Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
„Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“
Leider ist schuldig sein und schuldig werden ziemlich alltäglich.
Frühmorgens geht es oft schon los! Es wird sich mit den Geschwistern gezankt, wer zuerst ins Bad geht, oder wer den letzten Löffel Nutella essen darf. Dabei sagt und tut man manchmal Dinge, die man eigentlich gar nicht so meint.
Manchmal fühlt man sich danach ziemlich schlecht.
Aus dem Moment heraus, hat man etwas gesagt oder gemacht von dem man eigentlich weiß, dass es nicht richtig ist. Wenn man so darüber nachdenkt, merkt man, dass man selber ganz schön viel falsch macht.
Mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu sagen: „Du machst immer alles falsch! Schuld, das bist nur Du!“ - das ist ganz schön einfach. Meistens stimmt es auch nicht. Wenn man den Finger ausstreckt und auf jemand anderen zeigt, dann zeigt man gleichzeitig mit drei Fingern auf sich.
→ Probiere es mal aus!
Vielleicht hast Du auch schon einmal erlebt, dass es ein schönes Gefühl ist, wenn Du nach einem Streit mit Deiner Mama wieder von ihr in den Arm genommen wirst und ihr Euch versöhnt. Oder Du wieder fröhlich mit Deinem Bruder oder mit Deiner Freundin spielst, nachdem Du zugegeben hast, dass Du Dich blöd verhalten hast.
Manchmal fühlt man sich einander nach einer solchen Versöhnung sogar viel näher als vorher.
Aber man kann oft nicht sagen „Jetzt ist einfach alles wieder gut!“
Um Vergebung kann man nur bitten und zur Versöhnung gehört auch, dass man zugibt, etwas falsch gemacht zu haben. Das ist gar nicht so leicht.
Gott ist barmherzig. Wenn jemand zu ihm kommt und sagt, „Du, ich habe da etwas falsch gemacht“, dann wird er ihm niemals die Tür vor der Nase zuschlagen. Er wird ihm verzeihen. Im Sakrament der Versöhnung wird diese Vergebung Gottes in besonderer Weise erfahrbar.
Wenn wir Gott im Vaterunser bitten, dass er uns vergibt, dann glauben wir, dass wir mit allem, was uns auf dem Herzen liegt zu ihm kommen können und er barmherzig sein wird.
Gleichzeitig versprechen wir ihm, auch denjenigen zu vergeben, die uns um Verzeihung bitten. Auch wenn das manchmal schwerfällt.
Wenn man jemanden um Vergebung bitten möchte, ist es manchmal einfacher einen Brief zu schreiben. Probiere es doch vielleicht einmal aus und gestalte eine „Ich hab Mist gebaut“ Brief, um jemanden zu sagen, dass Dir etwas leid tut.
Wieso ist es manchmal schwer, jemanden um Vergebung zu bitten?