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Verkündigung des Herrn: Die Verheißung der Geburt Jesu

Gemälde von der Verkündigung des Herrn von Nicolas Falco (16. Jahrhundert) in der Kathedrale und St. Peter-Kapelle in Valencia, Spanien.
Datum:
3. Apr. 2024
Das Lukasevangelium berichtet von einer besonderen Begegnung: In Nazareth erscheint der Jungfrau Maria ein Engel und kündigt ihr die Geburt des Gottessohnes an. Erfahren Sie mehr über Ursprung und Bedeutung des Hochfestes Verkündigung des Herrn und warum es nicht immer am 25. März gefeiert wird.

Was wir an „Verkündigung des Herrn“ feiern

Das Hochfest "Verkündigung des Herrn" – genau neun Monate vor dem Weihnachts­fest – symbolisiert für das Christentum ein wichtiges Ereignis. Es geht auf die Verheißung der Geburt Jesu im Lukas­evangelium (Lk 1,26-38) zurück, der als einziger Evangelist von der Begegnung zwischen Maria und dem Engel Gabriel berichtet.

Gabriel wird von Gott nach Nazareth in Galiläa gesandt und kündigt der Jung­frau Maria die Geburt eines Sohnes an: "Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben." (Lk 1,31). Dieser Sohn werde über das Haus Jakob in Ewig­keit herrschen und Sohn Gottes genannt werden.

Vom Marienfest zum Herrenfest

Die ältesten Hinweise auf das Fest "Verkündigung des Herrn" und das Datum 25. März stammen aus dem 7. Jahrhundert. Je nach Bezeichnung des Festes – "Verkündi­gung des Herrn", "Mariä Verkündi­gung" oder in der lateinischen Tradition "Verkündi­gung der seligen Jung­frau Maria" ("Annuntiatio beatae Mariae virginis") – wurde es zu den Herren­festen oder den Marien­festen im Kirchen­jahr gezählt. Seit 1969 wird es in der katholischen Kirche als Hoch­fest begangen. Heute ist die Bezeich­nung "Verkündigung des Herrn" gängig, die sich auf die Verheißung der Geburt Jesu im Lukas­evan­gelium bezieht.

Mit der Fest­legung von Weih­nachten auf dem 25. Dezember im 4. Jahr­hundert gewinnt der 25. März an weiterer Bedeutung. Zwischen den Hoch­festen "Verkündigung des Herrn" und "Geburt des Herrn" liegen genau neun Monate. Diese Verbindung spiegelt sich auch in einer litur­gischen Besonder­heit wider.

Liturgische Besonderheiten des Hochfestes

In der Liturgie des Hochfestes gibt es zwei Besonderheiten. Während des Sprechens oder Singens des  großen Glaubens­bekennt­nisses knien Priester und Gläubige an der Stelle "et incarnatus est" ("hat Fleisch angenommen") nieder. Diese Knie­beuge kennt die Liturgie sonst nur an Weih­nachten und kann als Verbindung zwischen den beiden Hoch­festen gesehen werden.

Die zweite Besonder­heit betrifft das Datum des Hochfestes und die Grund­ordnung des Kirchen­jahres. Da der 25. März meist in die Fasten­zeit fällt, kommt es auf den Wochen­tag an. Ist der 25. März ein Fasten­sonntag, wird das Hochfest auf den darauf­folgenden Montag verschoben.

Ebenfalls verschoben wird das Hochfest, sollte der 25. März in die Karwoche, das Triduum Paschale (Ostertriduum) oder die Oster­oktav fallen. In diesem Fall wird die "Verkündi­gung des Herrn" am Montag nach dem Weißen Sonntag begangen, zum Beispiel in den Jahren 2024, 2027 und 2029.

Darstellung in der Kunst

Die Szene der Verkündigung des Herrn findet sich auch als Motiv in verschiedenen Kunstrichtungen wieder. So zum Beispiel als Katakombenmalerei in der frühchristlichen Kunst, als Skulpturengruppe in der französischen Gotik – zu sehen am Westportal der Kathedrale von Reims, Frankreich – oder als Teil der Architektur wie an den westlichen Vierungspfeilern im Dom zu Regensburg.

Eine bekannte Darstellung der Verkündigung des Herrn findet sich im Erzbistum Köln (s. Foto unten). Der vom Kölner Maler Stefan Lochner um 1442 gemalte Flügelaltar "Altar der Stadtpatrone" gilt als das bedeutendste Werk der spätgotischen Kölner Malschule. 1810 in den Kölner Dom überführt, steht er seit 1948 in der Marienkapelle neben dem Hochaltar.

Der geschlossene Altar (Werktagsseite) zeigt auf der linken Hälfte Maria mit einem Heiligenschein und einem langen weißen Umhang. Auf der rechten Seite ist ein Engel mit geöffneten Flügeln abgebildet, der eine Schriftrolle in Händen hält. Ist der Altar geöffnet (Feiertagsseite), ist zentral Maria mit dem Christuskind abgebildet. Neben ihr knien die Heiligen Drei Könige mit Gefolge. Die Flügeltüren zeigen die beiden Kölner Stadtpatrone: die heilige Ursula mit ihrem Gefolge und den heiligen Gereon mit der Thebäischen Legion.

Köln, Dom, Altar der Stadtpatrone, geschlossen, Werkstagsseite, Verkündigung

Übersicht: AusZeit – Online-Magazin des Erzbistums Köln

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