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Woher der Valentinstag seinen Namen hat:Der heilige Valentin von Terni: Patron der Liebenden

Terni, Italy. February 2020. Statue of Saint Valentine in the basilica dedicated to the patron saint of lovers. Valentine's day.
Datum:
8. Februar 2025
Der 14. Februar ist der Gedenktag des hl. Valentin von Terni. Er gilt als der Patron der Jugend, der Liebenden, der Reisenden und der Imker. Als Valentinstag wird sein Gedenktag heute vor allem als Feiertag der Liebenden wahrgenommen. Warum das so ist, was über den hl. Valentin bekannt ist und warum eine Zuordnung gar nicht so eindeutig ist, erfahren Sie hier.

Ein Valentin hat in der Tat mit der Liebe am Valentinstag zu tun. Ein anderer gleichen Namens wurde durch seine Krankenheilung bekannt. Die Überlieferungen unterscheiden sich und sie vermischen einen Valentin von Terni und einen Valentin von Rom. Womöglich handelt es sich um ein und dieselbe Person.

Vielleicht handelt es sich um den römischen Priester Valentin, der am 14. Februar 209 das Martyrium erlitt. Trotz eines Verbotes des Kaisers Claudius II. soll er Liebes­paare nach christlichem Zeremoniell getraut und in Partner­schafts­krisen geholfen haben. Der Valentinstag, den viele Liebende in Deutschland traditionell feiern, geht dagegen wahrscheinlich auf den heiligen Valentin von Terni zurück.

Das Leben des Hl. Valentin

Er war im 3. Jahrhundert Bischof von Terni in Umbrien (Italien). Valentin soll durch seine vielen Krankenheilungen Menschen für den christlichen Glauben gewonnen haben. Dafür starb er um das Jahr 268 den Märtyrertod in Rom.

Darstellung des Hl. Valentin im Kölner Dom (in der Maternuskapelle auf dem geschlossenen Kreuzigungsaltar)

Seit dem 4. Jahrhundert ist seine Verehrung in Rom bezeugt. Papst Julius I. errichtete ihm zu Ehren eine Basilika, in der er Leinen- und Seidentücher verwahrte. Diese sogenannten Berührungs­reliquien wurden an diesem Ort verehrt. Für die Menschen im Mittelalter wurde Valentin zum ersten Ansprechpartner in Fällen der „Fallsucht“ – der Epilepsie. Vermutlich wurde dies auf den Gleichklang seines Namens „Valentin“ und der Aussage „fall nit hin“ zurückgeführt.

Dass Heilige oft bei Krankheiten angerufen wurden, hing für die Menschen auch damit zusammen, dass sie hinter den Leiden oft den Teufel als Verursacher vermuteten.

Verehrung des heiligen Valentin in Kiedrich im Rheingau

Seit Anfang des 14. Jahrhunderts befinden sich Schädelknochen und andere Reliquien des heiligen Valentin von Terni in der Basilika St. Valentinus und Dionysius in Kiedrich am Rhein. Der Ort entwickelte sich ab 1400 schnell zu einem Wallfahrtsort. Um der steigenden Anzahl der Pilger begegnen zu können, entstand zwischen 1434 und 1444 die St. Michaelskapelle.

Kurz nach der Fertigstellung, so wurde es im Jahr 1445 erwähnt, kümmerte sich die „Elende Bruderschaft“ um erkrankte oder verstorbene Pilger und bemühte sich um ein christliches Begräbnis in der St. Michaelskapelle.

Bau einer Heil- und Pflegeanstalt

Rudolf von Rüdesheim, der spätere Bischof von Breslau, schenkte der Stadt Kiedrich im Jahr 1454 weitere Reliquien des heiligen Valentin von Terni. Rund 40 Jahre später hatte Valentin in der katholischen Kirche einen solchen Status erreicht, dass Papst Innozenz VIII. den Auftrag erteilte, die St. Michaelskapelle zu Ehren des Heiligen zu erweitern. Auf das Wallfahrtsfest der fertiggestellten Kirche kamen zwischen 6.000 und 12.000 Menschen.

Bis heute wird der heilige Valentin von Terni in Kiedrich verehrt, in der Basilika mit ihren Reliquien und dem St. Valentinushaus, in dem Hilfsbedürftige versorgt werden, damit sie ein selbstbestimmtes, gesundes Leben führen können.

Der Valentinstag ist der Tag der Liebenden

Valentinstag: Ein Feiertag der Liebenden

In Deutschland wird der Valentinstag in den letzten Jahrzehnten immer populärer. Valentinsgrüße kamen erst langsam nach dem 2. Weltkrieg durch Einflüsse aus den USA in Mode. Noch bis zur Jahrtausendwende hatte sich der Brauch in Deutschland – mit Ausnahme der Floristen – nicht allgemein eingebürgert. Mittlerweile werden am 14. Februar auch besondere Gottesdienste gefeiert und Ehepaare gesegnet. Diese können ihr Eheversprechen vor Gott erneuern. Verlobte Paare können Gottes Beistand in der Ehevorbereitung erbitten.

In Köln gestaltet das Stadtdekanat in besonderer Weise den "Kölner Valentinstag". Domdechant Robert Kleine erklärt im Interview mit domradio.de die Hintergründe.

Warum ist am 14. Februar Valentinstag?

Dass der Valentinstag der Tag der Verliebten ist, könnte auch daher stammen, dass die Kirche in frühen Zeiten am 14. Februar das Fest der Darstellung Jesu im Tempel ("Darstellung des Herrn") beging - auch im biblischen Bild des Bräutigams. Vom himmlischen Bräutigam blieb später nur der Bräutigam über - und aus dem kirchlichen wurde ein weltlicher Festtag.

Dass nun der Valentinstag auf den 14. Februar fällt, hängt mit der Verschiebung des Weihnachtsfestes zusammen. Im 4. Jahrhundert wurde Weihnachten auf den 25. Dezember vorverlegt. Das Fest „Darstellung des Herrn“ 40 Tage nach Weihnachten fiel damit auf den 2. Februar, an dem es Christen noch heute begehen.

Papst Gelasius I. führte den Gedenktag 469 ein, der nach der Regionalreform im deutschen Sprachgebiet (1972) aus dem römischen Generalkalender gestrichen wurde. Seit diesem Jahr begeht die Kirche im deutschen Sprachraum den Gedenktag des heiligen Valentins liturgisch nicht mehr aktiv. Heute gedenkt die katholische Kirche in Deutschland am 14. Februar im Gottesdienst primär der heiligen Cyrill und Methodius (Glaubensboten bei den Slawen, Schutzpatrone Europas).

Nichtchristliche Wurzeln des Valentinstags

Der Valentinstag hat auch heidnische Wurzeln. Mitte Februar gedachte man im alten Rom der Göttin Juno, die als Schützerin von Ehe und Familie galt. Die Frauen bekamen Blumen geschenkt. Ebenfalls im Umkreis des 14. Februar wurde das Fest des Hirtengottes Lupercus gefeiert. In einer „Liebes-Lotterie“ fanden junge Frauen und Männer durch Losentscheid zueinander.

In vielen Ländern wird Valentin als Patron der Liebenden und Heiliger der Zärtlichkeit verehrt. Seit mehr als 500 Jahren erwählen Frauen und Männer in England und Schottland am Valentinstag einen „Valentin“ oder eine „Valentine“.

Gebet zum Valentinstag

herr
du bist die liebe
sie ist der motor
meines seins und
handelns und gibt
mir einen sinn -
dafür danke ich
dir von herzen

herr
deine ewige liebe
ist allen erschienen –
in jedes herz
streust du deinen
gottesglanz -
denn deine liebe
ist universal

herr
segne und begleite
alle liebenden
gib ihnen den mut
deine herzlichkeit
offen und grenzen-
los zu teilen damit
es in der schöpfung
göttlicher wird

(Michael Lehmler)

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