Feiertag Silvester: Bedeutung und Geschichte des letzten Tags im Jahr
Inhalt des Artikels
Silvester: Ein Tag mit 2000-jähriger Geschichte
Feuerfeste zum Jahresende haben ihre Wurzeln bereits bei den alten Germanen. Ein Jahresendfest haben auch die Römer bei der römischen Kalenderreform 153 vor Christus gefeiert. Den Silvestertermin hatte Gaius Julius Cäsar bei seiner Kalenderreform um 46 vor Christus eingeführt. Im Julianischen Kalender ersetzte der 1. Januar somit den 1. März als Jahresbeginn. Diese Änderung hatte keine religiösen oder kulturellen Gründe, sondern diente als willkürlicher Buchhaltertermin.
Im frühen Christentum gab es noch verschiedene Jahresanfänge nebeneinander:
- 25. März: Zeugung Jesu
- Das österliche Jahr beginnt mit der Auferstehung Jesu. In der Osternacht wird bis heute das neue Jahr in die Osterkerze eingefügt
- 25. Dezember als Geburtstag Jesu. Die Geburt des Gottessohnes gilt als Zeitenwende
Mit der Einführung des Gregorianischen Kalenders im Jahr 1582 setzte sich der 31. Dezember als letzter Jahrestag und der 1. Januar als Jahresbeginn durch. Der letzte Tag des Jahres ist seitdem mit Silvester (von lat. „silva“, „Wald“ – „Waldmensch“) verknüpft. Die katholische Kirche begeht seit dem 9. Jahrhundert seinen Gedenktag. Im liturgischen Kalender ist der Silvestertag gleichzeitig auch der Namenstag des bekannten Papstes.
Papst Silvester als Namensgeber
Silvester I. war von 314 bis zu seinem Tod 335 Papst. In sein Pontifikat fällt das Konzil von Nizäa (325). Auf diesem Konzil wurde das erste Glaubensbekenntnis festgelegt. Außerdem wurde unter Silvester mit dem Bau der ersten Peterskirche über dem Petrusgrab begonnen. Daneben gab er den Bau der Lateranbasilika und von St. Paul vor den Mauern in Auftrag.
Jeder kennt seinen Namen und seinen Todestag, den 31. Dezember. Dieser Tag wird spätestens seit dem 17. Jahrhundert als letzter Jahrestag gefeiert. Als Schutzpatron der Haustiere wird er um eine Ernte für das Futter im neuen Jahr angerufen.
Mit Raketenlärm und Bleigießen ins neue Jahr
Glücksrituale und -symbole, Lärm und Alkohol: Der Mensch verdrängt an Silvester, dass auch seine Zeit und sein Leben enden. Silvester ist ein Orakeltag. Das Bleigießen hat sich als bekanntestes Ritual erhalten. Dieser und weitere sogenannte Losbräuche sollen gutes Wetter oder Glück im neuen Jahr voraussagen.
Ein weiteres altes Ritual ist der Lärm beim „Höllenspektakel“. Der Lärm sollte in vorchristlicher Zeit die Dämonen und ihre Zauber vertreiben. Vom Christentum übernommen, gab es regelrechte Lärmumzüge mit Klopfen, Peitschen, Schellen und Feuerwerk.
Mittlerweile gibt es in vielen Städten Feuerwerks- oder Böllerverbotszonen, in denen keine Raketen oder Silvesterböller gezündet werden dürfen. So zum Beispiel rund um den Kölner Dom und in der Düsseldorfer Altstadt.
Übersicht: AusZeit – Online-Magazin des Erzbistums Köln
Service und Kontakt
Service und Kontakt