Werkwoche der Pfarrhaushälterinnen in Horrem vom 6.-10. November 2017
Wieder einmal trafen sich aktive und verrentete Pfarrhaushälterinnen zur Werkwoche in Kerpen – Horrem. Im Gästehaus der Salvatorianerinnen wurden wir herzlich empfangen.
Gerade angekommen, gestärkt mit Kaffee und Kuchen, begannen wir mit der Ernährungsberaterin Frau Conzen. In ihren Ausführungen besprach sie, was wir besonders in der Nahrungszubereitung im kleinen Haushalt beachten sollen.
Besonderer Tipp: aus gegarten Speiseresten einen Salat vorbereiten und so wird`s gemacht: Salatdressing in ein Einmachglas geben, feste Zutaten (z.B. Möhren) als erstes in das Glas geben und danach alle anderen Zutaten einfüllen, Glas verschließen und am anderen Tag in einen tiefen Teller umstülpen: das Dressing verteilt sich auf den Speisen!
Der Dienstag fing mit einem gemeinsamen Morgenlob an - so wurden wir auf das Feiern mit Gott eingestimmt. Im Anschluss referierte Frau Brück-Gerken über die Festtage im Kirchenjahr. Obwohl Frauen, die im Priesterhaushalt arbeiten, sich recht gut im Kirchenjahr auskennen, lernten wir alte Bräuche und Sitten rund um die Feste kennen. Kleine passende Geschichten ließen uns schmunzeln und die Kolleginnen ergänzten die Ausführungen durch eigene erlebte Traditionen, wie z.B. das Werfen von Walnüssen im Hof, versetzt mit Goldsternen, die auf den Besuch des heiligen Nikolaus hinweisen.
Besonderer Einstieg: jede von uns brachte einen Gegenstand mit, der uns persönlich an ein Fest im Kirchenjahr erinnert. So kamen Osterhase, Rose von Jericho, selbst gefertigte biblische Erzählfiguren, ein kleines Weihrauchfass, Engel, ein Heiligenbuch und noch vieles mehr in unseren Raum. Auf diesem Weg lernten wir uns näher kennen.
Einen Tag später drehte es sich um Feste im Islam. Frau Ezder, eine islamische Theologin, kam zu uns. Wieviel uns von den Wertigkeiten unserer islamischen MitbürgerInnen neu war?! Anschaulich, abwechslungsreich und gut verständlich berichtete sie von ihren Gebeten, dem Opferfest, dem Ramadan und dem anschließendem Zuckerfest. Wir kamen ins Gespräch und tauschten uns unter anderem über das Tragen eines Kopftuches aus und hätten etwas mehr Zeit gebraucht.
Besonderer Moment: nachdem Frau Ezder von ihrem Glauben berichtete und vom Glaubenszeugnis sprach, wies eine Kollegin auf die Bedeutung unseres Glaubensbekenntnisses hin. Spontan standen wir auf und beteten gemeinsam unser Credo. Andächtig hörte unsere Referentin zu, erkannte Gemeinsamkeiten unserer Religionen und Glaubensmerkmale, die unsere Religionen trennen.
Was ist eine Werkwoche ohne Ausflug? Keine richtige Werkwoche!
Dieses Mal fuhren wir gemeinsam zum Keramion nach Frechen. Dort war für uns eine Führung bestellt und dort war es echt interessant. Im Keramion ist sowohl Kunst zu betrachten, als auch über die geschichtliche Entwicklung des Bartmannkruges Vieles zu erfahren. Eine junge Mitarbeiterin ließ es sich nicht nehmen auf unsere Fragen zu antworten und sich auf unsere Gruppe einzustellen.
Was ist ein Ausflug ohne Einkehr? Kein richtiger Ausflug!
Also hatte unsere Kollegin im Cafe in Kerpen Horrem für uns 17 Frauen einen Platz bestellt und so konnten wir uns in entspannter Atmosphäre persönlich austauschen.
Besonderer Augenblick: auch die Kolleginnen, die keine Lactose vertragen können, bekamen im Cafe lactosefreien Cappucino.
Am Donnerstag kümmerten wir uns um juristische Angelegenheiten. Dazu kam ein Anwalt der sich auf Arbeitsrecht spezialisiert hat. Herr Dr. Tillmann führte spannend in die Thematik ein. Wir stellten unsere Fragen und erhielten qualifizierte Antworten. Eigentlich befürchteten wir vom Vorstand, dass wir zu wenig Fragen haben, aber auch hier stellte sich heraus: eine Stunde mehr hätte auch gepasst.
Besondere Erkenntnis: auch uns Pfarrhaushälterinnen stehen 5 Tage Fortbildung im Jahr zu!
Am Donnerstagnachmittag erwarteten wir unseren Geistlichen Beirat Herrn Prälat Joseph Herweg. Leider war der Einkehrtag wegen unserer terminlichen Probleme auf einen Nachmittag gekürzt worden. Prälat Herweg sprach mit uns über ein für ihn als Priester ganz wichtiges Fest im Kirchenjahr. Doch vorher sollten wir überlegen, welches dies wohl sein könnte. Nach vielen falschen Antworten kam natürlich unsere Vorsitzende Annette Koster auf die richtige Lösung und erhielt dafür einen „süßen“ Preis, in Form einer Schachtel Pralinen. Es ging um den Dreifaltigkeitssonntag. Danach feierten Prälat Herweg mit unserer Gruppe die heilige Messe in der kleinen Hauskapelle.
Besonderer Eindruck: in dieser Gruppe gemeinsam beten und singen schenkt Geborgenheit!
Und nun folgte der letzte Abend, der wie immer als „Bunter Abend“ überschrieben war. Nur war für uns mal wieder außer Haus ein Tisch bestellt. Einfach nur 5 Gehminuten vom Kloster entfernt, kehrten wir ins Kerpener Brauhaus ein. Nach anfänglicher Skepsis, ob dies nicht zu anstrengend wird, hatten alle Damen und auch der Herr (Prälat) Spaß und das Essen und die Getränke waren richtig gut. Im Gästehaus wieder angekommen, trafen wir uns (wie jeden Abend) im Kellerraum. Der Vorstand bekam ein Präsent für die Arbeit mit der Werkwoche und für das ganze Jahr.
Besonderheit: mit dieser Gruppe zu feiern, zeigt die Gemeinsamkeit!
Am Freitagvormittag hieß es Zimmer räumen und Koffer packen. Wir ließen in Gedanken die Woche Revue passieren und stellten fest, dass die meisten Teilnehmerinnen zufrieden waren. Für die nächste Woche in 2018 haben wir schon viele Ideen gesammelt und sind nun sehr gespannt darauf. Zum Abschluss der Woche gingen wir noch einmal gemeinsam in die Kapelle. Ein Dankgebet war nun wirklich mehr als angebracht und da es der Tag des heiligen Martin war, sangen wir noch das St. Martinslied. Schon die Woche über hatten wir eine kleine Tischlaterne und eine Martinsgans gebastelt. Und bevor wir uns voneinander verabschiedeten, gab es als Überraschung eine Martinswecken.
Die ganze Woche in dieser besonderen Gruppe, mit dem besonderen Beruf, war eine gute Woche!