Dom Jak Bushati (geb. 1890 in Shkoder, gest. 12. September 1949 in Lezhë) war ein römisch-katholischer Priester, der im atheistischen Albanien des Enver-Hoxha-Regimes um seines Glaubens willen verhaftet wurde und unter der Folter starb.
Eintritt bei Franziskanern
Jak war der zweite von drei Söhnen seiner Eltern Nikollë Hilë Bushati und Tone Gurashi. Ermuntert durch das Vorbild seines Bruders Filip besuchte er die höhere Schule, danach studierte er in Triest und im albanischen Shkoder.
Am 25. August 1905 wurde er bei den Franziskanern eingekleidet, ein Jahr später folgte die erste Profess und am 29.05.1915 die Priesterweihe. Mit ihm geweiht wurde der ebenfalls seliggesprochene Dom Lazër Shantoja.
Erster Einsatzort: ein entlegenes Bergdorf
Dom Jak Bushati wurde in die Gebirgsgegend Mirditë geschickt und bekam einen besonders armen Bezirk als Pfarrgemeinde. Dort ließ er sich auf die Menschen ganz ein und passte seine Worte und Predigten der neuen Umgebung an. Der bescheidene Priester genoss hohes Ansehen bei den Gläubigen und konnte erfolgreich bei Blutracheversuchen einschreiten und Erschießungen verhindern.
Zweiter Einsatzort und Verhaftung
Im Jahr 1946 wurde er nach Kallmet versetzt, ein Ort, der ein leichteres Leben zu verheißen schien. Bald, im April 1949, folgte jedoch seine Verhaftung unter dem Vorwurf, es habe sich in seiner Diözese eine regierungskritische Gruppe gebildet.
Folter und Glaubenszeugnis
Ein Mithäftling berichtete, dass Jak Bushati mehrmals täglich verhört und dann blutend und bewusstlos in die Zelle zurückgebracht wurde. Dom Jak Bushati wurde aufgefordert, seinen christlichen Glauben zu verleugnen und Angaben zur vermeintlichen Revolte seiner Glaubensbrüder zu machen.
Als er bei seiner Weigerung blieb und kein Zugeständnis machte, wurde er gemäß den Aussagen von Zeitzeugen schwer gefoltert: Er wurde für mehrere Tage an einen Baum gehängt und mit im Feuer erhitzten Eisenstangen gequält, kleine Holzstücke wurden ihm unter die Fingernägel geschoben, mit einer Peitsche wurde er blutig geschlagen.
Tod unter der Folter
Jak Bushati starb im Gefängnis an den Folgen der schweren Folter. Ein Neffe, Nard Bushati, erinnert sich, dass die Familie aufgefordert wurde, die Leiche abzuholen, verbunden mit dem Befehl, den Sarg nicht zu öffnen. Der Sarg erschien ihnen viel zu leicht für die Leiche, sie öffneten ihn und stellten fest, dass der Körper unter der Folter zerfetzt worden war.
Worte
In Albanien erinnert man sich an einen Ausspruch, der dem glaubensstarken Priester wichtig war: „Der Rosenkranz ist die stärkste Waffe in der Hand des Menschen.“
Quellen:
www.kishakatolikeshkoder.com (Internetpräsenz des Erzbistums Shkodra-Pult)
Pjetër Pepa: Tragjedia dhe Lavdia e Klerit Katolik në Shqipëri. Tirana 2007.
Padre Leonardo Di Pinto O.F.M.: Profilo storico agiografico di Mons. Vinçenc Prennushi e Compagni Martiri. Shkoder 2016.
Konrrad Gjolaj: Çinaret. Shkoder 2006.