"Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat."
Die Menschen haben einen gefunden, der ihnen Gutes will. Jesus wendet sich denjenigen zu, die Unterstützung brauchen. Immer wieder erzählen die Evangelien von Menschen, die sich mit ihrem Hilferuf ausdrücklich an Jesus wenden und ihn ansprechen: "Hilf mir, Meister!". Das korrespondiert mit dem Motto dieses Welttages aus Psalm 71: "Verwirf mich nicht, wenn ich alt bin, verlass mich nicht, wenn meine Kräfte schwinden!"
Was brauche ich, wenn es soweit ist? Wer kann mir Gutes tun, so wie Jesus es getan hat? Wie können wir hier die Generationen noch stärker miteinander vernetzen?
"Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische (…)."
"Zusammenspiel" ist ein wichtiger Aspekt, wenn unser Leben gelingen soll. Alle bringen das ein, was sie haben und können. "Zusammenspiel" bezieht sich ebenso auf die verschiedenen Altersgruppen: hier bringt ein kleiner Junge das, was die Grundlage für das Wunder wird: Brot und Fisch. Einer der Freunde Jesu hat den Jungen entdeckt und bringt ihn zu Jesus. Die Erwachsenen nehmen also an, was er einbringt. Diesem Grundgedanken, dass alle Generationen zusammenwirken, lohnt sich nachzugehen in unserem Alltag: Wie gelingt das? Was braucht es dafür?
"Als die Menge satt geworden war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brocken, damit nichts verdirbt! Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Brocken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren."
Gemeinsam essen gehört einfach dazu, wenn man sich mit Freunden oder in der Familie sich trifft; es verbindet, es stärkt, es regt zum Erinnern, Erzählen und Weiterdenken an. Es verbindet Menschen jeden Alters miteinander. Gemeinsam essen ist ein wiederkehrendes Motiv der Evangelien: Jesus saß immer wieder am Tisch, mit Zöllnern, Jüngern, Freunden, Sündern. Gemeinsam essen und sich erinnern ist der Kern unseres Glaubens an den auferstandenen Jesus, der uns gesagt hat: "Wenn ihr das tut, tut es zum Gedenken an mich!"
"Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, er in die Welt kommen soll."
Wenn ein Mensch altert, verändert sich vieles, oft schleichend, nach und nach: der Bewegungsradius schränkt sich ein, Beziehungen brechen weg, gesundheitliche Beeinträchtigungen erschweren die Teilhabe am Leben, Einsamkeit und das Gefühl von Ohnmacht werden groß. Da braucht es (jüngere) Menschen, die begleiten, unterstützen, einfach da sind. Das ist die eine Seite. Andere Erfahrungen erzählen von mehr Gelassenheit, Weisheit, Freiheit. Wer da Gott im Herzen trägt, der verlässlich da ist, wer bei ihm um Segen und Hilfe bitten kann, wer Jesus als den "Propheten" erkannt hat, trägt einen großen Schatz in sich und kann den Psalmtext für sich immer wieder so formulieren: "Du verlässt mich nicht, wenn ich alt bin. Du bist bei mir, wenn meine Kräfte schwinden". Erfahrbar wird das immer neu durch Menschen, die diese Haltung durch ihre Zuwendung verstärken.
Susanne Körber, Pastoralreferentin in der Altenheimseelsorge