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Ablauf & Symbole der katholischen Taufe

Ablauf einer katholischen Taufe

Ablauf einer katholischen Taufe

Eine katholische Taufe besteht aus vier Teilen: der Eröffnung, dem Wortgottesdienst, der Tauffeier und dem Abschluss.

Die Eröffnung

Die Taufe beginnt vor der Kirche. Vor der Türe oder im Eingangsbereich werden die Familie und alle Anwesenden feierlich begrüßt. So wird gleich zu Beginn die Gemeinschaft der Feiernden in den Blick genommen, schließlich ist die Taufe der Eintritt in die Gemeinschaft der Christinnen und Christen. 

Die Eltern und Paten nennen den Namen des Kindes und werden nach Ihrer Bereitschaft befragt, dem Kind in der Entwicklung seines Glaubens zur Seite zu stehen.

Der Eröffnungsteil schließt mit einem Kreuzzeichen, das dem Kind auf die Stirn gezeichnet wird. Das Kreuzzeichen ist Zeichen unserer Erlösung und Erkennungszeichen der Christen. Es macht deutlich: Du gehörst ab jetzt dazu.

Der Wortgottesdienst

Der Wortgottesdienst beginnt mit einer oder mehreren Lesungen aus der Bibel. Es folgt meist eine kurze Ansprache. Dadurch kann die Geschichte des Kindes und seiner Familie mit der großen Geschichte Gottes mit seinem Volk in Beziehung gebracht werden.

Die Anrufung der Heiligen (Allerheiligenlitanei) ist ein gesungenes oder gesprochenes Gebet. Heilige Menschen sind Vorbilder im Glauben, sie sollen vor Gott für das Kind eintreten. Dabei können besonders die Namenspatrone angerufen werden, an ihnen kann sich das Kind orientieren.

In den Fürbitten wendet sich die Gemeinde an Gott und bittet für das Kind, das getauft wird. Genauso kann aber auch für die Sorgen und Nöte der Welt gebetet werden.

Der Wortgottesdienst schließt mit einem Gebet um Schutz vor dem Bösen. Am Ende bekommt das Kind einen Segen durch Handauflegung.

Die Tauffeier

Das Taufwasser ist das zentrale Element der Feier. Zuerst wird es gesegnet. Das Gebet erzählt davon, wie Gottes Geist seit Beginn der Schöpfung wirkt und welche Rolle das Wasser in der Bibel hat.

Eltern und Paten bekennen, stellvertretend für das Kind, ihren Glauben. Sie übernehmen Verantwortung, für das Kind ein Vorbild im Glauben zu sein. Die ganze Gemeinde bekräftigt ihren Glauben mit dem Glaubensbekenntnis oder einem entsprechenden Lied.

Das gesegnete Taufwasser wird dem Kind nun dreimal über den Kopf gegossen. Zusammen mit der Taufformel "Ich taufe Dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes." ist dies das Herzstück jeder Taufe.

Erklärende Zeichen (so genannte „Ausdeutende Riten“) folgen nun, um das Geheimnis der Taufe weiter zu entfalten und erfahrbar zu machen. Dazu gehört das weiße Taufkleid, die Taufkerze, die Salbung mit dem Chrisam-Öl und der so genannte Effata-Ritus. Nähere Informationen zu den Zeichen finden Sie auf dieser Seite.

Abschluss Tauffeier

Nach der Taufe ziehen alle zum Altar. Dort beten sie gemeinsam das Vater Unser, das Gebet, das alle Christen miteinander verbindet. Zugleich verweist der Altar als der „Tisch des Brotes“ auf die Eucharistie. In der Regel ist die Erstkommunion das nächste Sakrament, das die Kinder empfangen werden. Wenn es möglich ist, können alle im Kreis um den Altar stehen, ein schönes Bild für die Gemeinschaft untereinander - mit Christus in ihrer Mitte.

Es folgt der Schluss-Segen und ein gemeinsames Danklied, mit dem der Taufgottesdienst endet.

Ein schöner Brauch ist es, nach der Taufe als Gemeinschaft zusammenzukommen und zum Beispiel bei Kaffee und Kuchen zu feiern. 

Taufbecken

Zeichen und Symbole rund um die Taufe

Zeichenhandlungen in der Feier der Taufe

Die Feier der Taufe besteht aus vielen einzelnen Elementen. Sie helfen zu verstehen, was wir feiern. Hier wird die Bedeutung der Elemente kurz vorgestellt. Sie haben ihren Ursprung in der Überlieferung der Bibel.

Die biblischen Texte sind alle aus der Einheitsübersetzung von 2016 genommen (Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift © 2016 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart).

Das Kreuzzeichen

Mit dem Kreuzzeichen beginnt und endet jeder Gottesdienst.

Wir versammeln uns im Namen des Vaters, der die Welt erschaffen hat, im Namen des Sohnes, der uns erlöst hat und im Namen des Heiligen Geistes, der unser Beistand auf allen Wegen ist. Mit dem Zeichen des Kreuzes wird das Kind noch vor der Kirche gesegnet und unter Gottes Schutz gestellt. Das ist eine schöne Geste, die wir immer wiederholen können. 

  • „Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt. (Evangelium nach Matthäus 28,19)

Der Name des Kindes

Eltern überlegen oft lange, welchen Namen das Kind trägt.

Manche Kinder sind nach Verwandten, Freunden oder Bekannten benannt; viele Namen haben eine tiefere Bedeutung. In der Taufe werden die Namenspatrone, heilige Männer und Frauen, angerufen und um ihren Segen für das Kind gebeten. Wir sind der festen Überzeugung, dass Gott jeden Menschen beim Namen kennt.

  • „Jetzt aber - so spricht der HERR, der dich erschaffen hat, Jakob, und der dich geformt hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst, ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir! (Buch Jesaja 43,1)

Das Wasser

Das Wasser ist der Ursprung allen Lebens.

Unser Alltag ist ohne Wasser nicht denkbar, wir brauchen es zum Trinken, Waschen und Kochen. In der Feier der Taufe steht es für das neue Leben mit Gott. Meistens wird dem Kind ein wenig Wasser über den Kopf gegossen. In manchen Kirchen gibt es große Taufbecken, in denen die Menschen komplett untertauchen können. 

  • „Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war wüst und wirr und Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.“ (Buch Genesis 1,1-2)
  • [Jesus sagt:] „… wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt.“ (Evangelium nach Johannes 4,14)

Das Öl

Mit dem Öl wird dem Kind in der Taufe ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet.

Durch die Taufe gehören wir zu Christus, dem Messias, das heißt beides „der Gesalbte“. In der Bibel werden mit kostbarem Öl Könige/Königinnen, Priester/Priesterinnen, Propheten/Prophetinnen in den Dienst genommen. Mit der Taufe sind auch wir zu diesen Aufgaben berufen. 

  • Da nahm Samuel den Ölkrug und goss Saul das Öl auf das Haupt, küsste ihn und sagte: Hiermit hat der HERR dich zum Fürsten über sein Erbe gesalbt. (1. Buch Samuel 10,1)

Das Taufkleid

Das weiße Taufkleid ist eines der ältesten Symbole der Taufe.

Früher trugen die Christinnen und Christen nach ihrer Taufe eine ganze Woche lang weiße Kleidung, um ihr neues Leben auch nach außen sichtbar zu machen. Die weiße Farbe steht dabei für Reinheit und Vollkommenheit. Heute wird dem Kind das weiße Kleid in der Feier der Taufe meist aufgelegt. 

  • "Ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus als Gewand angelegt" (Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Galatien 3,27)

Die Taufkerze

Die Taufkerze verweist auf Jesus als das Licht der Welt.

An Ostern feiern wir, dass Jesus vom Tod auferstanden ist und damit das Leben über den Tod gesiegt hat. In der Feier der Taufe wird an der Osterkerze die Taufkerze entzündet. Das Licht der Auferstehung soll dem Kind ein Leben lang leuchten. Die Kerze kann z.B. am Jahrestag der Taufe entzündet werden, um sich daran zu erinnern. In manchen Gemeinden wir die Taufkerze zur Erstkommunion und manchmal sogar zur Hochzeit genutzt.

  • „Als Jesus ein andermal zu ihnen redete, sagte er: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Evangelium nach Johannes 8,12)

Der Effata-Ritus

Der Effata-Ritus geht zurück auf eine Bibelstelle, in der Jesus einem taubstummen Mann hilft.

Er „öffnet“ ihm die Ohren und „löst“ seine Zunge. In der Feier der Taufe werden die Ohren und der Mund des Kindes symbolisch berührt, sodass es Gottes Wort hören und darüber sprechen kann. Ebenso sollen auch die Erwachsenen dem Kind mit „offenen“ Ohren begegnen und immer gute Worte für sie oder ihn haben. 

  • „danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu ihm: Effata!, das heißt: Öffne dich!“ (Evangelium nach Markus 7,34)

Darüber hinaus gibt es rund um die Taufe viele weitere Symbole. Sie können zum Beispiel auf ein Liederheft gedruckt oder zum Verzieren der Taufkerze genutzt werden.

Einige beliebte Motive und die damit verbundenen Gedanken finden Sie hier:

Fisch

Fisch

  • ICHTHYS = griechisch: Fisch, wurde als ältestes Symbol unter Christen/Christinnen verwendet
  • Freunde (Jünger) von Jesus sind (Menschen-)Fischer
Fuß Fuß

Fuß

  • Fußabdrücke, Fußspuren (vlt. von Kind, Eltern, Großeltern)
  • Auf dem Weg sein/jemandem den Weg weisen
  • Mit beiden Beinen im Leben stehen 
Regenbogen Regenbogen

Regenbogen

  • Zeichen des Bundes zwischen Gott und den Menschen nach der Sintflut
  • Es regnet und die Sonne scheint gleichzeitig – für Gott ist nichts unmöglich
  • Verbindung zwischen Himmel und Erde
  • Erinnert an das Bunte, Schöne und Vielfältige in der Welt
(Edel)Stein (Edel)Stein

(Edel-)Stein

  • Wertvoll, selten, einzigartig
  • Lebendige Steine, die die Kirche aufbauen
Hand Hand

Hand

  • Das Kind in den Händen halten/auf Händen tragen.
  • Hände können bauen, segnen, helfen, schlagen …
  • „Du kannst nicht tiefer fallen, als in Gottes Hände.“
Baum/Wurzel Baum/Wurzel

Baum/Wurzel

  • Wachsen und Frucht bringen 
  • Wurzeln schlagen, verwurzelt sein
  • (Es gibt mittlerweile eine Fülle von Angeboten, Bäume zu verschenken, die dann gepflanzt werden. Das wäre ein schönes Geschenk zur Taufe.)
Robin Teders

Ihr Ansprechpartner

Robin Teders

Referent für Katechese und Sakramentenpastoral