Deutschland - Polen - Historisches Archiv des Erzbistums Köln:Versöhnungsbrief nach 50 Jahren zum ersten Mal in Polen
Köln. „Wir vergeben und bitten um Vergebung“ – mit diesen Worten beendeten die polnischen Bischöfe vor 50 Jahren einen Versöhnungsbrief an die deutschen Bischöfe. Darunter unterschreiben handschriftlich auf insgesamt zwei Seiten alle Bischöfe Polens, unter ihnen auch Karol Wojtyla, der spätere Papst Johannes Paul II. Dieses bedeutsame Dokument wird im Historischen Archiv des Erzbistums Köln aufbewahrt und war nun zum ersten Mal seit seiner Entstehung im Jahre 1965 nach Polen ausgeliehen worden. Am 18. November 2015 jährt sich der Briefwechsel zum 50. Mal.
Der polnische Generalkonsul hatte das Versöhnungsschreiben vor einigen Wochen per
Diplomatenpost sicher nach Warschau transportieren lassen. Dort wurde es im Sejm, dem polnischen
Parlament, ausgestellt. Seit ein paar Tagen befindet es sich nun wieder an seinem dauerhaften
Aufbewahrungsort im Historischen Archiv des Erzbistums Köln. In den Besitz des Erzbistums war es
übergangenen, weil der damalige Kölner Erzbischof Josef Kardinal Frings als Vorsitzender der
Fuldaer Bischofskonferenz und somit als Adressat fungierte.
Das 50 Jahre alte Schriftstück besitzt nicht nur für die deutsch-polnischen Beziehungen einen
einzigartigen historischen und ideellen Wert, sondern stellt eines der bedeutendsten Dokumente zur
Völkerverständigung in Europa dar. Allein die Abfassung in deutscher statt beispielsweise
lateinischer Sprache symbolisiert die Versöhnungsgeste. Die polnischen Bischöfe hatten den Brief
nach Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils formuliert, welches von 1962 bis 1965 nicht
zuletzt unter dem Leitsatz des Dialogs abgehalten wurde. Zunächst stieß der Brief auf Protest und
Ablehnung seitens der polnischen Politik, zudem fiel die Antwort der deutschen Bischöfe
zurückhaltend aus. Später avancierte der Schlusssatz jedoch zum wichtigsten Leitmotiv der
christlichen Versöhnung zwischen Polen und Deutschen.
Bis heute existiert in Polen kein zweites Exemplar in deutscher Sprache. Vor diesem
geschichtlichen Hintergrund erreichten das Erzbistum Köln zahlreiche Ausstellungsanfragen aus
mehreren Ländern Europas. Um dem großen Interesse an dem historischen Dokument gerecht zu werden,
lässt das Archiv des Erzbistums Köln ein aufwendiges Faksimile anfertigen, an dessen
Erstellungskosten sich die Entleiher beteiligen werden. Außerdem ist eine Präsentation für November
im Erzbistum angedacht, damit dieses bedeutsame Symbol für Versöhnung und Verständigung auch
weiterhin im Gedächtnis bestehen bleibt. (PEK 150804-sba)
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