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Hl. Judas Thaddäus – der Schutzpatron der Hoffnungslosen

Datum:
19. Okt. 2024
Der heilige Judas Thaddäus war ein Jünger Jesu und wird in besonders aussichtlosen Fällen angerufen. Die katholische Kirche begeht seinen Gedenktag am 28. Oktober. Verehrt wird er vor allem in Armenien, im Nahen Osten und in Nord- und Südamerika. Aber auch im Erzbistum Köln ist der ansonsten wenig bekannte Heilige zu finden. 

Vita

in der Kirche St. Kunibert Köln  Sakrale Kunst Ex-Bild-DB-ID: 16828

Der heilige Judas Thaddäus war ein Jünger Jesu. Im Johannesevangelium kommt dieser an einer Stelle sogar direkt zu Wort und wird im Zuge dessen auch ganz klar von Judas Iskariot, der Jesus verraten hat, unterschieden. 

"Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. Judas – nicht der Iskariot – fragte ihn: Herr, wie kommt es, dass du dich nur uns offenbaren willst und nicht der Welt? Jesus antwortete ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat." (Joh 14,21-24)

Ein Apostel mit dem Namen Judas oder Thaddäus kommt in allen Apostellisten der Evangelien vor. Es wird aber davon ausgegangen, dass es sich um mehrere Personen handelt und diese zu dem hl. Judas Thaddäus zusammengefasst worden sind. So wird auch überliefert, dass Judas der Sohn eines Jakobus war (Lk 6,14; Apg. 1,13) und der Bruder des Apostels Simon.

Die Legende der Heilung König Abgars von Edessa

Die „Legenda Aurea“ – ein weit verbreitetes religiöses Volksbuch des Mittelalters – überliefert, dass der Apostel Thomas den hl. Judas Thaddäus nach der Himmelfahrt Christi zu König Abgar nach Edessa schickte. Dieser hatte Lepra und wollte, dass Jesus zu ihm kommt, um ihn zu heilen. Der heilige Judas Thaddäus überbrachte ihm aber nur ein Abbild Jesu, das jedoch den König vollständig genesen ließ. 

Anschließend wurde der hl. Judas Thaddäus der erste Bischof dieser Stadt und zog erst nach der Bekehrung des Volkes weiter. 

Wirken und Tod

Laut einer armenischen Tradition soll Judas Thaddäus mit Bartholomäus in Armenien missioniert haben. 

Des Weiteren soll der Heilige zusammen mit dem Apostel Simon Zelotes auch in Syrien und Mesopotamien gewirkt haben. In Persien sagten sie dem Feldhauptmann des Königs von Babylon Sieg und Frieden voraus – was auch bald darauf eintrat. 

Schlussendlich sollen beide Apostel von Zauberern und Priestern umgebracht worden sein. Auf welche Weise sie gestorben sind, ist nicht klar überliefert. Vermutlich wurden beide erstochen.

Reliquien und Verehrung

Reliquien vom hl. Judas Thaddäus befinden sich in Rom im Petersdom, aber auch im Erzbistum Köln – in der Kirche St. Andreas, einer der großen romanischen Kirchen. Die Kirche ist nur wenige Gehminuten vom Dom entfernt. 

Darüber hinaus ist eine Verehrung des Heiligen auch an anderen Orten im Erzbistum Köln zu finden. So gehört auch die Kirche St. Judas Thaddäus in Heisterbacherrot, einem Stadtteil von Königswinter, zum Erzbistum. Hier entwickelte sich ab dem Ende des 19. Jahrhunderts eine Verehrung des Apostels, heute ist es eine Wallfahrtskirche.

In der Kirche St. Georg in Köln ist der Heilige als Statue zu sehen und im Kloster Knechtsteden in Dormagen auf einem Kirchenfenster abgebildet. 

 

Das Judas-Thaddäus-Projekt in Wuppertal

In Wuppertal findet eine ganz besondere Form der Verehrung des Judas Thaddäus statt. Aus dem Kerngedanken heraus, dass der Heilige der Schutzpatron all jener ist, die sich in einer schwierigen Lage befinden, findet hier monatlich eine Wallfahrt statt.

Die katholische Citykirche Wuppertal lädt gemeinsam mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) e.V. Wuppertal, dem Caritasverband Wuppertal/Solingen, der Notfallseelsorge Wuppertal und der Seelsorge für Obdachlose, Prostituierte und Drogenabhänge immer am 28. Tag eines Monats ein, den hl. Judas Thaddäus um Beistand und Fürsprache zu bitten. Bis 2024 war der Treffpunkt hierzu St. Marien in Wuppertal-Elberfeld - heute treffen sich die Teilnehmenden in der Bahnhofsmission am Gleis 1 des Wuppertaler Hauptbahnhofes. Nach einer kurzen Andacht vor dem Bild des hl. Judas Thaddäus können die Teilnehmenden bei einem gemeinsamen Mittagessen ins Gespräch kommen.

Ob hoffnungslos, am Rand der Gesellschaft oder wie auch immer geartet in einer schwierigen Lebenslage befindend - im Judas-Thaddäus-Projekt ist explizit jede und jeder willkommen.

Das Projekt wurde auch einmal bei "Augenblick mal - Kirche in den Lokalradios" vorgestellt: www.augenblickmalonline.de

Übersicht: AusZeit – Online-Magazin des Erzbistums Köln

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