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Zwischen Himmel und Erde: Das Erzbistum Köln setzt auf Solarenergie

Photovoltaikanlage auf dem Erzbischöflichen Haus
Datum:
24. Okt. 2024
Von:
Newsdesk/jpr
Leistungsstarke Photovoltaikanlage auf dem Erzbischöflichen Haus installiert
Straffes Programm: In den nächsten Jahren möchte das Erzbistum zwischen 150 und 250 PV-Anlagen pro Jahr auf eigene Gebäudedächer bauen.

Rund 1.200 Photovoltaikanlagen sollen in den nächsten sechs Jahren auf Gebäudedächern des Erzbistums Köln montiert werden. Eine Maßnahme, welche die Vision eines klimaneutralen und nachhaltig schöpfungsfreundlichen Erzbistums näher rücken lässt. 

Seit das Photovoltaik-Team des Fachbereichs Schöpfungsverantwortung im letzten Jahr mit zwei weiteren Referenten verstärkt wurde, hat sich die Taktung in der Installation von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) deutlich erhöht. Sehr zur Freude von Dr. Christian Weingarten, Umweltbeauftragter im Erzbistum Köln: „Derzeit sind 51 Anlagen in Betrieb und 13 im Bau. Unser Team betreut außerdem über 130 Anlagen in der Planungsphase und bearbeitet über 80 Anfragen.“ Das stimme ihn zuversichtlich, dass die Vision in Reichweite liege, so Weingarten.

Energiegewinnung der Anlage auf dem Erzbischöflichen Haus und dem Priesterseminar im Vergleich

Eine Photovoltaikanlage für das Erzbischöfliche Haus 

Nach 50 bereits montierten Anlagen wurde nun auch das Dach des Erzbischöflichen Hauses und des benachbarten Kölner Priesterseminars  mit Photovoltaikmodulen belegt. Dank der großen Dachfläche des Gebäudekomplexes in der Kardinal-Frings-Straße, der auch das Priesterseminar, das Archiv und Büros beherbergt, ermöglicht die Anlage mit 90 Kilowattpeak (kWp) mehr Strom als das Gebäude normalerweise verbraucht: rund 75.000 Kilowattstunden im Jahr – genug, um den Energiebedarf von 30 Dreipersonenhaushalten zu decken.

Was die PV-Anlage auf dem EBH und dem Priesterseminar jährlich an CO2 kompensiert, schaffen ca. 4720 Buchen im Jahr, wenn man von einer 80-jährigen Lebensdauer ausgeht.

50.000 kWh Sonnenstrom werden direkt vor Ort verbraucht, der Rest eingespeist. Errechnet man die Einsparung von CO2 für die Anlage auf dem Erzbischöflichen Haus, so ergibt sich ein Kontingent von 59.000 kg pro Jahr, das eingespart werden kann. Im Vergleich: Eine Buche muss etwa 80 Jahre wachsen, um eine Tonne CO2 aufnehmen zu können. Das heißt: wenn man von einer 80-jährigen Lebensdauer im Forstbetrieb ausgeht, bindet eine Buche pro Jahr 12,5 Kilogramm CO2. Um innerhalb eines Jahres 59.000 kg CO2 zu kompensieren, wie die neue Solaranlage, müssten also 4.720 Bäume gepflanzt werden.

Dass der sonnengenerierte Strom auf dem Dach seines Wohn- und Arbeitshauses circa 59.000 kg CO2 im Jahr vermeiden wird, freut insbesondere Rainer Maria Kardinal Woelki. „Als Christen tragen wir Verantwortung für die Schöpfung – für Gottes schönen Garten. Das ist für jeden, der die Bibel liest, leicht einzusehen. Papst Franziskus warnt deutlich vor den negativen Folgen eines fahrlässigen und völlig maßlosen Umgangs mit der Schöpfung.“ 

Die vielen Möglichkeiten, als Erzbistum Köln voranzugehen und Verantwortung für nachfolgende Generationen zu übernehmen, stimmten ihn auch optimistisch, sagt der Erzbischof. „Die Flächen, die wir nach ökologischen Kriterien verpachten können, die Dächer der vielen Schulen, Kitas und pfarrlichen Gebäuden, die wir für Photovoltaik-Anlagen nutzen können und all die neuen Heizungen, die wir gerade einbauen: Die sind ja nicht nur nachhaltig, sondern sparen nebenher auch Kosten. Es hat also auch viele positive Nebeneffekte, sich klimafreundlich aufzustellen.“   

Größte Anlage auf Tagungshaus des Erzbistums 

Nur ein paar hundert Meter weiter, befindet sich auf dem Maternushaus, einem Tagungshaus des Erzbistums, eine weitere Photovoltaikanlage. Die zurzeit größte Anlage des Bistums weist eine installierte Leistung von 217 Kilowattpeak (kWP) vor. Die Maßeinheit Kilowattpeak beschreibt dabei die maximale Leistung von Photovoltaikmodulen unter Standardbedingungen (Wetter, Verschattung etc.). Vor allem auf Gebäuden mit großer Dachfläche und hohem Energiebedarf, wie Tagungshäuser, Kitas und insbesondere Schulen, lohne sich die Installation einer Photovoltaikanlage, erklärt der Umweltbeauftragte Weingarten. „Aber auch die kleinen Projekte können große Wirkung entfalten. Unsere kleinste Anlage mit acht Kilowattpeak befindet sich zum Beispiel auf dem Haus des Pfarrbüros und der Öffentlichen Bücherei in Rommerskirchen. Viele dieser Anlagen sind dem Engagement von Kirchenvorstands- und Pfarrgemeinderatsmitgliedern zu verdanken. Wir sind davon überzeugt, dass der Einsatz für eine eigene PV-Anlage in der Gemeinde nicht nur viele Menschen auf das Thema klimaneutrale Energiegewinnung aufmerksam macht, sondern auch als Vorbild dient“, bekräftigt Weingarten.

Nicht nur große Dachflächen im Gebäudebestand des Erzbistums kommen für PV-Anlagen in Frage.

Unterstützung für Bauvorhaben in Kirchengemeinden

Vom Kindergarten über Pfarrheime bis hin zu Kirchen – das Projekt-Team für Sonnenstrom und Energiemanagement aus dem Fachbereich Schöpfungsverantwortung im Generalvikariat berät auch Pfarrgemeinden, die sich für den Bau einer Solaranlage interessieren. Projektleiterin Maria Moura und Co. prüfen die technische Eignung von Gebäuden, stellen Wirtschaftlichkeitsberechnungen an und entwickeln Konzeptvorschläge für Photovoltaikanlagen. Durch einen vereinfachten Prozess zur kirchlichen Baugenehmigung und die Möglichkeit, Rahmenvertragsinstallationsunternehmen zu beauftragen, wird die Realisierung von PV-Anlagen auf pfarrlichen Gebäuden und Kindergärten erheblich erleichtert.

Dass aus den Reihen von Kirchenvorständen und Pfarrgemeinderatsmitgliedern großes Interesse bekundet wird, gibt dem Projekt ‚Photovoltaik im Erzbistum Köln‘ einen zusätzlichen Schub. „Die Resonanz und das Engagement der Gemeinden für unsere Solarprojekte übertrifft alle Erwartungen. Dieser Weg ist ein klares Bekenntnis zu unserer Verantwortung für die Schöpfung“, betont Moura.

Viel Potenzial für klimafreundliche Stromerzeugung 

Bis das Potenzial für sonnengenerierten Strom ausgeschöpft ist, haben die Mitarbeitenden des Erzbistums noch einen weiten Weg vor sich. Mit den rund 50 gebauten Anlagen und insgesamt weniger als 1 Megawattpeak (MWP) installierter Leistung, hat das Erzbistum Köln bislang 2% seines Potenzials erschlossen. Die Möglichkeit für weitere 50 MWP liegt auf den Dächern von Kirchengemeinde- und Bistumsbauten. Dabei sind denkmalgeschützte Gebäude bereits ausgenommen. Moura bringt es auf den Punkt: „Wir sind auf einem guten Weg, aber es gibt noch viel zu tun. Unsere Arbeit zeigt, dass wir als Erzbistum wirklich etwas bewegen und zur ökologischen Wende beitragen können. Denn jedes Kilowatt Strom, das wir klimafreundlich produzieren, ist ein Gewinn für die Umwelt und unsere Gemeinden.“ 

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