Zum Inhalt springen
Service

Hospiz – liebevolle Begleitung bis in den Tod

Datum:
2. Nov. 2020
Seit 25 Jahren werden im Augustinus Hospiz in Neuss unheilbar kranke Menschen liebevoll gepflegt und in den Tod begleitet.

Leben und Sterben im Hospiz

„Man hat nie den Eindruck, man wird Ihnen zu viel“, so die Worte des ehemaligen Hausarztes Odilo Zöllner, der aufgrund eines fortgeschrittenen Prostata-Tumors die letzten Wochen seines Lebens im Augustinus Hospiz in Neuss verbringt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hospizes sorgen für das Gefühl der Geborgenheit. Zöllner drückt das so aus: „Ich bin nicht religiös, aber ich spüre die Stimmung, das Gefühl, das übertragen wird, das trägt mit dazu bei, dass man sich hier so wohl fühlt.

Leben und Sterben im Augustinus-Hospiz in Neuss

Der Radio-Beitrag von Hartmut Mühlen für "Himmel und Erde" wurde am 11.10.2020 in Radio NE-WS 89.4 ausgestrahlt.

Pia Alina Roos ist als Sozialarbeiterin im Augustinus Hospiz Neuss tätig
Pia Alina Roos ist als Sozialarbeiterin im Augustinus Hospiz Neuss tätig

25 Jahre Augustinus Hospiz in Neuss

Im Jahr 1995 eröffneten die Neusser Augustinerinnen im Kloster Immaculata das Neusser Hospiz. Es war eines der ersten Hospize in Deutschland. Die acht Plätze waren regelmäßig ausgelastet, so dass 2015 ein Erweiterungsbau hinzukam. Seither können in zehn Zimmern Patienten auf ihrem letzten Weg begleitet werden. Zwei weitere Zimmer stehen für Angehörige zur Verfügung. Derzeit kümmern sich 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlicher Profession und 13 Ehrenamtler um die Gäste.

In den 25 Jahren konnten die Mitarbeitenden – unterstützt von ehrenamtlichen Helfern – ca. 3.000 Patienten – im Hospiz heißen sie „Gäste“ - begleiten.

Das Augustinus-Hospiz will Menschen neben der medizinischen und pflegerischen Versorgung ein selbstbestimmtes, beschwerdefreies und würdevolles Leben ermöglichen. Das heißt auch, dass die  Selbstbestimmung gefördert und persönliche Wünsche erfüllt werden. Dabei werden auch die Angehörigen einbezogen.

Ein wichtiges Standbein der Arbeit ist die seelsorgerische Begleitung. Darunter versteht das Hospiz die begleitende Sorge um die ihm anvertrauten Menschen. Selbstverständlich wird Schwerkranken die Begleitung durch die Glaubensgemeinschaft angeboten, in der sie beheimatet sind.

Aufgenommen werden schwerstkranke Menschen mit fortgeschrittenen und unheilbaren Erkrankungen, bei denen die therapeutischen Möglichkeiten des Krankenhauses ausgeschöpft sind und die in ihrer häuslichen Umgebung nicht mehr ausreichend pflegerisch und medizinisch betreut werden können. Eine Aufnahme ist unabhängig von der Nationalität, der Religionszugehörigkeit, der Weltanschauung und der finanziellen Lage möglich.

Kontakt zum Augustinus-Hospiz

Augustinus-Hospiz
Augustinusstraße 46
41464 Neuss

www.hospiz-augustinus.de

Moderne Hospizbewegung seit 1960er-Jahren

Hospiz war im Mittelalter die Bezeichnung für Herbergen an Pilgerwegen. Heute steht der Begriff für ein ganzheitliches Betreuungskonzept für Menschen mit fortgeschrittenen und unheilbaren Krankheiten. Der Hospizbewegung geht es nicht um aktive Sterbehilfe, sondern um den größtmöglichen Beistand in den letzten Wochen, Tagen und Stunden.

Die moderne Hospizbewegung entstand in den 1960er-Jahren in England und ist eng mit dem Namen Cicely Saunders verbunden. Zusammen mit Elisabeth Kübler-Ross („Fünf Phasen des Sterbens“) gilt sie als Begründerin der modernen Hospizbewegung und Palliativmedizin (Linderung statt Heilung). Das erste stationäre Hospiz im Sinne der Palliative Care wurde 1967 im Vereinigten Königreich eröffnet (in Deutschland 1986). Dort entstand auch 1982 das erste Kinderhospiz (in Deutschland 1998).

In Deutschland gibt es inzwischen etwa 240 stationäre Hospize (davon 17 für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene) und mehr als 300 Palliativstationen in Krankenhäusern sowie über 1500 ambulante Hospizdienste.

Voraussetzung für Aufnahme in ein Hospiz

Voraussetzung für die Aufnahme in ein stationäres Hospiz ist, dass der Patient an einer unheilbaren, in absehbarer Zeit zum Tode führenden Krankheit leidet, bei der eine Heilung ausgeschlossen und eine ambulante Versorgung im eigenen Haushalt durch Angehörige oder im Pflegeheim als nicht ausreichend erscheint. Sie muss von einem Arzt verordnet werden, unter Angabe der Diagnose, der Prognose und weiterer Details zur Begründung, z.B. belastende Symptome wie Luftnot oder Angst.

Kosten für Hospizaufenthalt

Die Kosten für den Hospizaufenthalt werden gemeinsam von der Krankenkasse und der Pflegekasse übernommen. Jedes Hospiz muss 5 % der Kosten selbst aufbringen. Eine wichtige Form der Unterstützung sind daher Spenden.

Übersicht: AusZeit – Online-Magazin des Erzbistums Köln

Service und Kontakt

Service und Kontakt