Cassius und Florentius: Stadtpatrone von Bonn
Leben und Sterben
Es ist ein eher versteckter Ort in Bonn-Endenich, an dem das Schicksal seinen Lauf nahm: Dort, wo heute die sogenannte „Märtyrerkapelle“ steht, sollen Ende des 3. Jahrhunderts die beiden Bonner Stadtpatrone Cassius und Florentius den Märtyrertod gestorben sein — vermutlich wurden sie geköpft. Noch heute führt zu diesem Ort ein Weg mit einem etwas gruseligen Namen: Der Mordkappenpfad.
Die beiden vermutlich dunkelhäutigen Christen waren wohl aus Ägypten ins Rheinland gekommen. Sie sollen römische Soldaten der sogenannten „Thebäischen Legion“ gewesen sein. Als sie jedoch den Auftrag bekamen, auch gegen christliche Glaubensbrüder zu kämpfen, weigerten sie sich – und das bedeutete ihr Todesurteil. Die ganze Legion, so heißt es, wurde hingerichtet. Auch der hl. Gereon (Köln) und die heiligen Viktor und Mallosius (Xanten) sollen in der Thebäischen Legion gewesen sein.
Dem Schicksal von Cassius und Florentius gedenken die Menschen in Bonn schon seit Beginn des 4. Jahrhunderts. Im Zuge dessen brachte die heilige Helena ihre Knochen auch an den Ort, wo heute das Münster steht. Wie es der Brauch war, feierten die Christen über den Gräbern der Märtyrer Gottesdienste. Ein Vorgängerbau der heutigen Münster-Basilika, die heute die Grabeskirche der Stadtpatrone ist, wurde errichtet. Die Erhebung der Gebeine fand am 2. Mai 1166 statt und war der symbolische Akt zur offiziellen Heiligsprechung.
Im Bonner Münster finden sich viele Darstellungen von Cassius und Florentius. Besonders bekannt sind die beiden Skulpturen ihrer abgeschlagenen Köpfe aus Granit, die draußen auf dem Boden vor der Bonner Kirche liegen.
Übersicht: AusZeit – Online-Magazin des Erzbistums Köln
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