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Werte schaffen Wirkung - Erzbistum Köln veröffentlicht Finanzbericht 2023

Kennzahlen des Finanzberichts 2023 im Überblick
Datum:
1. Okt. 2024
Von:
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Trotz rückläufiger Kirchensteuereinnahmen positives Jahresergebnis

Köln. Unter dem Leitgedanken „Werte schaffen Wirkung“ hat das Erzbistum Köln seinen Finanzbericht für das Jahr 2023 veröffentlicht. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen, wie einer hohen Inflation und sinkenden Kirchensteuereinnahmen, konnte das Erzbistum einen Jahresüberschuss von rund 5 Mio. Euro ausweisen. Im Vergleich zum Jahr 2022, das mit einem Jahresüberschuss von rund 30 Mio. Euro endete, ergibt sich gleichwohl ein spürbarer Rückgang um 25 Mio. Euro.

Einbruch bei den Kirchensteuereinnahmen

Die Einnahmen aus der Kirchensteuer, der wichtigsten Finanzierungsquelle des Erzbistums, beliefen sich 2023 mit rund 655 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 689 Mio. Euro. Zu den Gründen erklärt Gordon Sobbeck, Ökonom des Erzbistums Köln: „Eine schwache wirtschaftliche Entwicklung, gepaart mit geringen Impulsen am Arbeitsmarkt sind wesentliche Faktoren für den Einbruch bei den Kirchensteuereinahmen. Hinzu kommt, dass der Einfluss der rückläufigen Anzahl der Kirchenmitglieder kontinuierlich zunimmt. Zusammen mit der demografischen Entwicklung einer älter werdenden Gesellschaft wird dies auch zukünftig die Kirchensteuerentwicklung belasten.“ 

„Werte schaffen Wirkung“ als Leitgedanke für kirchliches Handeln

Unter dem Titel „Werte schaffen Wirkung“ stellt das Erzbistum Köln im Fokusteil zum diesjährigen Finanzbericht beispielhaft Projekte und Einrichtungen vor, die dank deutlicher finanzieller Mittel das Leben vieler Menschen nachhaltig verbessern. Exemplarisch zu nennen sind die Begleitung von Menschen in Krisensituationen durch die erzbischöfliche Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL), die Frieden stiftenden Peace-Leader-Kurse im Irak oder Projekte zur Bewahrung von Kunst und Kultur (Goldene Kammer St. Ursula) sowie wichtige Unterstützungsangebote für Jugendliche vor dem Eintritt ins Berufsleben (FischNET).

Kirchensteuer wird vor allem für caritative Zwecke, Seelsorge und Bildungsangebote eingesetzt

Das Gros der Kirchensteuereinnahmen kommt mit 236 Mio. Euro unmittelbar den Pastoralen Einheiten zugute, dort wo pastorales Leben vor Ort stattfindet. Dies beinhaltet alle Zuweisungen an die Kirchengemeinden und Kirchengemeindeverbände für Seelsorge, Instandhaltung, Bewirtschaftung sowie für Personalkosten und Sonderprojekte. Ergänzt wird dies um (Investitions-)Zuweisungen an die Gemeindeverbände auf Stadt- und Kreisebene sowie Kosten für Verwaltungsleitungen und zentrale Verwaltung vor Ort. Außerdem sind hier die Personalkosten für die Pastoralen Dienste und für weitere Dienstleistungen für die Kirchengemeinden berücksichtigt.

Rund 83 Mio. Euro an Kirchensteuern flossen in den Bereich Bildung und Wissenschaft, zu dem unter anderem die 33 Erzbischöflichen Schulen, das Priesterseminar, das Diakoneninstitut und das Museum Kolumba zählen. Weitere 41 Mio. Euro aus der Kirchensteuer wurden für die 539 Kitas eingesetzt. Über 60 Mio. Euro Kirchensteuermittel wurden für die Caritas ausgegeben. Ein starkes Zeichen in Zeiten wachsender Aufgaben für den Betrieb und Unterhalt von mehr als 100 Caritas eigener Beratungsstellen und Zentren für Integration und Migration.

Heute handeln, um morgen handlungsfähig zu bleiben

Neben sinkenden Kirchensteuereinnahmen bereiten dem Ökonomen die dynamisch steigenden Aufwendungen Sorge: „Ohne entsprechende Gegenmaßnahmen, mit deren Einleitung wir begonnen haben, erwarten wir bis zum Jahr 2030 eine finanzielle Lücke von rund 100 Mio. Euro.“ An dieser Lücke setzt der Wirtschaftliche Rahmenplan an. „Wir sind heute handlungsfähig und das soll auch zukünftigen Generationen möglich bleiben“, unterstreicht Sobbeck.

Wirtschaftlicher Rahmenplan als Instrument zur finanziellen Stabilität  

Der Wirtschaftliche Rahmenplan schafft die Voraussetzungen dafür, dass künftig notwendige Einsparungen möglichst nicht pauschal mit der „Rasenmähermethode“ erfolgen müssen. Stattdessen erfolgt eine Budgetierung auf die einzelnen Funktionsbereiche des Wirtschaftsplanes, die die verschiedenen kirchlichen Handlungsfelder abbilden. Um die prognostizierte finanzielle Lücke zu schließen, muss jeder Funktionsbereich Anpassungsmaßnahmen erbringen, die eine künftige Ausfinanzierung der Aufgaben gewährleisten. 

„Erste Anpassungsmaßnahmen sollen bereits im Jahr 2025 Wirkung entfalten und werden somit in der Wirtschaftsplanaufstellung 2025 berücksichtigt“, zeigt sich Sobbeck optimistisch, dass vorausschauendes Handeln kirchliches Leben auch für die kommenden Jahre sichert.

Mehr zum Thema

Im Internet ist der Finanzbericht unter www.erzbistum-koeln.de/finanzbericht verfügbar. 

Erläuterungen zum Wirtschaftlichen Rahmenplan stehen unter www.erzbistum-koeln.de/rahmenplan zur Verfügung.

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