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Beleuchtungsempfehlungen für Kirchengemeinden:Warum künstliche Beleuchtung am Kirchturm Tieren und Pflanzen schadet

Beleuchtungsempfehlungen für Kirchengemeinden
Datum:
20. März 2023
Von:
Newsdesk/lmi
Beleuchtungsempfehlungen für Kirchengemeinden

Ungewohnt dunkel war es in diesem Winter rund um die Kirchen und Gebäude des Erz­bistums Köln. Wo sonst Kirchen nachts ange­strahlt wurden, herrschte infolge der kurz­fristigen Energie­spar­ver­ordnung des Landes Dunkel­heit. Mit dem 15. April endet die Energie­spar­ver­ordnung – der Früh­ling beginnt aller­dings. Das bedeutet zum Bei­spiel, dass Insek­ten oder Vögel bereits in Hecken, Bäumen oder Gebäude ihre Nester er­richtet haben können. Ein plötz­liches An­schalten aller Arten von Außen­be­leuch­tung, die die ganze Nacht hin­durch an­ge­schal­tet ist, kann Tiere und Pflanzen vor Ort massiv belasten.

Auch aus anderen Gründen erleidet die Natur durch künst­liche Be­leuch­tung deut­liche Schäden. Deshalb hat sich die Ab­teilung Schöpfungs­verant­wortung mit Tipps zum weiteren Vorgehen mit der Außen­beleuch­tung an die Gemeinden des Erz­bistums Köln gewandt.

Was sind die Gründe, warum künst­liche Beleuchtung der Natur schadet?

  • Licht ist der Takt­geber unseres Lebens. Durch ihn kann die innere Uhr bei Menschen, Tieren und Pflanzen den Stoff­wechsel, das Wachs­tum und das Ver­halten regeln. Wird diese natür­liche innere Uhr durch künst­liches Licht gestört, erleben Tiere und Pflanzen Stress und haben eine nied­rigere Lebenserwartung.
  • Ein Drittel der Wirbel­tiere und zwei Drittel der wirbel­losen Tiere sind nacht­aktiv. Wird zum Beispiel ein nacht­aktives Tier durch un­natürliche Licht­quellen aus seinem Lebens­raum ver­trieben, ist dadurch die gesamte Nahrungs­kette gefährdet.
  • Insekten oder Vögel, die rund um den Kirch­turm bereits Nester gebaut haben, werden durch den ver­fälschten Tag-Nacht-Rhythmus bei ihrer Brut gestört.
  • Der Schein in den Himmel gerich­teter Beleuchtungs­installa­tionen reicht bis zu 100 km hoch. Luft­partikel streuen das Licht in alle Richtungen. Das lenkt Zug­vögel von ihren Routen ab und gefährdet den Vogelzug.

Wie kann man durch verantwortungs­volle Beleuch­tung die Natur unterstützen?

Die Abteilung Schöpfungs­verant­wortung regt an, Dauer­beleuch­tung nur an Orten zu betreiben, an denen es dringend er­forderlich ist. Dazu zählen zum Beispiel Belange der Verkehrs­wege­sicherung. Auch durch eine Verkürzung der Beleuchtungs­zeit kann Tieren und Pflanzen geholfen werden: im März und im Oktober sollte zugunsten der Zug­vögel gänzlich auf künst­liche Beleuch­tung verzichtet werden. In den anderen Monaten können Kirch­orte beispiels­weise von 22 bis 6 Uhr dunkel bleiben.

Das Überdenken der Beleuchtung danken nicht nur Flora und Fauna vor Ort, sondern auch der Geldbeutel: wenn die Beleuch­tung statt von 18 bis 6 Uhr von 18 bis 22 Uhr aktiv ist, können 66 Prozent der Energie­menge und damit auch der Energie­kosten eingespart werden. In diesem Beispiel werden ebenfalls circa 1,2 Tonnen CO 2 pro Jahr gespart.

Weitere Informationen zur Beleuchtung von Kirch­orten sind auf einem ent­sprechenden Fact-Sheet unter www.klima-kirche.de zusammengefasst.

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Praktische Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt, dargestellt von Fachleuten der Biologischen Station Düsseldorf-Mettmann "Haus Bürgel"; Video produziert im Rahmen des Projekts Biodiversitäts-Check in Kirchengemeinden.

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