Kölner Pilgergruppe auf dem Weg nach Lissabon zum Weltjugendtag:„Tage der Begegnung“ enden mit Abschlussgottesdienst in Aveiro
Aveiro (Portugal). Die Pilgergruppe aus dem Erzbistum Köln hat am Sonntagabend (30. Juli) einen Abschlussgottesdienst in Aveiro gefeiert. Am Ufer des Kanals trafen sich die 4.800 Pilgerinnen und Pilger, die in der vergangenen Woche während der „Tage der Begegnung“ im Bistum Aveiro zu Gast waren. Nun ist die Gruppe aus dem Erzbistum unterwegs nach Lissabon zum Weltjugendtag (WJT), dem eigentlichen Ziel der Wallfahrt. Der WJT wird am morgigen Dienstag offiziell eröffnet.
Mutig sein und Gott suchen
Zur Abschlussmesse am Sonntag hatten viele Pilgergruppen bunte Fahnen ihrer Gemeinden und Nationen mitgebracht. Die stimmungsvollen portugiesischen Lieder bewegten auch die deutschen Pilgerinnen und Pilger zum Mitsummen und Schunkeln.
Der Bischof des Bistums Aveiro, António Manuel Moiteiro Ramos, kam per Boot zum Gottesdienst. In seiner Predigt wandte er sich an die Jugendlichen: „Die Begegnung mit Gott erfordert eine aktive Suche.“ In diesem Sinne machte Moiteiro Ramos den Jugendlichen Mut, nach Antworten auf die grundlegenden Fragen des Lebens zu suchen. Gerade der Weltjugendtag, voller wertvoller Begegnungen, stelle für diese Aufgabe eine großartige Chance dar, so Moiteiro Ramos. Besonders dankte der Bischof auch den vielen freiwilligen Helfern und Gastfamilien aus seinem Bistum. Dank ihrer Gastfreundschaft hatten alle 4.800 Pilger die Möglichkeit, bei einer Gastfamilie zu wohnen.
„Die Chemie stimmt“
WJT-Pilger Tamio Engel aus dem Oberbergischen Land hat sich bei seiner Gastfamilie sehr wohl gefühlt: „Meine Gastfamilie war wirklich super lieb. Uns hat es an nichts gefehlt.“ Auch, wenn man sich durch das volle Programm wenig gesehen habe, merkte man „beim Erzählen am Esstisch, dass die Chemie stimmt“, schwärmte Tamio vor der Messe in Aveiro.
Der 19-jährige Simão Santos hat sich in seiner Gemeinde in Torreira als Freiwilliger engagiert. Sein Highlight war das Picknick am Strand mit allen Pilgern und Helfern aus den beiden Dekanaten Estarreja und Albergaria-a-Velha, wo auch die Kölner Gruppe untergebracht war. „Am Strand hatten wir ausführlich Zeit zum Erzählen und dafür, uns besser kennenzulernen.“ Auch wenn die Woche anstrengend gewesen sei: „Wenn man das Lächeln in den Gesichtern der Gäste sieht, weiß man, dass sich die viele Arbeit gelohnt hat“, betonte er.
„Respekt für Gastgeber mit Begeisterung und Herzblut“
Dankbar und beeindruckt von der Gastfreundschaft der portugiesischen Familien und Helfer zeigte sich auch der Kölner Diözesanjugendseelsorger Tobias Schwaderlapp. Das Ankommen in den Gastfamilien sei immer wieder ein ganz besonderer Moment. „Wir kennen die nicht, die kennen uns nicht. Und dann fällt man sich um den Hals und begrüßt sich ganz herzlich.“
Marianne Bauer, Bereichsleiterin im Bereich Seelsorge für junge Menschen im Generalvikariat, hat zum vierten Mal die Wallfahrtsleitung für die Pilgerfahrt des Kölner Erzbistums zum Weltjugendtag übernommen. „Weltjugendtag ist immer live“, sagte Bauer. „Man kriegt keine zweite Chance.“ Deswegen habe sie großen Respekt vor dem Einsatz der Gemeinden für die internationalen Pilger: „Die Menschen hier haben unglaublich viel Energie und Herzblut in die Vorbereitung gesteckt.“
In Lissabon gemeinsam den Glauben feiern
Für die Pilgerinnen und Pilger aus dem Erzbistum Köln geht die Reise nun nach Lissabon, wo das offizielle Programm des Weltjugendtags am Dienstag beginnt. Tamio ist schon gespannt, was ihn dort erwartet: „Ich könnte mir vorstellen, dass wir weniger schlafen, aber noch mehr Menschen begegnen werden. Aber eigentlich will ich das gar nicht mit Aveiro vergleichen.“ Er freue sich darauf, mit Gruppen aus aller Welt, gemeinsam den Glauben zu feiern. Auch Simão wird am WJT-Programm in Lissabon teilnehmen. Die beiden neuen Freunde wollen sich in Lissabon wiedersehen und freuen sich schon darauf.
In Lissabon wird die Pilgergruppe aus dem Erzbistum Köln in der Gemeinde São João de Deus
nördlich der Altstadt untergebracht sein und in den Räumlichkeiten einer Schule übernachten.
Die Veranstalter des Weltjugendtags rechnen mit bis zu 1,5 Millionen Teilnehmenden.
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