deine Hände lege ich meinen Schmerz,
erlöse mich.
Autor: Gregor Linssen
Weck uns auf!
Die Berichte sind unerträglich und die Bilder kaum auszuhalten.
Hat die Pandemie nicht schon genug Unheil angerichtet, Herr?
Wir fühlen mit den Menschen, die keine ruhige Nacht mehr haben
in den U-Bahn-Schächten und den vollgestopften Waggons.
Doch haben wir nicht vor allem Angst, dass der Krieg auch zu uns kommt?
Noch fließt das Gas durch die Leitung, und die Heizung spendet Wärme.
Der Automat spuckt Geld, wenn wir es brauchen.
Im Supermarkt nebenan stapeln sich die Waren.
Aber wie lange noch, Herr?
Wie viele Menschen müssen noch sinnlos sterben?
Wir kennen doch nur den Frieden,
und nur die Alten wissen, was Krieg bedeutet.
Herr, öffne uns die Augen!
Wir müssen dafür sorgen, dass der Krieg ein Ende findet –
egal, wo auf der Welt er tobt.
Ohne Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit hat die Menschheit keine Zukunft.
Lass uns den Balken im eigenen Auge erkennen!
Wenn wir uns nicht besinnen, wird alles sinnlos.
Wenn wir unseren Lebensstil nicht ändern, treiben wir Deine Schöpfung in den Ruin.
Weck uns auf, Herr, damit durch uns Frieden werde!
Amen.
Autorin: Eva-Maria Will
Kein starkes Gebet, nur erbärmliche Fragen
Ein Impuls aus Fragen
Schmiedet Schwerter aus euren Pflugscharen und Lanzen aus euren Winzermessern! (Joel 4)
Was sind deine Waffen, Gott, um das Geschehene zu wenden?
Welche Schwerter und Lanzen darf ich in die Hand nehmen?
Wie kann ich schwacher Mensch für dich kämpfen?
Wie werde ich zu einem Werkzeug deines Rechtschaffens?
Wie bringst du die vertriebenen Jungen und Mädchen zurück in ihre Heimat?
Wann ist dein Tag, an dem du Rechte wieder geltend machst und Zuflucht bietest?
Ach Gott, in all dem kriegerischen Getöse und Getümmel: Wie kann ich dich erkennen?
Dann werden Schwerter zu Pflugscharen und Lanzen zu Winzermessern umgeschmiedet! (Jesaja 2; Micha 4)
Wie wirst du Recht schaffen zwischen Völkern, wenn schon ein einzelner Mensch die Welt ins Wanken bringt?
Welche Wege sind dir recht und welche Pfade sollen Menschen gehen?
Wie wird der Götze Krieg verschwinden?
Wie werden der Hochmut der Menschen gebeugt und wie wird sich der Stolz des Mannes senken?
Wie überleben Menschen die Spanne zwischen dem kriegerischen Jetzt und der Zukunft Deines Heils?
Wie werden und bleiben Menschen Deine Tochter, Dein Volk?
Wie wirst Du aus Hinkenden und Schwachen ein gutes Volk machen?
Ach Gott, meine ganze Hilflosigkeit liegt in deinen Händen.
Autor: Dr. Burkhard Knipping
Gebet von Papst Franziskus
Herr und Vater der Menschheit,
du hast alle Menschen mit gleicher Würde erschaffen.
Gieße den Geist der Geschwisterlichkeit in unsere Herzen ein.
Wecke in uns den Wunsch nach einer neuen Art der Begegnung,
nach Dialog, Gerechtigkeit und Frieden.
Sporne uns an, allerorts bessere Gesellschaften aufzubauen
und eine menschenwürdigere Welt
ohne Hunger und Armut, ohne Gewalt und Krieg.
Gib, dass unser Herz sich
allen Völkern und Nationen der Erde öffne,
damit wir das Gute und Schöne erkennen,
das du in sie eingesät hast,
damit wir engere Beziehungen knüpfen
vereint in der Hoffnung und in gemeinsamen Zielen. Amen.
Papst Franziskus in Enzyklika Fratelli Tutti
Gebet für verfolgte und bedrängte Christen
Überall auf der Welt bekennen sich Menschen zu Gott,
der in Jesus Christus selbst Mensch geworden ist.
Doch in vielen Ländern werden Christen in ihrem Glauben behindert,
um Jesu willen benachteiligt oder verfolgt.
Daher bitten wir:
Wir bitten für die Brüder und Schwestern,
die wegen ihres Glaubens benachteiligt und verfolgt werden:
Gib ihnen Kraft, damit sie in ihrer Bedrängnis
die Hoffnung nicht verlieren.
Wir bitten auch für die Verfolger:
Öffne ihr Herz für das Leid, das sie anderen antun.
Lass sie dich in den Opfern ihres Handelns erkennen.
Wir bitten für alle, die aus religiösen, politischen
oder rassistischen Gründen verfolgt werden:
Sieh auf das Unrecht, das ihnen widerfährt,
und schenke ihnen deine Nähe.
Wir bitten auch für uns und unsere Gemeinden:
Stärke unseren Glauben durch das Zeugnis
unserer bedrängten Brüder und Schwestern.
Mach uns empfindsam für die Not aller Unterdrückten
und entschieden im Einsatz gegen jedes Unrecht.
Wir bitten für alle, die mit dem Opfer ihres Lebens
Zeugnis für dich abgelegt haben:
Lass sie deine Herrlichkeit schauen.
Gott unser Vater,
im Gebet tragen wir das Leiden der Verfolgten vor dich
und die Klage derer, denen die Sprache genommen wurde.
Wir vertrauen auf dein Erbarmen und preisen deine Güte
durch Christus unseren Herrn und Gott. Amen.
Hg.: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn 2012
Du, ewiger, barmherziger Gott,
du bist ein Gott des Friedens und der Liebe, nicht aber des Zwiespalts:
Wir bitten dich:
Du wollest durch den Heiligen Geist alles Zerstreute zusammenbringen,
das Geteilte vereinen und ganz machen.
Gib auch, dass wir zu deiner Einigkeit umkehren,
deine einzige, ewige Wahrheit suchen und von allem Zwiespalt lassen.
So wollen wir in einem Sinn, Wissen, Gemüt und Verstand
gerichtet sein auf Jesus Christus, unsern Herrn,
und dich, den Vater unsres Herrn Jesus Christus, mit einem Munde loben und preisen.
Schlesisches Gesangbuch 1531
Gebet von Bernhard von Clairvaux
Komm, Herr Jesus, und erfreue uns durch deine göttliche Gegenwart!
Wir bedürfen des Rates, der Hilfe und des Schutzes.
Komm und heile unsere Blindheit, komm und hilf unserem schwachen Wesen.
Komm, du Glanz der göttlichen Herrlichkeit, Gottes Kraft und Gottes Weisheit!
Wandle unsere Nacht zum Tag, schütze uns vor Gefahr,
erleuchte das Dunkel, stärke den Mut, führe uns treu an deiner Hand,
und leite uns nach deinem Willen von dieser vergänglichen Welt
in die ewige Stadt, die du selbst gegründet und erbaut hast.
Autor: Bernhard von Clairvaux, 1090-1153
Unter deinen Schutz und Schirm
Unter deinen Schutz und Schirm
fiehen wir, o heilige Gottesgebärerin,
verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten,
sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren.
O du glorreiche und gebenedeite Jungfrau,
unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin.
Versöhne uns mit deinem Sohne,
empfiehl uns deinem Sohne,
stelle uns vor deinem Sohne.
Herr, erlöse uns von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen.
Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde,
damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten.
Schlesisches Gesangbuch 1531
Du Gott des Friedens
Du Gott des Friedens,
sprachlos, entsetzt und ohnmächtig kommen wir zu Dir.
Seit Tagen beobachten wir das brutale Geschäft des Krieges,
verbitterte Kämpfe, unzählige Flüchtende und Tote.
Erfolglos scheinen alle Vermittlungsversuche zu sein.
In dieser verzweifelten Situation bitten wir Dich
um die Bekehrung all jener, die Angst und Terror verbreiten.
Wir beten um Kraft und Schutz für alle Bedrängten.
Wir erflehen Deinen Geist, der ein Umdenken erwirken kann,
um weitere Zerstörungen und größeres Elend zu verhindern.
Im Namen all jener, die im Kriegsgebiet ausharren müssen,
unmittelbar betroffen, bedroht oder in Kämpfe involviert sind:
Bereite dem Morden ein Ende und lass endlich wahr werden –
das Wunder des Friedens für die Ukraine und ganz Europa!
Du Gott des Lebens, des Trostes und der Verbundenheit,
wir vertrauen auf Dich, weil jedes Gebet Dein Herz erreicht.
In der Gewissheit des Glaubens, dass Du alles zum Guten
verändern kannst, loben wir Dich jetzt und in Ewigkeit.
Amen.
Autor: Bischof Hermann Glettler (Innsbruck, 28.02.2022)
Kriegslied
’s ist Krieg! ’s ist Krieg! O Gottes Engel wehre,
Und rede Du darein!
’s ist leider Krieg – und ich begehre,
Nicht schuld daran zu sein!
Was sollt ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen
Und blutig, bleich und blaß,
Die Geister der Erschlagnen zu mir kämen,
Und vor mir weinten, was?
Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten,
Verstümmelt und halb tot
Im Staub sich vor mir wälzten und mir fluchten
In ihrer Todesnot?
Wenn tausend tausend Väter, Mütter, Bräute,
So glücklich vor dem Krieg,
Nun alle elend, alle arme Leute,
Wehklagten über mich?
Wenn Hunger, böse Seuch und ihre Nöten
Freund, Freund und Feind ins Grab
Versammelten, und mir zu Ehren krähten
Von einer Leich herab?
Was hülf mir Kron und Land und Gold und Ehre?
Die könnten mich nicht freun!
’s ist leider Krieg – und ich begehre,
Nicht schuld daran zu sein!
Autor: Matthias Claudius, 1778
Weitere Gebete im Gotteslob
GL 19,4 Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens
GL 19,5 Gott, unser Schöpfer. Die Gegensätze der Welt klagen uns an.
GL 19,6 Gebet von Mutter Teresa und Frère Roger
GL 20,1 Gebet der Vereinten Nationen
GL 20,2 Gebet aus Nicaragua
GL 20,3 Gebet um Frieden
GL 20,4 Gebet von Johannes Paul II.
GL 20,5 Jüdisches Friedensgebet