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„Wir sind bereit“: Katholische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger bekräftigen eigenen Willen zur Transformation:Über 80 katholische Führungspersonen fordern konsequenten Klimaschutz

Die Auswirkungen des Klimawandels sind in den Wäldern zu sehen.
Datum:
10. Juli 2023
Von:
pek230710-lmi/car
„Wir sind bereit“: Katholische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger bekräftigen eigenen Willen zur Transformation

Berlin. In einem ge­mein­samen, ein­dring­lichen Appell an die Poli­tik for­dern 80 Ent­schei­dungs­träger­innen und -träger der katho­lischen Kirche, "end­lich die Klima­schutz­brem­sen zu lockern" sowie "ver­läss­liche Rah­men­be­din­gungen und lang­fris­tige Zeit­pläne", die sie dabei unter­stützen, den ei­genen CO2-Fuß­ab­druck zu ver­rin­gern. In der mit Beginn der par­lamen­tarischen Sommer­pause ab­ge­schlosse­nen ersten Hälf­te des poli­tischen Jah­res sei hier viel zu we­nig passiert. "Wir sind be­reit, Klima­schutz kon­kret umzu­setzen, die not­wen­digen Ver­ände­rungen anzu­gehen und ge­mein­sam an einem Strang zu zie­hen. Doch noch exis­tieren zu viele hemmen­de Rah­men­be­din­gun­gen und Un­klar­heiten, die einen effek­tiven Klima­schutz massiv aus­bremsen," so der Appell an die Bun­des­regie­rung und Lan­des­regie­rung mit der Über­schrift "Wir sind bereit".

Die Bischöfe aus Köln, Eich­stätt und Lim­burg, Ver­ant­wort­liche von ins­gesamt 34 Ca­ritas­ver­bänden – da­runter der Deutsche Caritas­verband, die Diö­zesan­caritas­ver­bände in den Bis­tü­mern Köln, Rotten­burg-Stutt­gart, Dres­den-Meißen – und fünf Fach­ver­bän­den der Caritas, die Präsi­den­tin des Zen­tral­komitees der deut­schen Katho­liken (ZdK), der Bundes­vor­sitzende des Bun­des der Deut­schen Katho­lischen Ju­gend, 14 Ordens­oberinnen und Or­dens­obere sowie zahl­reiche an­dere katho­lische Per­sön­lich­keiten haben den Text unter­zeichnet. Viele dieser Or­gani­sationen haben ihre Treib­haus­gas­emissio­nen selbst be­reits sub­stan­tiell ge­mindert oder be­finden sich auf dem Weg dahin.

"Die Po­litik auf Bun­des- und Landes­ebene muss schnell Rahmen­bedin­gungen schaffen, um die so­zial-öko­logische Trans­formation zu er­mög­lichen", be­tont Rainer Maria Kar­dinal Woelki, Erz­bischof von Köln. "Gleich­zeitig aber müssen auch wir als Kirche un­sere Haus­auf­gaben machen. Des­halb haben wir im Erz­bistum Köln in die­sem Jahr mit einem zu­sätz­lichen Budget von 16 Millionen Euro für ener­geti­sche Sa­nierung eine Fach­stelle für Wärme­wende so­wie eine wei­tere für das Thema Photo­vol­taik ein­gerich­tet. So können wir die Ge­mein­den auf ihrem Weg zur öko­logischen Um­kehr aktiv unterstützen."

Politik han­delt so, als hätte die Klima­kats­trophe nicht längst begonnen

"Eine Po­litik, die un­vermin­dert han­delt, als ob die Klima­katas­trophe nicht längst be­gonnen hätte und nicht schon jetzt jähr­lich Tau­sende an Toten durch Hitze, Dürren oder Über­schwemmun­gen sowie volks­wirt­schaft­liche Schä­den in Milliarden­höhe er­zeugt, suggeriert der Bevöl­kerung, die Lage sei keines­falls so ernst, wie die Wissen­schaft anmahnt. Des­halb: Sor­gen Sie dafür, dass die wissen­schaft­lichen Erkennt­nisse über die Klima­katas­trophe im Zen­trum der Debatte ste­hen. Wir schaffen es nicht mehr, die 1,5-Grad Gren­ze ein­zuhal­ten," so der Appell. "Die Ereig­nisse der letzten Wochen zei­gen: Die ge­sell­schafts­poli­tische Dis­kussion geht in eine völlig fal­sche Rich­tung," so der Text weiter.

Sa­nierung von Ge­bäuden, Be­schleu­nigung der Mobili­tätswende

Kon­kret for­dern die Unter­zeich­nerinnen und Unter­zeichner unter an­derem für eine Sa­nie­rungs­offen­sive von Ge­bäuden – Wohn­raum, aber auch an­dere Ge­bäude wie soziale Ein­rich­tungen und öffent­liche Ge­bäude. Ge­rade ge­mein­nützige Trä­ger von so­zialen Ein­rich­tunvgen und Diens­ten ver­fügen nicht über aus­reichend fi­nan­zielle Mittel, um diese Sa­nierung allein zu stemmen.

Auch eine Be­schleu­nigung der Mobi­litäts­wende und die stär­kere Be­rück­sichti­gung von so­zialer Ge­rechtig­keit bei der Trans­forma­tion in Rich­tung Klima­neu­trali­tät gehören zu den For­derun­gen der Unter­zeich­nerinnen und Unterzeichner.

Dr. Christian Weingarten im Interview mit Domradio.de (10. Juli)

Der Schöpfungsbeauftragte des Erzbistums Köln fordert, den Klimaschutz ernst zu nehmen. Warum hier besonders die Politik gefragt ist, darüber spricht er mit Moderatorin Uta Vorbrodt.

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