„Die Schönheit der Kirche meint nicht nur die Steine!“:Wiederöffnung von Sankt Pantaleon in Köln
„Sankt Pantaleon gehört zu den ältesten Kirchen unserer Stadt. Und sie ist schön. Genaugenommen steinalt und atemberaubend schön.“ Mit diesen Worten startete Kardinal Rainer Woelki seine Predigt zum Anlass der Wiedereröffnung der romanischen Kirche im Kölner Pantaleonsviertel nahe dem Barbarossaplatz. Viereinhalb Jahre lang dauerten die Arbeiten der Generalsanierung am Schieferdach, dem Dachstuhl der Seitenschiffe, an Mauerwerk der Außenfassade, am Putz, an Fenstern und der Einrichtung des Gotteshauses. Ihm fehlten die Worte, als er beim ersten Anblick der Kirche sah, „wie groß, wie schön und wie hell“ der Raum geworden ist.
Eine neues Mosaik ist am Grab der Theophanu zu bewundern
Neu hinzugekommen ist ein großes Mosaik um den Sarkophag der Kaiserin Theophanu, das fast eine Million Steine umfasst. Auch Beleuchtung, Elektrik und Lautsprecheranlage sind neu. „Was gut und brauchbar war, wurde gelassen oder entsprechend ertüchtigt,“ erläuterte Pfarrer Volker Hildebrandt. „Dabei konnte der Zeit- und Kostenrahmen eingehalten werden.“
Etwa 400 Gläubige – darunter viele der am Bau beteiligten Handwerker – waren zur Feier am Freitagabend gekommen, um bei der festlichen Gestaltung mit Kirchenchor plus Kammerorchester sowie Kinderchor und Schlussgesängen der ebenfalls hier ansässigen Kölner Gemeinde aus Eritrea dabei zu sein.
Pfarrer Hildebrandt konnte zudem sowohl Gemeindemitglieder als auch Gläubige der Prälatur Opus Dei begrüßen, unter ihnen den Regionalvikar Christoph Bockamp. Ein improvisierter Weihnachtsmarkt mit Glühwein vor der Kirche konnte im Anschluss trotz stürmischen und nassen Wetters stattfinden.
Die Anfänge von Sankt Pantaleon liegen im 9. Jahrhundert
Woelki erinnerte in der Predigt daran, dass bereits im Jahr 866 nach Christus in einem Güterverzeichnis eine vom Dom abhängige, dem heiligen Pantaleon geweihte Kirche mit Armenhospital erwähnt wird. 964 gründete Bruno, der damalige Erzbischof von Köln, an diesem Ort eine Benediktinerabtei, in der er auch beigesetzt ist. 26 Jahre später findet Kaiserin Theophanu in der Kirche ihre Grablege. „Die wechselvolle Geschichte dieser Kirche spiegelt viele wichtige Phasen der deutschen Geschichte wider.“
Wichtig sei nach Auffassung des Kardinals aber etwas anderes: „Entscheidend ist das Faktum, dass an diesem Ort seit über 1000 Jahren Christen die Gegenwart des Herrn in Wort und Sakrament feiern.“ Und weiter: „Es ist damit einer der bedeutsamsten Orte unseres Erzbistums.“
Die Gemeinde hat sich versammelt – auch während der Sanierungszeit
Heute dürfe der eigentliche Kirchenraum wieder seiner gottesdienstlichen Bestimmung übergeben werden, „auch, wenn in den vergangenen Jahren im Westwerk Tag für Tag die Eucharistie und die anderen Sakramente gefeiert wurden. Heute dürfen wir ihre wiederhergestellte Schönheit aus ganzem Herzen bewundern.“
Die Kirche besteht aus lebendigen Steinen
Der Kardinal führte in seiner Predigt weiter aus, dass jede aus Stein erbaute Kirche ein Ausdruck der lebendigen Kirche sei. Und fragte: „Ist nur sie, weil aus Stein erbaut, schön? Oder ist auch die lebendige Kirche schön? In der hl. Schrift heißt es, die Kirche sei schön wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat“. Und er fragte: „Woher hat die lebendige Kirche ihre Schönheit? Christus hat die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben, um sie im Wasser und Wort rein und heilig zu machen. So will er die Kirche herrlich vor sich erscheinen lassen – ohne Flecken, ohne Falten, ohne andere Fehler. Heilig soll sie sein und makellos. Demnach hat die Kirche ihre Schönheit nicht aus sich selbst. Sie hat sie vom Herrn. Die Kirche hat aber nicht nur ihre Schönheit von Jesus Christus. Der Herr selbst ist ihre Schönheit. Was wäre die Kirche ohne Christus?“, fragte Woelki.
Woelki ging dann auf die Fehler der Glieder der Kirche ein: „Mögen wir, die Glieder der Kirche, auch noch so sündhaft sein, so verdunkeln wir zwar die Schönheit der Kirche, so dass sie oft nur noch sehr schwer wahrgenommen werden kann, aber wir können sie durch unsere Sünde nicht zerstören. Wir können die Schönheit der Kirche nicht zerstören, weil wir Jesus Christus nicht zerstören können.“ Und Christus und die Kirche können nicht voneinander getrennt werden.
Um zu erkennen, was die Kirche ist, müsse in die Tiefe geschaut werden, vor allem um die Schönheit der lebendigen Kirche zu sehen. Petrus spreche sogar davon, dass „wir alle als lebendige Steine zur Kirche gehören“.
Musik und Tanz brachten Freude zum Ausdruck
Der Freude über die Wiedereröffnung der Kirche wurde auf dem Kirchplatz auch durch Musik und Tanz junger Leute Ausdruck verliehen. Die Dunkelheit tat der Feierstimmung keinen Abbruch. Mitgewirkt hatten dabei viele, die sowohl die Liturgie mitgestaltet als auch für den Getränkeausschank oder für die Verköstigung gesorgt hatten.
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