Musik zum Anfassen – Die Orgel in Bergisch Gladbach-Paffrath
Musik zum Anfassen – Die Orgel in Bergisch Gladbach-Paffrath
Bergisch Gladbach. Neu gebaut mit alter Technik – die Orgel in St. Clemens in Bergisch Gladbach-Paffrath funktioniert wie ein Instrument aus dem 18. Jahrhundert. Dabei ist sie erst in diesem Jahr fertiggestellt worden. Die Firma Martin Scholz aus Mönchengladbach baute den Paffrathern in nur anderthalb Jahren das voll mechanische Instrument aus Metall, Holz, Leder und Filz. Elektronik sucht man vergebens – nur die Blasebälge betreibt ein elektrischer Motor. Damit folgt St. Clemens einem Trend, der sich seit einigen Jahren in der Orgel-Branche abzeichnet.
Für den zuständigen Kirchenmusiker Andreas Dewey erfüllt sich mit der neuen Orgel ein Traum, denn sie entspricht seiner Idealvorstellung. „Zum einen ist sie dauerhaft“, erklärt er. Wer zum Beispiel ein Handy besitze, wisse, dass elektronische Teile irgendwann kaputtgingen oder so veraltet seien, dass es keine Ersatzteile gebe. Ganz anders mechanische Teile. „Es gibt Orgeln aus dem 18. Jahrhundert, die auch heute noch funktionieren,“ sagt Dewey.
Darüber hinaus macht die Mechanik die Musik für den Organisten greifbar – und zwar nicht nur bildlich gesprochen. „Jeder Geiger fühlt die Saiten, die er abgreift. So ähnlich ist es bei der mechanischen Orgel“, erklärt Dewey. „Wenn ich die Taste drücke, dann fühle ich, wann das Ventil aufgeht, und wie der Ton entsteht. Das kann ich beeinflussen, je nachdem wie schnell ich anschlage.“ Auch viele Kirchenbesucher hätten sich positiv geäußert. „Die Orgel klingt einfach ganz anders“, sagt Dewey. „Wunderbar.“
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