Unsere Werkwoche begann am Montag, 8. Oktober mit dem Kaffeetrinken am Nachmittag.
Elf Pfarrhaushälterinnen hatten sich eingefunden. Eine Kollegin war zum ersten Mal dabei. Sie wurde herzlich begrüßt. Für die anderen Kolleginnen war es neu, dass wir nicht im „Haus der Begegnung“ sondern im „Pater-Jordan-Haus“ untergebracht waren. Das war ein Versuch, denn das Haus hat kurze Wege und es muss nicht verlassen werden um zur Kapelle und zum Speisesaal zu gelangen. Der Versuch ist geglückt, daher wird für das nächste Jahr auch dort wieder gebucht.
Mit einem Film zum Thema Umweltschutz – Umweltschmutz begann unsere erste Einheit.
Wir bauten ein Insektenhotel aus einer Konservendose und hohlen Pflanzenstängeln. Es dient den kleinen Wildbienen und anderen Insekten als Brutstätte.
Am Abend erzählten wir uns, woher wir kamen, wie wir an unsere Stellen gekommen sind und was wir mit der Werkwoche verbinden. Einiges davon schrieben wir auf Blätter und Blüten eines Apfelbaumplakates. In der ganzen Woche konnte jede ihre Erfahrungen dort aufschreiben und so blühte und grünte der Baum.
Am Dienstag, 9. Oktober gestaltete unsere Referentin Frau Dr. Lamberty den Tag mit Ausschnitten aus der Enzyklika „Laudato Si“ die Papst Franziskus im Mai 2015 veröffentlichte. Sie ging auf den Untertitel „über die Sorge für das gemeinsame Haus“ ein. Dadurch kam das Thema uns schnell sehr nahe. Wir können alle mitwirken an der Erhaltung und Gestaltung unserer Welt. In der Bibel steht, macht euch die Erde untertan – oder – waltet über die Erde – oder – hütet die Erde, je nachdem, in welchem Buch und welcher Übersetzung man nachließt. Der Papst weist daraufhin, dass wir die Erde als Ganzes sehen müssen und durch Ausbeutung der Rohstoffe Menschen von Hunger und Tod bedroht werden. Auch die Tiere sind Teil der Schöpfung und nur gemeinsam mit ihnen können wir Leben erhalten und gestalten.
Ein großer Aspekt in seinem Schreiben: Vergesst die Armen nicht! Wir haben auf unsere ganz private Art und Weise, wie wir mit der Umwelt umgehen, geschaut und konnten anhand eines Arbeitsblattes sehr schnell feststellen, was wir verändern wollen und können. Einige kleine Filme halfen uns beim Verstehen der einzelnen Sequenzen.
Am Mittwoch, 10. Oktober war Bienentag. Am Morgen schauten wir uns den Film „More than Honey“ an, ein Dokumentarfilm der uns Einblick in das Bienenleben und Sterben in Amerika und Europa gab. Danach fuhren wir nach Köln und besuchten um 12 Uhr die heilige Messe in St. Andreas. Da durften wir zwei Pfarrhaushälterinnen begrüßen, die an diesem Nachmittag teilnehmen konnten. Das Mittagessen nahmen wir im „Gaffel am Dom“ ein.
Anschließend wollten wir im Garten des Kardinals die Bienenvölker besuchen und Herrn Methien, dem Imker, lauschen wie und wer und was es mit den Bienen auf sich hat. Aus personellen Unstimmigkeiten (die mit uns nichts zu tun hatten) setzten wir uns ins Domforum und bekamen einen Überblick über Bienen und ihr Leben. Herr Methien erzählte lebhaft und es gab viele Fragen. So erfuhren wir unter anderem, dass Bienen nur wenige Monate ausfliegen und sich schon im Juli/August winterfertig machen.
Der Donnerstag, 11. Oktober war geprägt von den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Fr. Demmer vom NaturGut Ophoven (Zentrum für Umweltbildung in Leverkusen) erklärte die vielen verschiedenen Vorgehensweisen zum Thema Plastikverpackung und wie sie ins Meer kommen. Wir schauten auf unser Einkaufsverhalten und bekamen ein Mehrwegnetz zum Einkaufen von losem Obst und Gemüse geschenkt. Wenn wir alle Mehrweg(glas)flaschen nähmen, nur das einkauften, was wir wirklich brauchen und – wo es möglich ist – Energie sparten, ginge es uns und unsere Umwelt schon viel besser. Wir stellten zur Vermeidung von Müll selber eine Hautcreme her und füllten diese in Keramikbehälter. Bei dieser Kosmetik können wir sicher sein, dass keine unerwünschten Stoffe, wie Mineralöle oder Mikroplastik enthalten sind (Rezept als Pdf-Datei hier). Auch mischten wir einen Allzweckreiniger aus Naturstoffen. Das tut der Natur im doppelten Sinne gut. Keine Verpackung und keine Chemie im Abwasser. Spannend war der Blick auf den CO2 Gehalt der freigesetzt wird, wenn unsere Nahrungsmittel hergestellt werden oder die Tiere bis zur Schlachtung gemästet werden. Wir stellten an Hand einer Tabelle ein CO2 armes dreigängiges Weihnachtsessen zusammen. Das war eine Herausforderung.
Am Freitag, 12. Oktober setzten wir uns nach dem Kofferpacken zusammen und überlegten, welche Früchte kann jede einzelne mit aus dieser Werkwoche nehmen. Jede schrieb ihre Idee auf einen Apfel. Dieser wurde im Abschlussgottesdienst auf den Baum geklebt.
Wir verbrachten eine harmonische, spannende, informative Woche miteinander, die gerahmt war von Gottesdienst, Gebetszeit und gemütlichem Beisammensein. Unseren ReferentInnen und dem Haus dankten wir mit Bienenwachskerzen und Honig, sowie einem Insektenhotel.
Der nächsten Werkwoche im kommenden Jahr sehen wir voll Freude entgegen.