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Positive Tendenzen bei Taufen, Gottesdienstbesuchen, Trauungen und Erstkommunionen. Zahl der Austritte weiter auf hohem Niveau.:Kirchenstatistik 2022 für das Erzbistum Köln veröffentlicht

Katholikenzahlen in Stadt- und Kreisdekanaten EBK 2022
Datum:
28. Juni 2023
Von:
pek230628-uni
Positive Tendenzen bei Taufen, Gottesdienstbesuchen, Trauungen und Erstkommunionen. Zahl der Austritte weiter auf hohem Niveau.

Erzbistum Köln. Die neuen Zahlen der kirch­lichen Statis­tik für das Erz­bis­tum Köln sind ver­öffent­licht: Ende 2022 gehör­ten in der Gesamt­schau 1.738.011 Katho­liken zum Erz­bistum Köln. Das sind 67.419 weniger als im Jahr davor. Der Rück­gang setzt sich vor allem zusammen aus 51.345 Kirchen­aus­tritten (2021: 40.772) sowie der Dif­ferenz zwischen der An­zahl der Sterbe­fälle (28.695 / 2021: 27.503) und den Taufen (12.571/ 2021: 10.286). Im Jahr 2022 sind im Erz­bistum somit 16.124 katho­lische Personen mehr ver­storben, als im selben Zeit­raum durch die Taufe in die Kirche auf­genommen wurden. Die Zahl der Kirchen­ein­tritte und Wieder­auf­nahmen belief sich auf 114 (118) bzw. 340 (355).

Bundesweit ergibt sich ein ähn­liches Bild: Auch hier über­trifft die Zahl der Sterbe­fälle die der Taufen, zugleich liegt bundes­weit die Anzahl der Kirchen­aus­tritte auf hohem bis sehr hohem Niveau.

Eine leicht positive Ent­wicklung ist nach der Corona-Pandemie beim Gottes­dienst­besuch zu verzeich­nen. 2022 nahmen im Erz­bistum Köln durch­schnitt­lich 79.316 Personen an den Sonntags­gottes­diensten ein­schließ­lich der Vor­abend­messen teil (61.150). Das ent­spricht rund 4,6 Prozent der Katho­liken im Erz­bistum. Im Vor­jahr waren es nur 3,4 Prozent. Eben­falls wieder zu­genomm­en haben kirch­liche Trauungen: 2726 Paare gaben sich das Ja-Wort (1484). Das Sakra­ment der Fir­mung empfingen 6347 Per­sonen (6455), 14.096 Kin­der gingen zur Erst­kommunion (12.152).

Die Zahl der kirch­lichen Bestat­tungen ist 2022 gegen­über dem Vor­jahr leicht auf 18.701 ge­stiegen (18.654). Die Diffe­renz zu den Sterbe­fällen resultiert hierbei daraus, dass nicht alle ver­storbe­nen Katho­liken auch katholisch bestattet wurden.

Mike Kolb, stellver­tretender General­vikar des Erz­bistums Köln, blickt gleicher­maßen mit Sorge und Hoffnung auf heute veröffent­lichten Zahlen. Für den Kirchen­aus­tritt gebe es viele, komplexe Gründe. Darunter fielen ins­be­sondere kon­krete negative Er­fahrungen, Wut, Ent­täuschung­en aber auch Frust über Men­schen, die für die Kir­che stehen und diese repräsen­tieren. Und nicht zuletzt der Vor­wurf der unzu­reichen­den Auf­arbeitung sexu­ellen Missbrauchs.

„Mich lässt das nicht kalt. Viele Begründungen kann ich gut ver­stehen – oft ist es die ein­zige Form des Protests von Men­schen, die mit ihrer Kir­che hadern, an ihr ver­zwei­feln und ihr nicht mehr ver­trauen. Dem Kirchen­austritt geht meist ein langes Ringen voraus. Davor müssen wir als kirch­liche Verant­wort­liche zualler­erst Res­pekt haben. Alle unsere künf­tigen Initia­tiven und seel­sorg­lichen Strate­gien müssen berück­sichtigen, dass wir vieler­orts kaum noch Ver­trauen genießen und wir uns deshalb inten­siv bemühen müssen, damit es uns erneut ge­schenkt wird. Das ist ein langer und anstrengen­der Weg, den wir aber nicht scheuen dürfen.
Was ich aber auch hervor­heben möchte ist, dass nach der Corona-Pandemie im Jahr 2022 die Zahlen der Taufen, Gottes­dienst­besuche, Erst­kommunion­feiern und Trau­ungen wieder ge­stiegen sind. Den vielen Frauen und Männern im Pasto­ralen Dienst sowie den zahl­reichen Engagierten vor Ort sowie in der kate­go­rialen Seel­sorge danke ich von Herzen, dass sie in großer Treue und Einsatz­bereit­schaft Men­schen in für sie wichtigen Lebens­situa­tionen mit der frohen Bot­schaft begleiten.“

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