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Musik zum Anfassen – Die Orgel in Bergisch Gladbach-Paffrath

Organist Andreas Dewey
Datum:
1. Dez. 2019
Der Organist von St. Clemens in Bergisch Gladbach-Paffrath schwärmt von seiner Orgel. Kein Wunder, das Instrument ist brandneu – und dennoch uralt.

Musik zum Anfassen – Die Orgel in Bergisch Gladbach-Paffrath

Bergisch Gladbach. Neu gebaut mit alter Technik – die Orgel in St. Clemens in Bergisch Gladbach-Paffrath funktioniert wie ein Instrument aus dem 18. Jahrhundert. Dabei ist sie erst in diesem Jahr fertiggestellt worden. Die Firma Martin Scholz aus Mönchengladbach baute den Paffrathern in nur anderthalb Jahren das voll mechanische Instrument aus Metall, Holz, Leder und Filz. Elektronik sucht man vergebens – nur die Blasebälge betreibt ein elektrischer Motor. Damit folgt St. Clemens einem Trend, der sich seit einigen Jahren in der Orgel-Branche abzeichnet.

Für den zuständigen Kirchenmusiker Andreas Dewey erfüllt sich mit der neuen Orgel ein Traum, denn sie entspricht seiner Idealvorstellung. „Zum einen ist sie dauerhaft“, erklärt er. Wer zum Beispiel ein Handy besitze, wisse, dass elektronische Teile irgendwann kaputtgingen oder so veraltet seien, dass es keine Ersatzteile gebe. Ganz anders mechanische Teile. „Es gibt Orgeln aus dem 18. Jahrhundert, die auch heute noch funktionieren,“ sagt Dewey.

Darüber hinaus macht die Mechanik die Musik für den Organisten greifbar – und zwar nicht nur bildlich gesprochen. „Jeder Geiger fühlt die Saiten, die er abgreift. So ähnlich ist es bei der mechanischen Orgel“, erklärt Dewey. „Wenn ich die Taste drücke, dann fühle ich, wann das Ventil aufgeht, und wie der Ton entsteht. Das kann ich beeinflussen, je nachdem wie schnell ich anschlage.“ Auch viele Kirchenbesucher hätten sich positiv geäußert. „Die Orgel klingt einfach ganz anders“, sagt Dewey. „Wunderbar.“

St. Clemens in Bergisch Gladbach-Paffrath:Macht hoch die Tür

Macht hoch die Tür

Schon als Kind begeisterte sich der heute 47-Jährige für das Instrument Orgel. Wenn er mit seinen Eltern beim Gottesdienst war, kletterte er oft auf die Empore, um dem Organisten beim Spielen zuzusehen. Das habe ihn fasziniert, erzählt er: „Diese Atmosphäre, diese Feierlichkeit, der Raum, die Gesänge und dann die Orgel als großes Instrument.“ Später habe er sich auch für die Technik interessiert und Praktika bei Orgelbauern gemacht. Seine musikalische Ausbildung begann jedoch klassisch – als Achtjähriger mit Klavierunterricht. Zwei Jahre später kam die Orgel hinzu. 

Heute spielt Dewey außerdem Trompete, was er während seines Kirchenmusikstudiums in Aachen erlernte. Seine Leidenschaft gilt jedoch dem Orgelspiel, vor allem während des Gottesdienstes. „An der Orgel zu sitzen und zur passenden Zeit die Musik zu machen – das ist mein Steckenpferd.“

Seit 1996 arbeitet der zweifache Familienvater als hauptamtlicher Kirchenmusiker in Bergisch Gladbach-Paffrath. Mittlerweile ist er für die Katholische Pfarreiengemeinschaft Bergisch Gladbach-West mit den drei Gemeinden St. Clemens (Paffrath), Herz Jesu (Schildgen) und St. Konrad (Hand) zuständig. Als Seelsorgebereichsmusiker – so der offizielle Titel – spielt er Orgel in Gottesdiensten, bildet nebenamtliche Kirchenmusiker aus und leitet Kinder- und Erwachsenenchöre.

Daneben gibt es in den Pfarreien viele Musikgruppen, deren Mitglieder sich nicht auf fixe Probezeiten festlegen wollen. Das sei ein Unterschied zu früher, erklärt Dewey: „Es gibt so viele Talente in den Gemeinden, die ich nicht ständig binden, aber hin und wieder aktivieren kann.“ E-Mails schreiben, Telefonate führen, Termine vereinbaren – Dewey bringt die unterschiedlichen Gruppen mit passenden Projekten, zum Beispiel Jugendgottesdiensten, zusammen. So kommt er mit verschiedenen Menschen und Stilen in Kontakt. „Unterm Strich muss ich schon sagen, das ist sehr bereichernd.“

Übersicht: AusZeit – Online-Magazin des Erzbistums Köln

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