Erzbistum Köln – Erinnerung an den Bischof, Wissenschaftler und Politikberater:Vor 50 Jahren: Joseph Höffner wird 1969 Kölner Erzbischof
Köln. Über zehntausend Gläubige im Kölner Dom wurden vor 50 Jahren am 2. März 1969 Zeugen, wie Kardinal Josef Frings dem neuen Kölner Erzbischof Joseph Höffner seinen Bischofsstab und damit symbolisch sein Amt weiterreichte.
Hinter den Menschen im Erzbistum Köln lagen bewegende Tage. Am 23. Februar wurde der damals greise und fast blinde Kardinal Frings in einer Messe als Erzbischof entpflichtet. Am 24. Februar wurde Joseph Höffner zum neuen Erzbischof von Köln ernannt. Die liturgische Amtseinführung im Kölner Dom folgte dann am 2. März unter anderem im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke.
Joseph Höffner als anerkannter Wissenschaftler und Politikberater
Bevor Joseph Höffner zum Kölner Erzbischof ernannt wurde, hatte er sich bereits einen Namen als Wissenschaftler gemacht. Der 1906 in Horhausen im Westerwald geborene Höffner studierte in Trier, Rom und Freiburg Theologie, Philosophie, Soziologie und Volkswirtschaft und beendete sein Studium mit einem vierfachen Doktor. In den fünfziger Jahren gründete und leitete er das Institut für christliche Sozialwissenschaften an der Universität Münster. Joseph Höffner war außerdem als Politikberater tätig und gilt als geistiger Vater einer Rentenreform, die 1957 während der Kanzlerschaft von Konrad Adenauer verabschiedet wurde.
(Erz-)Bischof von Münster und Köln
1962 wurde Joseph Höffner zum Bischof von Münster geweiht, der er bis 1969 blieb. Während seiner Zeit als Erzbischof von Köln (1969 bis 1987) bekleidete Kardinal Höffner von 1976 bis 1987 das Amt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. In die Zeit als Erzbischof fielen außerdem die Entführung des Arbeitgebervertreters Hanns Martin Schleyer. Als einer der wichtigsten Repräsentanten der Gesellschaft stand im Herbst 1977 auch Kardinal Höffner unter schärfsten Polizeischutz.
Das Steckenpferd des Bischofs war Zeit seines Lebens die christliche Soziallehre. Sein 1962 erschienenes Werk „Christliche Gesellschaftslehre“ fand weltweit Beachtung und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Im Jahr 2007 kam eine Auflage von 2.000 Stück in China auf den Markt.
Hilfe für verfolgte Juden
Erst spät wurde bekannt, dass Joseph Höffner seit März 1943 ein jüdisches Mädchen versteckt
hielt und sie damit vor der Verfolgung der Nationalsozialisten rettete. Die siebenjährige Alice
Ester Meyerowitz kam mit der Kinderlandverschickung von Berlin nach Kail in Rheinland-Pfalz, wo sie
zunächst bei Joseph Höffner und später, als dieser zum Pfarrer in Trier ernannt wurde, bei der
Familie des Landwirts Wilhelm Heucher untergebracht war. Nach dem Krieg konnte das Mädchen mit
ihren Eltern wiedervereint werden, die in Berlin in einem Versteck überlebt hatten.
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