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Der heilige Severin: Bischof und Schutzpatron von Köln

Die katholische Pfarrkirche St. Severin ist eine der zwölf romanischen Basiliken Kölns, deren Erhalt vom Förderverein Romanische Kirchen Köln unterstützt wird. Sie ist dem dritten Bischof von Köln, dem Heiligen Severin geweiht. Die Pfeilerbasilika St. Severin ist eine ehemalige Stiftskirche.   In der Severinskirche verbinden sich die Ursprünge christlichen Lebens in Köln mit dem Glaubensleben der Gegenwart. Gegründet im vierten Jahrhundert als Friedhofskapelle, wurde der Kirchenraum in den folgenden Jahrhunderten stetig erweitert und verändert. Hier wird deutlich, wie sich Kirche und Glaubensleben im Laufe der Zeit immer wieder gewandelt haben.  Severinsschrein Der 1819 angefertigte Schrein des heiligen Severin steht erhöht im hinteren Bereich des Hochchors von St. Severin. In diesem Schrein befinden sich die Gebeine des Heiligen.  1999 wurde dieser Schrein geöffnet und dessen Inhalt einer umfassenden Untersuchung unterzogen.  Foto: Silvia Bins 0221/1706610 chefin(at)fotostudiobins.de Ex-Bild-DB-ID: 27230
Datum:
10. Okt. 2024
Am 23. Oktober feiern und ehren Katholiken den einstmaligen Bischof von Köln. Viel ist nicht über ihn bekannt, lediglich zwei schriftliche Quellen gewähren Einblick in das Leben und Wirken Severins. Fest steht aber: Der Heilige hat seine Spuren in Köln hinterlassen.

Vita des Hl. Severin

Es wird angenommen, dass der hl. Severin im Jahr 344 geboren und vermutlich 397 in seiner Heimatstadt Bordeaux in Frankreich gestorben ist. Dies könnte aber auch auf eine Verwechslung mit dem Bischof von Bordeaux, der den gleichen Namen trug und ungefähr zur gleichen Zeit lebte, zurückzuführen sein.

Eine der zwei gesicherten schriftlichen Quellen, die Kölner Bischofslisten, die im frühen Mittelalter entstanden sind, listen eindeutig den heiligen Severin als dritten überlieferten Bischof von Köln auf. Dies gilt als Beleg dafür, dass er hier gewirkt und gelebt hat.

Die Legende des himmlischen Gesangs 

Im Jahre 580 wird der hl. Severin in einer anderen Schrift, die zweite gesicherte schriftliche Quelle, die auf das Leben des Heiligen deutet, vom Bischof Gregor von Tours (Episkopat 573–594) erwähnt. 

Dieser berichtet, dass der heilige Severin bei einem Spaziergang mit Klerikern in Köln plötzlich eine wunderbare Musik hörte. Seine Begleiter schienen aber nichts davon wahrzunehmen. Diese himmlischen Chöre deutete der hl. Severin so, dass es sich dabei um die Himmelfahrt des Martin von Tours handelte. Daraus lässt sich schließen, dass zu dem Zeitpunkt, als der heilige Martin um das Jahr 396/7 verstarb, der hl. Severin Bischof von Köln war.

Die Kirche St. Severin in Köln  

St. Severin gehört zu den zwölf großen romanischen Kirchen in Köln und ist eine Basilika minor. Sie ist der Hauptort der Verehrung des hl. Severin. Das erste Grab des Heiligen soll unter dieser Kirche gelegen haben.

Hier befinden sich heute auch die Gebeine des Heiligen, die man 1819 in einen neuen Schrein einbettete. Im Jahre 1999 wurde dieser Schrein geöffnet und wissenschaftlich untersucht. Der innenliegende hölzerne Reliquienkasten wies Siegel von früheren Öffnungen auf. Er beinhaltete nicht nur die mutmaßlichen Gebeine, sondern auch Textilien, Reste von Hölzern, Leder, Weintraubenkerne und Mausknochen. Alles deutet auf eine Verehrung hin, die rund 15 Jahrhunderte zurückreicht und bis heute andauert.

Jedes Jahr wird in St. Severin am Sonntag nach dem Festtag des heiligen Severin um 11 Uhr die Festmesse gefeiert und nach dem Gottesdienst um 17.30 Uhr eine traditionelle Schreinprozession abgehalten. Der Severinusschrein wird mit Gebet und Gesang durch die Straßen des Viertels getragen – mit Stationen in der evangelischen Kartäuserkirche und im Innenhof des Krankenhauses der Augustinerinnen. Abschluss und Segen erfolgen in der Severinskirche.

In diesem Jahr feiert die katholische Kirchengemeinde den Festtag des hl. Severin am Sonntag, 27. Oktober. Der Kammerchor singt die "Messe Solennelle" von Louis Vierne.

Ein Besuch der Kirche St. Severin

In Zusammenarbeit mit dem Domforum Köln werden regelmäßig öffentliche Führungen durch Kirche, Ausgrabungen und Sacrarium angeboten, denen man sich als Einzelperson oder Kleingruppe ohne vorherige Anmeldung anschließen kann.

Übersicht: AusZeit – Online-Magazin des Erzbistums Köln

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