Papst Franziskus hat für das Heilige Jahr der Barmherzigkeit festgelegt, dass dieses ausserordentliche Heilige Jahr am 8. Dezember 2015 im Petersdom in Rom eröffnet wird und am 20. November 2016 endet. Mit dem 8. Dezember erinnert er gleichzeitig an das Ende des II. Vatikanischen ökumenischen Konzils vor 50 Jahren und dem darin begonnenen neuen Aufbruch der Kirche in die Welt.
Sichtbares Zeichen des Heiligen Jahres ist die geöffnete Heilige Pforte am Petersdom. Papst Franziskus hat verfügt, dass erstmals – weltweit – in allen Bistümern Heilige Pforten geöffnet werden, die die Menschen zur Mitfeier einer besonderen Gnadenzeit einladen.
Der Rhythmus der HeiligenJahre ist in der Kirche mehrmals verändert worden. Im Jahre 1470 wurde der 25-Jahre-Abstand festgelegt. Jedem Papst steht es jedoch frei, zu ausserordentlichen Heiligen Jahren einzuladen.
Der Begriff „Heiliges Jahr“ (Anno Santo) findet sich erstmals in einem Dokument zum Jubeljahr 1400. – Der Begriff hat sich in der Kirche durchgesetzt, wenn auch gleichzeitig weiterhin vom Jubeljahr („Jubiläum“) gesprochen wird. Damit knüpfen die Päpste mit dem Begriff „Jubeljahr“ seit 1350 an die alttestamentarische Tradition der „Jobeljahre“ an.
„Das kommt doch nur alle Jubeljahre vor“ – in dieser Redensart ist auf die alttestamentlichen Jubeljahre (das jeweils fünfzigste Jahr nach 7 x 7 Jahren) verwiesen, in dem die Reichen verpflichtet waren, ihre Sklaven freizulassen, so dass die Gleichheit zwischen allen Angehörigen des Volkes wiederhergestellt war.