1000 Jahre Heribert von Köln – Erzbischof, Heiliger und Regenbringer
Heribert gehörte zu den profiliertesten Spitzen des mittelalterlichen Reiches
Der Heilige Heribert stand als Erzbischof von 999 bis 1021 der Kirche von Köln vor und war Kanzler des Kaisers. Seine Zeitgenossen rühmten seine Fürsorge für die Armen.
Um 970 geboren, stammte er aus dem Geschlecht der Konradiner, einer der wichtigsten Familien des Reiches. Heribert erhielt daher seine Ausbildung in der angesehenen Wormser Domschule, wo er später Dompropst wurde. Bald gehörte er auch zum Kreis der Hofkapelle, eine Art Kaderschmiede für Politik, Verwaltung und auch Kriegsdienst im unmittelbaren Umfeld des Königs. Diese hohen Kleriker standen im Dienst von König, Reich und Kirche.
So entstand der Kontakt zu König Otto III. (reg. 980/83–1002), dem Heribert zum Berater und Freund wurde. Von seinem Förderer wurde er 994 zum Kanzler für Italien und 998 auch für Deutschland bestimmt. Heribert begleitete Otto III. zwei Jahre bei seinem Zug nach Italien, um in Rom zum Kaiser gekrönt zu werden.
Die Wahl Heriberts im Jahr 999 zum Erzbischof von Köln, einem der wichtigsten Bischofssitze des Reiches, war ein folgerichtiger Akt. Doch das jähe Ende folgte schnell: Otto III. wurde aus Rom vertrieben und starb zu Beginn des Jahres 1002 mit nur 21 Jahren. Heribert führte seinen Leichnam unter schweren Kämpfen von Italien nach Aachen. Das Verhältnis Heriberts zu Ottos kaiserlichem Nachfolger Heinrich II. war sehr kühl und es kam zum Bruch.
Heribert konzentrierte sich auf seine Aufgaben als Erzbischof von Köln. Er widmete sich der Verwaltung seiner Diözese. Dabei kamen ihm gleichermaßen seine Erfahrungen wie sein Geschick als Organisator in Verwaltungsdingen zu Gute. Heribert von Köln gründete die Abtei Deutz, ein Benediktinerkloster.
Spuren von Heribert in Köln-Deutz
Zu den nachhaltigsten Spuren, die Heribert in der Geschichte von Stadt und Erzbistum hinterließ, gehört die Gründung der Abtei Deutz. Ab 1002, unmittelbar nach dem Tod Ottos III., entstand auf der rechten Rheinseite gegenüber der alten Bischofsstadt Köln ein weithin sichtbarer, mächtiger Zentralbau. In den Ruinen des spätantiken Kastells Deutz initiierte Heribert eine Klostergründung. Er hatte Otto auf seinem Sterbebett ein Jahr zuvor versprochen, ein Kloster zu gründen. Die romanische Abteikirche als Mittelpunkt der Anlage wurde 1020 von Heribert eingeweiht.
In seiner Deutzer Gründung fand Erzbischof Heribert 1021 seine letzte Ruhestätte. Hier begann gleich nach seinem Tod eine spontane Verehrung als Heiliger. Schon gut zehn Jahre später wird er als „sanctus“, als „heilig“ bezeichnet.
Bis heute sind die Deutzer Kirchen Alt und Neu St. Heribert Mittelpunkt der Verehrung.
Die alte Klosterkirche Alt St. Heribert wird seit den 1990er-Jahren als Gottesdienststätte der griechisch-orthodoxen Gemeinde Kölns genutzt. Die Abteigebäude dienten wechselnder Nutzung und sind seit den 1970er Jahren ein Altersheim.
Übersicht: AusZeit – Online-Magazin des Erzbistums Köln
Service und Kontakt
Service und Kontakt