Edith Stein – die hartnäckige Gottsucherin
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Edith Stein wurde am 12. Oktober 1891 in Breslau als jüngstes von elf Kindern einer jüdisch-orthodoxen Familie geboren. Kritisch und bekennend atheistisch begegnete sie der familiären Tradition.
Sie studierte Philosophie, Psychologie, Germanistik und Geschichte in Breslau und Göttingen. 1916 bis 1918 promovierte sie in Freiburg mit dem Thema „Zum Problem der Einfühlung“. Ihr Doktorvater war der Philosoph Edmund Husserl. Sie begegnete dem christlichen Glauben durch die Lektüre der Autobiographie der Teresa von Avila. 1922 konvertierte sie durch die Taufe zur römisch-katholischen Kirche. 1933 trat sie in den Kölner Karmel ein und wählte den Namen Teresia Benedicta vom Kreuz.
Wegen der Judenverfolgung verließ sie Deutschland und fand am Silvestertag 1938 Aufnahme im Karmel von Echt in den Niederlanden.
Gestorben „für die Rettung Deutschlands und den Frieden der Welt“
In ihrem Testament vom 9. Juni 1939 schrieb Edith Stein: „Schon jetzt nehme ich den Tod, den Gott mir zugedacht hat, in vollkommener Unterwerfung unter Seinen heiligsten Willen mit Freuden entgegen. Ich bitte den Herrn, daß Er mein Leben und Sterben annehmen möchte zu seiner Ehre und Verherrlichung, für alle Anliegen der heiligsten Herzen Jesu und Mariä und der Heiligen Kirche, insbesondere für die Erhaltung, Heiligung und Vollendung unseres heiligen Ordens, namentlich des Kölner und Echter Karmels, zur Sühne für den Unglauben des jüdischen Volkes und damit der Herr von den Seinen aufgenommen werde und sein Reich komme in Herrlichkeit, für die Rettung Deutschlands und den Frieden der Welt, schließlich für meine Angehörigen, lebende und tote und alle, die Gott mir gegeben hat: Dass keines von ihnen verloren gehe.“
Edith Stein wurde am 2. August 1942 von den nationalsozialistischen Machthabern verhaftet, deportiert und am 9. August 1942 im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau (Polen) gemeinsam mit ihrer Schwester Rosa ermordet.
Papst Johannes Paul II. sprach Edith Stein am 1. Mai 1987 in Köln als Märtyrerin selig, am 11. Oktober 1998 in Rom heilig.
Patronin Europas
1999 wurde Edith Stein zur Patronin Europas erklärt – zusammen mit der Heiligen Birgitta und der Heiligen Katharina von Siena. „Sie hat zu Europa viel zu sagen. In ihrer eigenen Biografie ist sie diesen Weg gegangen“, betont Karmel-Ordensschwester Antonia „Ihre intellektuelle Suche deckt sich mit ihrem existenziellen Lebensvollzug. Sie setzte das um. Genau diese Authentizität macht ihre Botschaft so stark.“
Edith Stein Denkmal in Köln
Am Börsenplatz in Köln steht die große Skulpturengruppe vor dem dortigen Priesterseminar an der Kardinal-Frings-Straße. Ein Denkmalplatz mitten im Leben der Menschen.
Der Bildhauer Bert Gerresheim hat Edith Stein hier in drei Lebenssituationen dargestellt, als jüdisches Mädchen, als Suchende und als getaufte Karmelitin. Die vielen Schuhe, die sich vor ihr aufhäufen, erinnern wohl an ihren letzten Weg mit ihrer Schwester Rosa und an die vielen Menschen, die mit ihnen gemeinsam diesen Weg gingen und den Tod fanden.
(Quelle: www.denkmalplatz.de/edith-stein-denkmal-in-koeln/)
Übersicht: AusZeit – Online-Magazin des Erzbistums Köln
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