2. Februar: Mariä Lichtmess oder Darstellung des Herrn
Inhalt des Artikels
An Mariä Lichtmess werden Kerzen gesegnet
„Darstellung des Herrn“ war ursprünglich ein Marienfest. Maria übergibt ihren erstgeborenen Sohn im Jerusalemer Tempel an Gott (vgl. Lukas-Evangelium 2,22-40).
Zur Messe am 2. Februar können die Gläubigen traditionell eigene Kerzen mitbringen und diese segnen lassen. Oft werden auch Kerzen für den liturgischen Bedarf während des Gottesdienstes gesegnet. Die brennenden Kerzen symbolisieren für Christen, dass Jesus Christus neues Licht in die Welt gebracht hat. Inhaltlich knüpft dies an die biblische Aussage des alten Simeon an, dass mit Jesus das Licht in die Welt gekommen ist, "das die Heiden erleuchtet".
In manchen Gemeinden findet mit den zuvor gesegneten Kerzen nach alter Tradition eine Lichterprozession statt, die an den Gang Marias zum Jerusalemer Tempel erinnert.
Den Namen „Mariä Lichtmess“ verdankt das Fest diesen Kerzensegnungen und Lichterprozessionen.
Wichtiges Fest, kein gesetzlicher Feiertag
Auch wenn "Darstellung des Herrn" bzw. Mariä Lichtmess als soganntes Herrenfest einen hohen Rang unter den Kirchenfesten hat, ist der Tag in Deutschland kein gesetzlicher Feiertag.
In Bayern war das Fest bis vor etwa 100 Jahren (1912) ein gesetzlicher Feiertag.
Liturgisch verdrängt das Fest "Darstellung des Herrn" auch den "Sonntag im Jahreskreis". Das bedeutet: wenn der 2. Februar wie zuletzt im Jahr 2020 und zum nächsten Mal 2025 auf einen Sonntag fällt, werden die Texte und Gebete vom Festtag genutzt. Der liturgische 3. Sonntag im Jahreskreis entfällt.
Warum heißt Mariä Lichtmess "Darstellung des Herrn"?
Der Name „Darstellung des Herrn“ (lateinisch "In praesentatione Domini") beruht auf dem Bibeltext aus dem Lukas-Evangelium (Lk 2,22-40), der an diesem Tag in den Gottesdiensten gelesen wird. Im Textabschnitt geht es darum, dass das Jesusbaby in den Tempel in Jerusalem gebracht wird. Dort begegnen Josef und Maria mit ihrem Kind den Propheten Simeon und Hanna.
Die biblische Szene geht auf zwei alttestamentarische Gesetze zurück:
- Nach dem jüdischen Reinheitsgebot galt die Frau 40 Tage lang nach der Geburt eines Jungen als unrein. Aus diesem Grund musste im Tempel ein einjähriges Schaf als Brandopfer und eine Taube als Sühnopfer dargebracht werden. (vgl. Lev 12,1-8)
- Außerdem galt der erstgeborene Junge nach damaligem Verständnis als Eigentum Gottes. Er musste innerhalb einer bestimmten Frist im Tempel an Gott übergeben („dargestellt“) werden und mit einem Geldopfer der Eltern ausgelöst werden (vgl. Ex 13,2-15).
40 Tage nach Weihnachten erinnert das Fest an diese Handlung für die Heilige Familie.
Simeon und Hanna
Laut Lukas-Evangelium begegneten Maria, Josef und das Jesus-Baby im Tempel dem greisen Simeon. Als dieser das Jesus-Kind sah und in die Arme nahm, rief er einen kurzen Lobgesang aus. Dieser "Lobgesang des Simeon" wird bis heute als "Nunc dimittis" im Stundengebet der Kirche jeden Abend im Nachtgebet (der Komplet) gebetet.
Der Text lautet:
Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast,
ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
(Einheitsübersetzung, Lk 2,29-31, s. auch im Gotteslob Nr. 665,2)
Weiter berichtet das Lukas-Evangelium auch von der hoch betagten Prophetin Hanna, die bei der Begegnung mit dem Jesuskind Gott lobte und zu allen über das Kind sprach, "die auf die Erlösung Jerusalems warteten."
Ursprung von Darstellung des Herrn
Lichtmessen wurden im 5. Jahrhundert in Jerusalem gefeiert
„Darstellung des Herrn“ wurde erstmals im 4. Jahrhundert in Jerusalem am 40. Tag nach der Erscheinung des Herrn gefeiert. Im 5. Jahrhundert kamen festliche Lichterprozessionen hinzu. In Rom ist das Fest am 2. Februar seit dem 7. Jahrhundert bekannt. An diesem Tag feiert es die Kirche noch heute.
Früher beendete Mariä Lichtmess die Weihnachtszeit
542 ordnete Kaiser Justinian an, dieses Fest in den Kalender des oströmischen Reiches einzufügen. Es dauerte länger als ein Jahrhundert, bis sich das Fest auch in Rom und im gallisch-fränkischen Raum einbürgerte.
Ehemals markierte der 2. Februar das Ende der Weihnachtszeit, was nicht zuletzt auch an der Lichtsymbolik lag, denn von diesem Zeitpunkt an werden die Tage wieder deutlich länger und heller. Seit dem 2. Vatikanischen Konzil endet die Weihnachtszeit bereits am Sonntag nach dem 6. Januar mit dem Fest „Taufe des Herrn“.
Aus diesem historischen Grund stehen bis heute in vielen Kirchen die Weihnachtskrippen und manchmal auch Weihnachtsbäume bis Ende Januar oder bis zum 2. Februar.
Übersicht: AusZeit – Online-Magazin des Erzbistums Köln
Service und Kontakt
Service und Kontakt