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Palmsonntag: Hintergründe zum Beginn der Karwoche

Datum:
24. Feb. 2024
Als letzter Sonntag der Fastenzeit läutet der Palmsonntag zugleich den Beginn der Karwoche ein. Mit gesegneten Palmzweigen zieht die Gottesdienstgemeinde an diesem Tag durch die Straßen in die Kirche – und erinnert so an den Einzug Jesu in Jerusalem.

Woran wird an Palmsonntag erinnert?

Palmzweige über einer aufgeschlagenen Bibel

Der Palmsonntag eröffnet die Karwoche, die auch heilige Woche genannt wird. An diesem letzten Fasten­sonntag gedenkt die Kirche des Einzugs Jesu in Jerusalem. Dort begrüßt ihn eine jubelnde Menge, die ihm mit Palm­zweigen zuwinkt. Sie legen die Zweige und ihre Kleider vor ihm auf den Boden und bejubeln ihn wie einen König. Doch Jesus weiß bereits, dass er ver­raten wird und sterben muss. Ebenso sagt er voraus, dass er nach drei Tagen von den Toten auf­erstehen werde.

In Jerusalem geht Jesus in den Tempel, heilt Menschen und verkündet seine Lehre. Schonungs­los kritisiert er die damals führenden religiösen Gruppen, etwa die Pharisäer. Er wirft ihnen Macht­anhäufung und Gott­vergessen­heit vor. Seine Lehre ist unbequem und deutlich, aber viele sind von ihm begeistert. Die Pharisäer jedoch beschließen, dass er sterben muss.

Gesegnete Palmzweige

Was ist die Bedeutung des triumphalen Einzugs nach Jerusalem?  Antwort:  Der Einzug in Jerusalem oder auch genannt der triumphale Einzug ist das Ankommen von Jesus in Jerusalem, den Tag den wir heute als Palmsonntag bezeichnen, der Sonntag vor der Kreuzigung (Johannes 12,1 & 12).  Der Bericht über den Einzug in Jerusalem ist einer der wenigen Ereignisse im Leben Jesus, welches in allen vier der Evangelien geschrieben steht (Matthäus 21,1-17; Markus 11,1-11; Lukas 19,29-40; Johannes 12,12-19).  Wenn man diese vier Berichterstattungen zusammennimmt, wird die Bedeutung dieses Ereignisses klar, nicht nur für die Menschen zu der Zeit von Jesus, sondern auch für Christen durch die Geschichte hinweg.  Wir feiern Palmsonntag, um uns an dieses bedeutsame Ereignis zu erinnern. Ex-Bild-DB-ID: 10316

Ähnlich wie die Menschen zur Zeit Jesus zieht die Gottesdienst­gemeinde noch heute mit gesegneten Palmen durch die Straßen zur heiligen Messe in die Kirche. Die gesegneten Zweige schmücken die Kruzi­fixe im Haus. Sie erinnern daran, dass die Christen Jesus in ihrem Leben als ihren König annehmen. Sie bleiben da bis zum nächsten Ascher­mittwoch. Häufig werden dann werden die Zweige verbrannt und mit der Asche wird den Gläubigen das Asche­kreuz auf die Stirn gezeichnet.

Statt der Palmzweige – die in Mittel­europa nur schwer zu bekommen sind – werden meist andere grüne Zweige verwendet wie Buchs­baum, Wacholder, Weide oder Palmkätzchen.

Mit dem letzten Sonntag vor Ostern, dem sogenannten Palmsonntag, beginnt die Karwoche (auch stille Woche). An diesem Sonntag wird dem Einzug Jesu in Jerusalem, der gleichzeitig der Beginn seines Leidensweges ist, gedacht.  Im Mittelmeerraum galten die Palmzweige von alters her als Sinnbild des Lebens und des Sieges, in Israel insbesondere auch das Symbol für die Unabhängigkeit und den siegreichen König (1 Makk 13,51 EU; 2 Makk 14,4 EU).  Palmweihe, Palmstrauß, Palmzweige, Buchsbaumzweige, Symbol für Gerechtigkeit, Ex-Bild-DB-ID: 24482

Die Palmzweige werden zu Beginn des Palmsonntags­messe gesegnet. Wer nicht vor Ort an einem Gottes­dienst in der Kirche teilnehmen kann, kann die Palmzweige auch bei einer live über­tragenen Palm­sontags­messe segnen lassen. Dieser Segen "funktioniert" genauso wie wie z.B. der Segen des Papstes „Urbi et Orbi“ auch auf diesem Weg geschieht.

In vielen Kirchen liegen nach dem Palm­sonntags­gottes­dienst noch gesegnete Palmzweige zum Mitnehmen aus.

Auch ohne Segnung der Palmzweige können Sie diese an Ihr Kreuz zu Hause stecken. Dazu können Sie zum Beispiel folgendes Gebet beten:

"Allmächtiger, ewiger Gott,
diese (grünen) Zweige sind uns das Zeichen des Lebens und des Sieges,
mit denen wir Christus, unseren König, huldigen.
Wir gedenken heute seines Einzugs in seine heilige Stadt.
Gib, dass wir durch sein Leiden und Aufer­stehen zum himm­lischen Jerusalem gelangen,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. – Amen."

Die Liturgie an Palmsonntag

Im Aufbau unterscheidet sich der Palms­onntags­gottes­dienst ein wenig von der üblichen Sonntags­messe. Bei trockenem Wetter beginnt der Gottes­dienst je nach lokaler Gegeben­heit draußen (z.B. vor der Kirche oder dem Pfarrheim). Er beginnt mit der Segnung der Palm­zweige und dem Verlesen des Evan­geliums vom Einzug nach Jeru­salem (Mt 21,1-11). Anschließend zieht die Gottes­dienst­gemeinde in einer Prozession in die Kirche ein, was den Einzug Jesu in Jeru­salem symbolisiert.

Die Liturgie bildet dann den Schwenk vom umjubelten Jesus zur Kreuzigung nach. In die Feier­lich­keit (nach der Prozession in die Kirche) hinein folgen daher Lesungen über den Gottes­knecht (Jes 50,4-7) und die Selbst­erniedrigung Christi (Phil 2,6-11), bevor in der Passion das Leiden und Sterben Jesu Christi in den Mittel­punkt (Mt 26,14-27,66) rückt.

> Liturgische Texte zu Palmsonntag 2024

> Auslegungen und Deutungen der Bibeltexte 

> Messtexte und Lesungen zu den Kar- und Ostertagen in Ukrainisch

Palmsonntagskollekte für die Christen im Heiligen Land

Die jährliche Kollekte an Palmsonntag ist für die Christen im Heiligen Land bestimmt und geht an den Deutschen Verein vom Heiligen Lande (DVHL) und die Franziskaner im Heiligen Land. Mit den Spenden werden in Israel Projekte für die Versöhnung und ein friedliches Zusammen­leben von Christen, Juden und Muslimen finanziert. Die Palm­sonntags­kollekte steht jedes Jahr unter einem neuen Leit­gedanken, welches die Situation der Christen vor Ort im Blick hat. Für 2023 lautet das Motto: „Chancen spenden. Damit Christen im Heiligen Land bleiben.“

Neben der Palmsonntagskollekte besteht auch die Möglichkeit der Online-Spende auf der Internetseite des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande: www.dvhl.de/spenden

Der Deutsche Verein vom Heiligen Land engagiert sich seit mehr als 160 Jahren für die Menschen im Nahen Osten. Im Mittel­punkt der Arbeit stehen der inter­religiöse Dialog und das friedens­politische Engage­ment für eine bessere Zukunft von Christen, Juden und Muslimen im Heiligen Land. Schwerpunkt sind dabei soziale, päda­gogische und pastorale Projekte in über 20 Ein­richtungen, Initiativen und Projekten. Zu den Einrichtungen gehören unter anderem die Dormitio-Abtei auf dem Zionsberg, das Kloster Tabgha am See Gennesaret und ein Alten- und Pflegeheim im Westjordanland.

> Informationen zur Palmsonntagskollekte 2024 des DVHL

Palmsonntag und Karwoche mit Kindern gestalten

Palmsonntagsstecken

In der Vorbereitung auf Palm­sonntag können Kinder Palmsonntags­stecken (im Süddeutschen oft Palmbuschen genannt) basteln. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel können immergrüne Zweige (z.B. Buchsbaum) und Palmkätzchen an einen ca. 30 cm langen Holz­stab gebunden und mit buntem Krepp­papier geschmückt werden. Diese Palm­sonntags­stecken werden wie die Palm­zweige im Gottesdienst gesegnet.

Die Familien­pastoral des Erzbistums Köln bietet zu den Feiertagen der Karwoche im Internet verschiedene Spiel- und Bastelideen für Familien und Kinder an. Unter anderem stehen auf www.familien234.de Ausmal­bilder sowie Bastel- und Spielideen zum kosten­losen Download bereit.

> Materialien zu Palm­sonntag auf familien234 

Übersicht: AusZeit – Online-Magazin des Erzbistums Köln

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