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Deutschland - Polen - Historisches Archiv des Erzbistums Köln:Versöhnungsbrief nach 50 Jahren zum ersten Mal in Polen

Datum:
4. Aug. 2015
Von:
StA Kommunikation, pek
Deutschland - Polen - Historisches Archiv des Erzbistums Köln

Köln. „Wir vergeben und bitten um Vergebung“ – mit diesen Worten beendeten die polnischen Bischöfe vor 50 Jahren einen Versöhnungsbrief an die deutschen Bischöfe. Darunter unterschreiben handschriftlich auf insgesamt zwei Seiten alle Bischöfe Polens, unter ihnen auch Karol Wojtyla, der spätere Papst Johannes Paul II. Dieses bedeutsame Dokument wird im Historischen Archiv des Erzbistums Köln aufbewahrt und war nun zum ersten Mal seit seiner Entstehung im Jahre 1965 nach Polen ausgeliehen worden. Am 18. November 2015 jährt sich der Briefwechsel zum 50. Mal.


Der polnische Generalkonsul hatte das Versöhnungsschreiben vor einigen Wochen per Diplomatenpost sicher nach Warschau transportieren lassen. Dort wurde es im Sejm, dem polnischen Parlament, ausgestellt. Seit ein paar Tagen befindet es sich nun wieder an seinem dauerhaften Aufbewahrungsort im Historischen Archiv des Erzbistums Köln. In den Besitz des Erzbistums war es übergangenen, weil der damalige Kölner Erzbischof Josef Kardinal Frings als Vorsitzender der Fuldaer Bischofskonferenz und somit als Adressat fungierte.


Das 50 Jahre alte Schriftstück besitzt nicht nur für die deutsch-polnischen Beziehungen einen einzigartigen historischen und ideellen Wert, sondern stellt eines der bedeutendsten Dokumente zur Völkerverständigung in Europa dar. Allein die Abfassung in deutscher statt beispielsweise lateinischer Sprache symbolisiert die Versöhnungsgeste. Die polnischen Bischöfe hatten den Brief nach Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils formuliert, welches von 1962 bis 1965 nicht zuletzt unter dem Leitsatz des Dialogs abgehalten wurde. Zunächst stieß der Brief auf Protest und Ablehnung seitens der polnischen Politik, zudem fiel die Antwort der deutschen Bischöfe zurückhaltend aus. Später avancierte der Schlusssatz jedoch zum wichtigsten Leitmotiv der christlichen Versöhnung zwischen Polen und Deutschen.


Bis heute existiert in Polen kein zweites Exemplar in deutscher Sprache. Vor diesem geschichtlichen Hintergrund erreichten das Erzbistum Köln zahlreiche Ausstellungsanfragen aus mehreren Ländern Europas. Um dem großen Interesse an dem historischen Dokument gerecht zu werden, lässt das Archiv des Erzbistums Köln ein aufwendiges Faksimile anfertigen, an dessen Erstellungskosten sich die Entleiher beteiligen werden. Außerdem ist eine Präsentation für November im Erzbistum angedacht, damit dieses bedeutsame Symbol für Versöhnung und Verständigung auch weiterhin im Gedächtnis bestehen bleibt. (PEK 150804-sba)

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