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Lesejahr A | 6. Sonntag im Jahreskreis

6. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A

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Bibeltext: Mt 5, 20-22a. 27-28. 33-34a.37

Den Text der Einheitsübersetzung finden Sie hier. Bitte o.g. Bibelstelle angeben.

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In Leichter Sprache

Jesus erklärt, wie die Menschen
die Gesetze mit dem Herzen
verstehen sollen.
Einmal sagte Jesus zu seinen Freunden:

Es gibt ein Gesetz-Buch.
Im Gesetz-Buch steht, was verboten ist.
Ihr sollt besser sein, als das Gesetz-Buch sagt.
Ihr sollt in eurem Herzen die Menschen lieben.

Jesus erzählte drei Beispiele:

Erstes Beispiel: Töten ist verboten.

Jesus sagte:

Im Gesetz-Buch steht: Töten ist verboten.
Ich aber sage euch:
Ihr sollt in eurem Herzen noch nicht einmal wütend sein.
Ihr sollt in eurem Herzen gut sein zu den Menschen.

Zweites Beispiel: Die Ehefrau wegschicken ist verboten

Jesus sagte:

Im Gesetz-Buch steht:
Keiner soll seine Ehefrau wegschicken.
Ich aber sage euch:
Ihr sollt eure Ehefrau lieb haben.
Ihr sollt euch nicht in eine andere Frau verlieben.
Ihr sollt nur eure Ehefrau lieben.

Drittes Beispiel: Lügen und schwören ist verboten

Jesus sagte:

Im Gesetz-Buch steht: Lügen und schwören ist verboten.
Ich aber sage euch:
Ihr sollt immer ehrlich sein.
Ihr sollt in euren Herzen ehrlich denken.
Ihr sollt mit euren Augen ehrlich sehen.
Wenn ihr Ja sagt, heißt das Ja.
Wenn ihr Nein sagt, heißt das Nein.

 

© evangelium-in-leichter-sprache.de

 

Zum Eintrag auf Evangelium in Leichter Sprache

Für Kinder:

Heute und an den letzten beiden Sonntagen hören wir die Bergpredigt von Jesus. Es fängt so schön an, mit den Seligpreisungen. Danach bezeichnet Jesus uns als Licht in der Welt. Aber jetzt wird es irgendwie anders im Ton: ernster, anspruchsvoller.
Jesus sagt: wenn Du glaubst, das Gott dich liebt, dann muss das in deinem Leben sichtbar sein. Das ist wie mit deinem Namen. Wenn du dich irgendwo vorstellst, sagst du deinen Namen. Dein Nachname sagt den anderen: "Ah, der gehört zur Familie Schmitz von nebenan." Dein Vorname sagt: "Ah, das ist der Jan, aus der Familie Schmitz."
Wir sind alle etwas besonderes, wir sind alle von Gott geliebt. Er ruft uns bei unserem (Vor-) Namen. Mit Nachnamen heißen wir alle "Christ"! Und im Evangelium heute sagt Jesus: "Das muss man sehen, erkennen können, das Du zur Familie Christ gehörst, das du an Gott glaubst."
Ganz besonders wichtig ist Jesus dabei, wie wir miteinander umgehen. Man kann Streit haben, aber wie streiten wir? Und vor allem: Wie ist das mit der Versöhnung?
So zeigt Jesus an vielen Beispielen, wie Menschen handeln sollen, wenn sie Christen sind. Gott liebt Dich und er handelt so. Glaube an Gott und handle ebenso.

 

(Georg Kalkum, Gemeindereferent und Referent in der Ehepastoral)

Für Erwachsene:

Die Botschaft der Erlösung hätte sich mancher Christ anders vorgestellt. Ist das Christentum doch bloß eine Morallehre? Natürlich nicht.
Diese Erzählung aus dem Matthäusevangelium antwortet bereits auf einen Vorwurf, der erst Jahrhunderte später erhoben wurden. Den Christen wurde immer wieder in der Geschichte vorgeworfen, sie meinten, einen moralischen Freibrief zu haben, denn sie dürften sich ja immer auf die Vergebung ihrer Sünden durch Gott verlassen. Wenn Gott gnädig sei, dürfe man getrost jede Untat begehen.
Schon den Jüngern Jesu wurde vorgeworfen, sie hielten die jüdischen Gebote nicht ein und wären bloß Revoluzzer. Diese Sichtweise wird von Jesus in aller Deutlichkeit zurückgewiesen: Das Gesetz wird nicht im kleinsten Detail abgeschafft.
Er macht aber eine folgenschwere Unterscheidung: Man kann einer Vorschrift dem Wortlaut nach folgen oder aber ihrem Geist nach. In Jesu Ausdrucksweise heißt dies: das Gesetz erfüllen. Was bedeutet das?
Zunächst macht Jesus klar, dass es nicht im Belieben des Menschen steht, gut und böse zu definieren. Maßloser Zorn und berechnende Gier sind immer moralisch verwerflich. Egal, ob es dazu eine Vorschrift gibt oder nicht. Jesu Antwort fußt auf der Erkenntnis, dass jedes böse Handeln seine Wurzeln in der Angst des Menschen um sich hat. Einzig das Vertrauen darauf, in Gottes grenzenloser Liebe immer geborgen zu sein, befreit aus der Macht dieser Angst. Der Glaubende sagt nicht, er müsse moralisch gut handeln, sondern er wolle es ganz einfach und er könne es auch.
Das meint, das Gesetz zu erfüllen. Nicht das Gesetz so weit wie möglich ausreizen, sondern mitmenschlich handeln wollen. Nicht schimpfen wollen, nicht ehebrechen wollen. Alles andere, also außerhalb der Liebe Gottes leben zu wollen, ist die Hölle. Mitten in den Händen Gottes liegt sie, aber ihre Türen werden von innen zugehalten.

 

(Diakon Dr. Andreas Bell)

 


 

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