„Wir sind bereit“: Katholische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger bekräftigen eigenen Willen zur Transformation:Über 80 katholische Führungspersonen fordern konsequenten Klimaschutz
Berlin. In einem gemeinsamen, eindringlichen Appell an die Politik fordern 80 Entscheidungsträgerinnen und -träger der katholischen Kirche, "endlich die Klimaschutzbremsen zu lockern" sowie "verlässliche Rahmenbedingungen und langfristige Zeitpläne", die sie dabei unterstützen, den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern. In der mit Beginn der parlamentarischen Sommerpause abgeschlossenen ersten Hälfte des politischen Jahres sei hier viel zu wenig passiert. "Wir sind bereit, Klimaschutz konkret umzusetzen, die notwendigen Veränderungen anzugehen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Doch noch existieren zu viele hemmende Rahmenbedingungen und Unklarheiten, die einen effektiven Klimaschutz massiv ausbremsen," so der Appell an die Bundesregierung und Landesregierung mit der Überschrift "Wir sind bereit".
Die Bischöfe aus Köln, Eichstätt und Limburg, Verantwortliche von insgesamt 34 Caritasverbänden – darunter der Deutsche Caritasverband, die Diözesancaritasverbände in den Bistümern Köln, Rottenburg-Stuttgart, Dresden-Meißen – und fünf Fachverbänden der Caritas, die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), der Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, 14 Ordensoberinnen und Ordensobere sowie zahlreiche andere katholische Persönlichkeiten haben den Text unterzeichnet. Viele dieser Organisationen haben ihre Treibhausgasemissionen selbst bereits substantiell gemindert oder befinden sich auf dem Weg dahin.
"Die Politik auf Bundes- und Landesebene muss schnell Rahmenbedingungen schaffen, um die sozial-ökologische Transformation zu ermöglichen", betont Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln. "Gleichzeitig aber müssen auch wir als Kirche unsere Hausaufgaben machen. Deshalb haben wir im Erzbistum Köln in diesem Jahr mit einem zusätzlichen Budget von 16 Millionen Euro für energetische Sanierung eine Fachstelle für Wärmewende sowie eine weitere für das Thema Photovoltaik eingerichtet. So können wir die Gemeinden auf ihrem Weg zur ökologischen Umkehr aktiv unterstützen."
Politik handelt so, als hätte die Klimakatstrophe nicht längst begonnen
"Eine Politik, die unvermindert handelt, als ob die Klimakatastrophe nicht längst begonnen hätte und nicht schon jetzt jährlich Tausende an Toten durch Hitze, Dürren oder Überschwemmungen sowie volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe erzeugt, suggeriert der Bevölkerung, die Lage sei keinesfalls so ernst, wie die Wissenschaft anmahnt. Deshalb: Sorgen Sie dafür, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Klimakatastrophe im Zentrum der Debatte stehen. Wir schaffen es nicht mehr, die 1,5-Grad Grenze einzuhalten," so der Appell. "Die Ereignisse der letzten Wochen zeigen: Die gesellschaftspolitische Diskussion geht in eine völlig falsche Richtung," so der Text weiter.
Sanierung von Gebäuden, Beschleunigung der Mobilitätswende
Konkret fordern die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner unter anderem für eine Sanierungsoffensive von Gebäuden – Wohnraum, aber auch andere Gebäude wie soziale Einrichtungen und öffentliche Gebäude. Gerade gemeinnützige Träger von sozialen Einrichtunvgen und Diensten verfügen nicht über ausreichend finanzielle Mittel, um diese Sanierung allein zu stemmen.
Auch eine Beschleunigung der Mobilitätswende und die stärkere Berücksichtigung von sozialer Gerechtigkeit bei der Transformation in Richtung Klimaneutralität gehören zu den Forderungen der Unterzeichnerinnen und Unterzeichner.
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