Listen to the East: Erfahrungen auf dem Weg der Weltsynode
Papst Franziskus hat im Oktober 2021 einen weltweiten synodalen Prozess in Gang gesetzt, der in die XVI. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode zum Thema „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ münden soll. Christinnen und Christen in der ganzen Welt sind aufgebrochen, neu nach dem Willen Gottes zu suchen und „eine Vision für die Zukunft zu entwickeln, die von der Freude des Evangeliums erfüllt ist“ (Vademecum für die Synode zur Synodalität). Ziel ist vor allem, dass die Kirche ihre Sendung besser erfüllen kann. In Deutschland steht der synodale Prozess, auf dem die Universalkirche unterwegs ist, meist im Schatten der Aufmerksamkeit des 2019 begonnen Synodalen Wegs. Dieser wird von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken getragen und will Lehren aus den systemischen Ursachen sexuellen Missbrauchs in unserer Ortskirche ziehen. Stimmen aus dem Osten Europas, die von ihren eigenen synodalen Erfahrungen Zeugnis geben, waren hierzulande bisher kaum zu vernehmen. Inzwischen ist die nationale Phase der Weltsynode abgeschlossen; die Bischofskonferenzen und Synoden der Ostkirchen haben ihre Berichte nach Rom geschickt; die kontinentale Phase hat begonnen. Es ist an der Zeit, den Weggefährten zuzuhören.
Was meint der slowakische Erzbischof Stanislav Zvolenský, wenn er sagt: „Wir haben im Kommunismus Synodalität gelernt.“? Welche Rolle spielen Erfahrungen von Unterdrückung, von grundlegenden gesellschaftlichen Transformationen, von Krieg und Gewalt für den Glauben und das kirchliche Leben von Mitchristinnen und -christen? Wie kann das spirituelle Erbe der Ostkirchen, die über eine sehr alte Tradition synodaler Praxis verfügen, das ganze Volk Gottes bereichern? Welche Themen des deutschen Synodalen Wegs spielen auch in den mittel- und osteuropäischen Ortskirchen eine Rolle?
Neben einem allgemeinen Überblick über den bisherigen Verlauf des synodalen Prozesses in Europa und die Planungen zur europäischen Kontinentalversammlung, die vom 5. bis 12. Februar 2023 in Prag stattfinden wird, werden beispielhaft Berichte einer römisch- und einer griechisch-katholischen Kirche Vielfalt, Gemeinsamkeiten und Unterschiede deutlich werden lassen. Die Veranstaltung will damit einen kleinen Beitrag zum Dialog und zur Stärkung der Verbindung zwischen benachbarten Kirchen auf dem europäischen Kontinent leisten.
Am Gespräch nehmen teil
- Pfarrer Ștefan Dumitraș, Kanzler der Kurie des Großerzbistums Făgăraș und Alba Iulia der Rumänischen griechisch-katholischen Kirche, Blaj
- Dr. Martin Michalíček, Generalsekretär des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen, Sankt Gallen
- Hana Pohořalá, Mitglied im Nationalen Synodenteam der Tschechischen Bischofskonferenz, Prag
Moderation
Gudrun Sailer, Autorin, Journalistin und Redakteurin bei Vatican News, Rom