Woher der Valentinstag seinen Namen hat:Der heilige Valentin von Terni: Patron der Liebenden
Ein Valentin hat in der Tat mit der Liebe am Valentinstag zu tun. Ein anderer gleichen Namens wurde durch seine Krankenheilung bekannt. Die Überlieferungen unterscheiden sich und sie vermischen einen Valentin von Terni und einen Valentin von Rom. Womöglich handelt es sich um ein und dieselbe Person.
Vielleicht handelt es sich um den römischen Priester Valentin, der am 14. Februar 209 das Martyrium erlitt. Trotz eines Verbotes des Kaisers Claudius II. soll er Liebespaare nach christlichem Zeremoniell getraut und in Partnerschaftskrisen geholfen haben. Der Valentinstag, den viele Liebende in Deutschland traditionell feiern, geht dagegen wahrscheinlich auf den heiligen Valentin von Terni zurück.
Das Leben des Hl. Valentin
Er war im 3. Jahrhundert Bischof von Terni in Umbrien (Italien). Valentin soll durch seine vielen Krankenheilungen Menschen für den christlichen Glauben gewonnen haben. Dafür starb er um das Jahr 268 den Märtyrertod in Rom.
Seit dem 4. Jahrhundert ist seine Verehrung in Rom bezeugt. Papst Julius I. errichtete ihm zu Ehren eine Basilika, in der er Leinen- und Seidentücher verwahrte. Diese sogenannten Berührungsreliquien wurden an diesem Ort verehrt. Für die Menschen im Mittelalter wurde Valentin zum ersten Ansprechpartner in Fällen der „Fallsucht“ – der Epilepsie. Vermutlich wurde dies auf den Gleichklang seines Namens „Valentin“ und der Aussage „fall nit hin“ zurückgeführt.
Dass Heilige oft bei Krankheiten angerufen wurden, hing für die Menschen auch damit zusammen, dass sie hinter den Leiden oft den Teufel als Verursacher vermuteten.
Verehrung des heiligen Valentin in Kiedrich im Rheingau
Seit Anfang des 14. Jahrhunderts befinden sich Schädelknochen und andere Reliquien des heiligen Valentin von Terni in der Basilika St. Valentinus und Dionysius in Kiedrich am Rhein. Der Ort entwickelte sich ab 1400 schnell zu einem Wallfahrtsort. Um der steigenden Anzahl der Pilger begegnen zu können, entstand zwischen 1434 und 1444 die St. Michaelskapelle.
Kurz nach der Fertigstellung, so wurde es im Jahr 1445 erwähnt, kümmerte sich die „Elende Bruderschaft“ um erkrankte oder verstorbene Pilger und bemühte sich um ein christliches Begräbnis in der St. Michaelskapelle.
Bau einer Heil- und Pflegeanstalt
Rudolf von Rüdesheim, der spätere Bischof von Breslau, schenkte der Stadt Kiedrich im Jahr 1454 weitere Reliquien des heiligen Valentin von Terni. Rund 40 Jahre später hatte Valentin in der katholischen Kirche einen solchen Status erreicht, dass Papst Innozenz VIII. den Auftrag erteilte, die St. Michaelskapelle zu Ehren des Heiligen zu erweitern. Auf das Wallfahrtsfest der fertiggestellten Kirche kamen zwischen 6.000 und 12.000 Menschen.
Bis heute wird der heilige Valentin von Terni in Kiedrich verehrt, in der Basilika mit ihren Reliquien und dem St. Valentinushaus, in dem Hilfsbedürftige versorgt werden, damit sie ein selbstbestimmtes, gesundes Leben führen können.
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