Am 9. August 1942 wurde die heilige Edith Stein im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Zum Jahrestag ein Impuls von Weihbischof Schwaderlapp.:Vor 75 Jahren starb Edith Stein im KZ Auschwitz
Am 9. August 1942 wurde die heilige Edith Stein im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Dieser Jahrestag jährt sich nun zum 75. Mal.
Lebensdaten der hl. Edith Stein
- 12.10.1891 Edith Stein wird in Breslau als 11. Kind der jüdischen Familie Stein geboren
- Als Gymnasiastin und Studentin verliert sie ihren Glauben
- 1911-1916 Studium der Philosophie, Psychologie, Germanistik und Geschichte in Breslau und Göttingen
- 1916-1918 Promotion in Freiburg und Assistentin bei Edmund Husserl
Begegnung mit dem christlichen Glauben und Entscheidung für den christlichen Glauben nach der Lektüre der Autobiographie der Teresa von Avila - 1922 Taufe in Bad Bergzabern
- 1922-1933 Lehrerin in Speyer und Dozentin in Münster
- 1933 Verbot ihrer Dozententätigkeit durch die Nationalsozialisten
- 1934 Eintritt in den Kölner Karmel
Einkeidung, Ordensname Teresia Benedicta a cruce (die vom Kreuz gesegnete Teresia) - 1938 Ewige Profess
- 31.12.1938 Flucht in den Karmel nach Echt/Holland
- 07.08.1942 Deportation in das KZ Auschwitz
- 09.08.1942 Tod in der Gaskammer in Auschwitz Birkenau
- 01.05.1987 Seliggesprochen in Köln durch Papst Johannes Paul II.
- 11.10.1998 Heiliggesprochen in Rom durch Papst Johannes Paul II.
Papst-Tweet würdigt Edith Stein
Worauf es beim Glaubenszeugnis ankommt, ist nicht der Erfolg, sondern die Treue zu Christus.
— Papst Franziskus (@Pontifex_de) 9. August 2017
Hl. Edith Stein – die hartnäckige Gottsucherin
Impuls von Weihbischof Schwaderlapp
An Gott zu glauben, fällt nicht immer leicht! Das geht aus vielen Briefen hervor, die mir junge Menschen schreiben, denen ich das Sakrament der Firmung spende. Und doch: In den Herzen vieler schlummert eine große Sehnsucht nach Gott. „Ich erhoffe mir von der Firmung eine bessere Beziehung zu Gott…“, schreiben mir die jungen Leute in diesen Briefen.
Ähnlich erging es einer der ganz großen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts: der heiligen
Edith Stein, deren Gedenktag heute ist. Sie wurde 1891 in Breslau als Tochter einer jüdischen
Familie geboren. Als heranwachsende ging sie auf Distanz zu ihrem Glauben und bezeichnete sich
zeitweise als Atheistin. Aber sie blieb hartnäckig auf der Suche nach Gott. Sie studierte
Philosophie und wollte in die akademische Lehre eintreten. Da sie Frau war, wurde ihr das zur
damaligen Zeit verboten. Auch hier blieb sie hartnäckig, allerdings vergeblich. Einen Lehrstuhl
erhielt sie nie.
Man sagt: „Zufall ist der Künstlername des Lieben Gottes“. Und durch einen
solchen „Zufall“ geriet Edith Stein die Lebensbeschreibung der heiligen Theresia von
Avila in die Hände. Das brachte ihrem Leben die entscheidende Wende. Endlich hatte sie den Gott
gefunden, nach dem sie suchte. 1922 ließ sie sich taufen. Sie wollte Ordensfrau werden. Ein
Geistlicher versuchte ihr das auszureden. Auch hier blieb sie hartnäckig. 1933 trat sie in den
Kölner Karmel ein und aus Edith Stein wurde Schwester Teresia Benedicta a Cruce (vom Kreuz
gesegnet). Um sich von den Nazis in Sicherheit zu bringen, wechselte sie in den Karmel von Echt in
Holland. Als ein holländischer Bischof einen Hirtenbrief gegen die Judenverfolgung verfasste, wurde
sie daraufhin eines von vielen Opfern der Rache der Nazis. Am 9. August 1942, also heute vor 75
Jahren wurde sie in Ausschwitz-Birkenau umgebracht.
„Es gibt so viele Wege zu Gott, wie es Menschen gibt.“, sagte einmal Papst
Benedikt XVI. Edith Stein fand Gott auf intellektuellem Weg. Das entsprach ihrem Charakter, ihrer
Neigung und ihren Stärken. Gott lässt sich aber von jedem Menschen finden - unabhängig von sozialem
Stand, Bildung oder Herkunft. Edith Stein fand Gott, weil sie hartnäckig suchte. Auch als ihr Gott
weit weg schien, betäubte sie ihre Sehnsucht nicht, sondern suchte nach ihm, solange bis sie ihn
gefunden hat.
Ich wünsche jedem Menschen, dass er diese Sehnsucht nicht betäubt. Die heilige Edith Stein
ist darin vorangegangen.
Ihr Dominikus Schwaderlapp, Weihbischof in Köln
(aus Kirche in WDR3+5 am 9. August 2017)
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