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Beziehung nach Tokio wird weiter gepflegt:Weihbischof Schwaderlapp firmt Christen in Japan

9.6.24
Datum:
10. Juni 2024
Von:
Newsdesk/sth
Das Sakrament der Firmung empfingen Katholiken in der Kirche St. Michael in Tokio jetzt von Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp aus dem Partnerbistum Köln.

Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp, der Bereichsleiter Weltkirche im Erzbischöflichen Generalvikariat Nadim Ammann und Heike Dickenbrock, ebenfalls vom Bereich Weltkirche, haben sich auf die in der Luftlinie knapp 10.000 Kilometer lange Reise aufgemacht Richtung Osten. Es war durchaus knapp. Denn Weihbischof Schwaderlapp wollte natürlich die Priesterweihe im Kölner Dom am Freitagnachmittag noch mitfeiern. Dann ging es schnell zum Flughafen. Nach vielen Stunden Flug und jetzt in anderer Zeitzone landete die Maschine.

Delegation des Erzbistums Köln (v.l.): Nadim Ammann, Weihbischof Dominikus Schwaderlapp, Heike Dickenbrock

Dreifache Freundschaft

Am Sonntagvormittag, 9. Juni, Ortszeit 10.30 Uhr, stand dann gleich die Firmung in der Kirche St. Michael an. Weihbischof Schwaderlapp merkte man Reisestrapazen nicht an, er leitete den Gottesdienst frisch und aufgeräumt. Zur Predigt trat er vor den Altar, nah an die Gemeinde und die Firmanden heran. Ihnen sprach er zu: „Ihr werdet die Kirche St. Michael anders verlassen, als Ihr sie betreten habt. Die Gabe, die Euch geschenkt wird, wird bleiben!“ Er wollte den Firmlingen ein Wort mitgeben, an das sie sich hoffentlich auch später noch erinnern werden: Freundschaft, japanisch: yuko.

Freundschaft verstanden als Freundschaft mit Gott, Freundschaft untereinander und Freundschaft mit sich selbst. Diese Freundschaft sei ein besonderes Kennzeichen des christlichen Glaubens, die uns mit Gott auf einer Ebene kommunizieren lasse. „Sprechen wir mit ihm!“, ermunterte Schwaderlapp. Der Helfer in den Freundschaftsbeziehungen sei der Heilige Geist – und beim Firmsakrament geht es ja genau um die Gabe der Kraft des Heiligen Geistes.

Mit WB Schwaderlapp, 9.6.24

Zu den Firmlingen gehören die Cousinen Annabella und Nanami Baron Ihr Großvater stammt aus Bonn. Sie haben sich sehr gefreut, das Sakrament der Firmung von Weihbischof Dominikus Schwaderlapp aus dem Erzbistum Köln gespendet bekommen zu haben. Auch das Thema Freundschaft hat sie berührt. Bei der Salbung habe der Bischof jedem Firmanden noch ein paar persönliche Worte gesagt, das hat ihnen besonders gut gefallen.

Partnerschaft lebt im Jubiläumsjahr

Der Initiator dieses Ereignisses ist Mirco Quint, der leitende Pfarrer der Katholischen Pfarrei deutscher Sprache in Japan. „Er hat einfach angefragt“, bestätigt Nadim Ammann, der sich über die Reise freut, die er natürlich auch im Zusammenhang des 70-jährigen Partnerschaftsjubiläums des Erzbistums Köln mit dem Erzbistum Tokio betrachtet. Zu diesem Anlass war Erzbischof Kikuchi aus Tokio bereits im April zu Gast bei Kardinal Woelki in Köln, eine kurze Zeit später erreichte auch eine Gruppe japanischer Pfadfinder die Domstadt am Rhein.

Empfang in der deutschen Botschaft

Am Montagabend stand ein weiteres Highlight auf dem Programm der Kölner Delegation: Zum Anlass des Jubiläums der Bistumspartnerschaft gab sich der deutsche Botschafter in Tokio die Ehre, einen Empfang auszurichten. Stellvertretend für Erzbischof Kikuchi, der einen Termin in Bangkok wahrnehmen musste, war Weihbischof Andrea Lembo dabei.

mit Weihbischof Schwaderlapp.  10.06.24

Botschafter Dr. Clemens von Goetze würdigte die älteste Bistumspartnerschaft in Deutschland und machte deutlich, dass die Kirchen für die Botschaften wichtige Partner seien. „Die beiden Kirchen ermöglichen einen wichtigen Kulturaustausch. Die Botschaft ist darauf angewiesen. Daher großen Dank an die Bistumspartnerschaft und die katholische Auslandsgemeinde! Die Bistumspartnerschaft ist ein wichtiges Verbindungselement zwischen den Kulturen“, so Goetze. Er würdigte auch ausdrücklich das Wirken von Pfarrer Mirco Quint, der sein 20-jähriges Priesterjubiläum feiert und eine wichtige Arbeit in der deutschsprachigen Pfarrei St. Michael in Tokio leiste.

Weihbischof Lembo zeigte sich sehr geehrt, dass die deutsche Botschaft anlässlich des Jubiläums zu dem Empfang einlud. Die Erzdiözese Tokio und viele Gläubige sind dem Engagement der deutschen Katholiken aus dem Erzbistum Köln bis heute dankbar.

Auch Weihbischof Schwaderlapp bedankte sich für die Einladung und sagte aus christlichem, menschenverbindendem Geist: „Frieden ist möglich, man kann auf seine Herkunft stolz sein und auf seine Kultur, aber wir sind alle Brüder und Schwestern.“

Gemeinsames Gebet für Myanmar

Ein besonders Ereignis war auch der dritte Höhepunkt der Reise, der das Thema Frieden noch einmal ganz konkret und dringlich zum Inhalt hatte. Man versammelte sich am Dienstagabend zu einem gemeinsamen Friedensgebet. Nicht nur Christen aus Tokio und Köln waren dabei, vor allem von Bedeutung war die Teilnahme der burmesischen Gemeinde, in deren Heimatland Myanmar Bürgerkrieg herrscht.

Friedensgebet

„Die Bistumspartnerschaft Köln-Tokio ist ursprünglich als Gebetsgemeinschaft begründet worden. Daher ist es auch gut, wenn wir als Betende zusammenkommen“, berichtet Nadim Ammann. Man versammelte sich zu einer ergreifenden Feier bei Pater Vincent in Fuchu in der Pfarrei der Heiligen Familie. Pater Vincent ist selber Burmese und kümmert sich um die Burmesen in Tokio. Weihbischof Schwaderlapp predigte darüber, dass wir als Christen alle Missionare seien, und wenn wir ein dementsprechend offenes Herz haben, es uns leichter falle, mit der Situation in Myanmar umzugehen. „So können wir auf andere zugehen, wir können verzeihen und wir können hoffen“, so Schwaderlapp. Nadim Ammann erläutert zur Situation in Myanmar: „Täglich sterben dort Menschen, täglich werden dort Dörfer in Brand gesetzt. Der Bischof von Loikaw, Celso Ba Shwe, ist seit November selber Flüchtling. Praktisch alle Burmesen in Tokio haben Familienangehörige, die betroffen sind. Das Gebet, die Lieder und die Kerzen haben wirklich Hoffnung spüren lassen.“

Gemeinschaft erfahren Menschen seit alters her besonders beim gemeinsamen Essen. So traf man sich nach dem Gebet zu burmesischen Gerichten. Die Kölner kamen ins Gespräch, etwa mit Philipp, den man seit 2022 kennt, mit einem Stipendium aus Köln studierte und nun promoviert. Auch Neupriester Frater Kumazaka, der mit Erzbischof Kikuchi im April in Köln war, sah man wieder. Besonders gut unterhalten wurde die Gesellschaft aber vor allem vom jungen Samuel, der fließend drei Sprachen spricht und unter anderem den Weihbischof fragte, ob er mit ihm nach Deutschland fliegen könne. Während das nicht umsetzbar war, bekam Samuel aber immerhin Kölner-Dom-Fruchtgummi geschenkt, über die er sich sehr freute.

(Dieser Artikel wurde am 12.06.2024 aktualisiert.)

Fürbitte beim gemeinsamen Friedensgebet

„Herr, wir sind als Burmesen, Japaner und Deutsche zusammengekommen, um für den Frieden in Myanmar zu beten. Wir tun dies, weil unsere Partnerschaft als Gebetsgemeinschaft gegründet wurde. Sei mit den Menschen in Myanmar, die auf der Flucht sind, die ihre Heimat oder Angehörige verloren haben! Sei mit den Verantwortlichen, dass sie zur Vernunft kommen und sich um Frieden in ihrem Land bemühen! Sei mit uns, dass wir nicht aufgeben uns für den Frieden einzusetzen!“

Bilderserie zur Japan-Reise

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