Weihetag des Kölner Doms: Dreikönigswallfahrt zum Kirchweihfest
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Grundsteinlegung und Weihe des Kölner Doms
Der Grundstein für den Kölner Dom, wie er in seiner heutigen Form noch steht, wurde am 15. August 1248 vom damaligen Erzbischof Konrad von Hochstaden gelegt. Die neue Kölner Kathedrale wurde im gotischen Stil errichtet, nach dem Vorbild französischer Kathedralen. Unter dem ersten Dombaumeister, Meister Gerhard, wurde zunächst der Domchor errichtet, der um 1320 mit der Fertigstellung des Binnenchors vollendet war. Zwei Jahre später, am 27. September 1322, folgte die Einweihung des neuen Domchors und des dortigen Hochaltars. In einer feierlichen Prozession wurde der Dreikönigenschrein in die Achskapelle übertragen.
Der Hochaltar
Am 695. Weihejubiläum des Kölner Doms sagte der damalige Weihbischof Manfred Melzer über den Hochaltar: „Der Altar ist sicher der größte Altar nördlich der Alpen, und nach St. Peter in Rom vielleicht der zweitgrößte Altar, den die Kirche überhaupt hat.“ Er steht an derselben Stelle, wo auch schon vorher die Altäre der Bischofskirche standen.
Zum Hochaltar führen drei Stufen. Der Altartisch ist gemauert und mit schwarzem Marmor verkleidet. Rundum ist der Altar mit kleinen Arkaden aus weißem Carraramarmor verziert, in denen Einzelfiguren und Figurengruppen zu sehen sind. Die Vorderseite zeigt in der Mitte die Marienkrönung. Rechts und links daneben waren ursprünglich jeweils sechs der zwölf Aposteln abgebildet, auf den Seiten und der Rückseite Propheten und Heilige. Weitere Figurengruppen zeigen Szenen aus dem Leben Marias.
In den Jahrhunderten nach der Weihe gingen einzelne Figuren verloren oder wurden ersetzt, so zum Beispiel die Figur des Apostels Bartholomäus. An seinem Platz an der Vorderseite steht nun der Prophet Jesaja. Einige der Figuren am Altar sind Kopien. Die Originale sind im Kölner Museum Schnütgen zu sehen.
Liturgie am Weihetag
Der Weihetag des Kölner Doms ist eine Eigenfeier im Erzbistum Köln. In der Hohen Domkirche selber wird der Weihetag als Hochfest gefeiert, im übrigen Erzbistum ist er in der Liturgie als Fest gekennzeichnet. Die genaue Liturgie ist im Directorium für das Erzbistum Köln festgelegt, die Lesungstexte im Kölner Proprium.
Die drei Lesungen erzählen die Geschichte des Kölner Doms, angefangen mit der Weihe des ersten Domes zu Ehren des Apostelführers Petrus am 27. September 873. Eine zweite Lesung berichtet von der Überbringung der Reliquien der Heiligen Drei Könige und dem Plan, die ursprüngliche Bischofskirche von Köln zu vergrößern. Dies geschah mit der Grundsteinlegung zum heutigen Dom am 14. August 1248. Die neue Kathedrale wurde am gleichen Tag eingeweiht wie die frühere Bischofskirche – am 27. September 1322. Die dritte Lesung berichtet von der Wiederaufnahme des Baus nach fast fünf Jahrhunderten Stillstand und der Grundsteinlegung zum damals noch unvollendeten Teil der Basilika im Jahr 1842.
Die Dreikönigswallfahrt
Traditionell findet Ende September die viertägige Dreikönigswallfahrt im Kölner Dom statt. An deren Abschluss steht das Pontifikalamt zur Feier der Kirchweihe. Bereits im Mittelalter kamen Wallfahrer aus ganz Europa um den Dreikönigenschrein zu besuchen. Ausgerechnet mit der Feier zum 700-jährigen Jubiläum der Überführung der Gebeine der Heiligen Drei Könige in den Kölner Dom, endeten die Wallfahrten im Jahr 1864. Erst 2005 mit dem Weltjugendtag in Köln wurde die Wallfahrt zum Dreikönigenschrein wiederaufgenommen. Seitdem findet die Dreikönigswallfahrt immer um den 27. September im Kölner Dom statt.
Die Kölner Kathedrale ist im Erzbistum Ziel für gleich zwei Wallfahrten. Einerseits die Wallfahrt nach Köln zu den Reliquien der Heiligen Drei Könige. Andererseits die Wallfahrt im Dom selbst. Der Pilgerweg innerhalb des Domes steht auch im Mittelpunkt der Dreikönigswallfahrt. Dieser traditionelle Pilgerweg findet im Chorraum des Hochaltars statt und hat insgesamt sechs Stationen.
Vom Hauptportal aus führt der Weg zur Figur des Heiligen Christophorus. Es folgen drei Stationen des mittelalterlichen Pilgerwegs: die Mailänder Madonna, der Schrein mit den Reliquien der heiligen Drei Könige und das Gerokreuz. Von hier aus geht der Pilgerweg weiter zur Schmuckmadonna und endet an der Kapelle der Barmherzigkeit.
Informationen und Programm der diesjährigen Dreikönigswallfahrt finden Sie unter: www.dreikoenige-koeln.de
Übersicht: AusZeit – Online-Magazin des Erzbistums Köln
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