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Kardinal Woelki kritisiert Beschränkung des Familiennachzugs:Zu Besuch in Flüchtlingsunterkunft

Kardinal Woelki zu Besuch in Flüchtlingsunterkunft
Datum:
9. Nov. 2015
Von:
StA Kommunikation, mth
Kardinal Woelki kritisiert Beschränkung des Familiennachzugs
 

Köln. Rainer Maria Kardinal Woelki kritisierte am Montag, dem 9. November, Teile des Asylkompromisses der Bundesregierung. Im Rahmen seines Besuchs einer Flüchtlingsunterkunft in Köln Porz machte er auf „das zum Teil unwürdige Gezänk der letzten Woche“ aufmerksam. Insbesondere bemängelte er die Begrenzung des Familiennachzugs: „Bisher hatten sich oft Männer auf die gefährliche Reise nach Europa gemacht. Nun dürfen viele ihre Familien nicht nachholen.“ Der Kardinal befürchtet, dass sich jetzt auch Frauen und Kinder auf die illegalen und gefährlichen Wege zu ihren Angehörigen in Deutschland begeben. Woelki betonte, dass Ehe und Familie unter dem besonderen Schutz der katholischen Kirche stünden.

 

„Die Würde des Menschen achten“

Mit deutlichen Worten kritisierte Kardinal Woelki den CSU-Politiker Horst Seehofer: „Politische Äußerungen, die den Stolz auf die schärfsten Regeln zur Begrenzung von Flüchtlingszahlen zum Ausdrucken bringen, stimmen mich mehr als nachdenklich, denn wir müssen die Würde jedes einzelnen Menschen auf der Flucht achten.“ Weiterhin forderte Woelki, auch beim beschleunigten Verfahren die rechtsstaatskonformen Standards des Asylverfahrens einzuhalten, damit das Asylrecht überhaupt wahrgenommen werden könne.

 

Ein eigenständiges Leben ermöglichen

Während des Besuchs in Köln Porz besuchte Kardinal Woelki Wohnungen von Flüchtlingsfamilien. In dem Flüchtlingsheim des Caritasverbandes der Stadt Köln leben rund 80 Personen in eigenen Wohneinheiten. Das ermöglicht den Familien ein eigenständiges und unabhängiges Leben. Die Hauptamtlichen der Flüchtlingsunterkunft werden von rund 80 Ehrenamtlichen unterstützt. Kardinal Woelki sprach mit einigen der Bewohner und besuchte auch den Nähkurs, um dort mit Flüchtlingsfrauen und Ehrenamtlichen über ihre Situation in Deutschland zu sprechen.

 

Mauern abbauen

Am Ende seines Besuches erinnerte Woelki an den 9. November, an dem 1938 mit den Novemberpogromen die "unglaubliche menschliche Katastrophe" der Schoah begonnen habe. Und er erinnerte auch an den 9. November 1989, an dem die innerdeutsche Mauer gefallen sei. Er rief dazu auf, "die Mauern in den Köpfen und Herzen der Menschen" abzubauen.

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