"Flüchtlings-Rettung MOAS muss überflüssig werden"
Köln. Über 10.000 Menschen hat die private Initiative „Migrant Offshore Aid Station" (MOAS) bisher im Mittelmeer gerettet. Mit ihrem speziell ausgerüsteten Schiff „Phoenix" bewahrt MOAS in Seenot geratene Flüchtlinge vor dem Ertrinken. Die Lösung der Flüchtlingsfrage ist aber umfassender, so der Direktor der Organisation Martin Xuereb, ehemals Verteidigungsminister von Malta, in einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): Sie liegt in der Lösung der zugrunde liegenden Probleme weltweit – Kriege, Not, Unterdrückung. Bis dahin allerdings brauchen die Flüchtlinge unsere Hilfe: „Flüchtlinge sind keine Last, sondern eine Verantwortung, die alle gemeinsam tragen müssen. Wir haben keine Flüchtlingskrise, sondern eine Krise des Schutzes für Flüchtlinge", so Xuereb. „Es muss der Tag kommen, an dem die Arbeit von MOAS nicht mehr notwendig ist."
Sein Dank gilt daher allen Helfern und Spendern, die Initiativen wie MOAS möglich machen. In einem Schreiben an Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki bedankte sich Xuereb namentlich für die Unterstützung durch die Aktion „23.000 Glockenschläge": „ Im Namen des gesamten Teams von MOAS möchte ich meine Dankbarkeit über die Aktionen in Deutschland für unsere Mission ausdrücken. Ihre Überzeugung, dass es kein Mensch verdient hat im Mittelmeer zu sterben, ermutigt uns, unsere Seenot-Mission weiter zu führen und allen Herausforderungen zu trotzen."
Bei der Solidaritätsaktion „23.000 Glockenschläge" am 19. Juni im Erzbistum Köln hatte Kardinal Woelki zu Spenden für MOAS aufgerufen. Insgesamt kamen mehr als 250.000 Euro zusammen, die dabei helfen, weitere Rettungseinsätze im Mittelmeer zu finanzieren und die Erstversorgung an Bord zu sichern. MOAS wurde 2013 von dem Unternehmerpaar Christopher und Regina Catrambone auf Malta gegründet.