Hungrig nach neuen Ideen – In Rheinbach sitzt eine Frau an der Orgel
Rheinbach. Der Paderborner Dom in den frühen Neunzigerjahren. Eine junge Frau kommt in die Sakristei. Sie – die Organistin Christiane Goeke-Goos – möchte die Lieder für den Gottesdienst besprechen. Das weiß der diensthabende Pfarrer aber nicht. „Was wollen Sie denn hier?“, wird die Musikerin in der Sakristei etwas brüsk begrüßt. Damals konnte Goeke-Goos über solche Situationen nur schmunzeln. „Zu der Zeit war eine Frau an der Orgel eher ungewöhnlich“, erinnert sie sich. “Da mussten sich die Herren erst einmal drauf einstellen.”
Spielt bereits mit 4 Jahren Klavier
Christiane Goeke-Goos wächst in einer musikalischen Familie in Ostwestfalen auf. Bereits mit vier Jahren beginnt sie mit dem Klavierspiel. Sonntags besucht sie mit ihren Eltern den Gottesdienst, dort entdeckt sie schon als Mädchen ihr Interesse an der Orgel. „Ich fand die Kombination aus geistlichem Wort und Musik einfach faszinierend“, erzählt die heute 57-Jährige. „Ein guter Organist oben und ein guter Pfarrer vorne spielen sich ja die Bälle zu. Wenn dieses Verhältnis passt, kann man die Leute wirklich begeistern. Das hat mich schon ganz früh gefesselt.“
Mit etwa zwölf Jahren erhält Goeke-Goos Orgelunterricht. Schnell wird ihr klar, dass sie ihr Hobby zum Beruf machen will. „Wenn man ein anderes Instrument spielt, bleibt man immer etwas limitiert“, erklärt sie. „Klavier bleibt Klavier, Trompete bleibt Trompete. Aber auf der Orgel kann man ein ganzes Orchester nachahmen, man hat unendlich viele Möglichkeiten.“ Nach dem Abitur studiert sie Kirchenmusik in Köln und schließt ein Studium der Instrumentalpädagogik an. „Orgelspiel ist einfach Leidenschaft“, sagt sie.
Übersicht: AusZeit – Online-Magazin des Erzbistums Köln
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