Kölner Dom - Ökumenischer Karnevalisten-Gottesdienst mit Kardinal Woelki:Zum 11. Mal mit Gottes Segen in die Karnevalssession
Zum 11. Mal feierten Kölner Jecken am 11. Januar zum Sessionsauftakt einen Gottesdienst im Dom. Zum 2. Mal beging der Kardinal diesen Gottesdienst ökumenisch, gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Otmar Baumberger sowie mit Domdechant Robert Kleine. Der Kardinal rief die Karnevalisten dazu auf, das Sessionsmotto ins Leben zu übersetzen: sie sollten die Welt öfter mal aus der Perspektive der Kinder wahrnehmen. Mit dabei waren auch das Dreigestirn, das Kinderdreigestirn und die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
Vom Kinderdreigestirn gestaltet, vom Kardinal gesegnet: die Karnevalskerze
Das Kinderdreigestirn hatte eine große Kerze kreativ mit karnevalistischen Symbolen verziert. Damit bitten die Kölner Karnevalisten um Schutz für die Session. Symbolhaft soll die Kerze die Karnevalszeit erleuchten; sie wird bis Aschermittwoch am Dreikönigsschrein brennen. Kardinal Woelki segnete die Kerze gemeinsam mit den drei königlichen Pänz.
Wenn mer uns Pänz sinn, sin mer vun de Söck“
„Wenn wir unsere Kinder sehen, dann sind wir völlig von den Socken“ – dieses Sessionsmotto stellt die Kinder in den Mittelpunkt. In seiner Predigt erläuterte Kardinal Woelki lebensnah: „Mit Kindern verändert sich tatsächlich alles – vor allem die Perspektive! Wo Kinder ins Spiel kommen, bekommt alles ein frisches, natürliches, warmes Gesicht – voller Farben, voller Wärme, voller Leben.“
Kritik übte Woelki an der sozialen Situation von Familien. So sorgten sich Eltern über zu wenige Krippenplätze und Ganztagsschulen. „Und ein Armutsrisiko sind Kinder auch noch, ein Armutsrisiko für ihre Eltern.“ Auch die Jungen und Mädchen bekämen diese Themen mit. „Wie das wohl für die Kinder ist?“, gab der Kardinal zu bedenken. „Vielleicht werden sie irgendwann einmal erahnen: Ich bin ein Problem. Und vielleicht werden sie sich denken: Na, so ein Problem, das tust du dir nicht an. Das hast du später mal ganz sicher nicht.“ Dabei seien Kinder „ein großes Glück“. Denn durch sie finde man die Welt, „wie Gott sie haben will“, sagte Woelki.
Kollekte für "uns Pänz“
Karneval schenkt Freude und bringt Menschen zusammen. Die Kollekte im Karnevalistengottesdienst unterstützt in diesem Jahr zwei Projekte für Kölner Kinder:
- Seit über 40 Jahren fahren die „Juppis“, rollende Spielmobile, durch die Kölner Straßen und besuchen Kinder überwiegend in sozial belasteten Gebieten. Angesprochen durch dieses alternative Freizeitangebot werden Kinder und Jugendliche unterschiedlichster Kulturen und sozialer Herkunft, deren Eltern sowie Anwohner. Aktuell werden die Spielmobile auch dort eingesetzt, wo viele Flüchtlingsfamilien leben. Die rollenden Spielplätze sind ein herausragendes Integrationsprojekt. Die Kollekte wird nun in ein dringend benötigtes neues Fahrzeug investiert, das sich vor allem an den Bedürfnissen älterer Kinder und Jugendlicher orientiert.
- Im zweiten Projekt wird die bereits bestehende Verbindung zwischen dem Kölner Zoo und dem Kölner Karneval weiter ausgebaut und die geplante Spielplatzerweiterung im Kölner Zoo unterstützt. Damit wird den Kindern ein toller Ort der Begegnung im Kölner Zoo geschenkt.
Den Kölnerinnen und Kölnern wünschte Woelki eine friedliche, frohe Session und ausgelassene Karnevalstage, an denen das große Volksfest für jedermann ungestört im Mittelpunkt stehen möge.
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