Schwarmintelligenz in der katholischen Kirche:Synodales Arbeiten in Rom und beim DPR im Erzbistum Köln
Die Arbeitsweise der Weltsynode, an der Pater Clemens Blattert SJ aus Frankfurt in Rom live als Facilitator (geistlicher Prozessbegleiter) teilnahm, ist für die katholische Kirche ein bedeutender Schritt. Sie zielt darauf ab, eine Haltung einzuüben, sich hörend und offen auf die Herausforderungen der heutigen Zeit einzulassen. Am vergangenen Wochenende berichtete der Jesuit beim Diözesanpastoralrat in Köln von seinen Erfahrungen in Rom und ermöglichte auch den Mitgliedern das Eintauchen in eine geistlich-synodale Arbeitsweise.
Um eine große Vielfalt an Perspektiven in den Beratungen sicherzustellen, werden die Stimmen einer breiten Gemeinschaft integriert. Die Möglichkeit, dass unterschiedliche Stimmen Gehör finden, bereichert den Austausch und fördert das Zusammenwirken vieler Beteiligter. Ein neuer Aspekt seit 2018 ist die Einbeziehung von Laien aus unterschiedlichsten Kontexten, besonders auch von Frauen, in die Beratungen der Bischofssynode in Rom. Dies sind Impulse, die im vergangenen Jahr auch bei der Zusammenstellung des DPR aufgenommen wurden, indem dort nun mehr Frauen, junge Menschen und Personen, die nicht Angestellte des Erzbistums sind, Mitglieder geworden sind.
Größer als die Summe der Teile
Der synodale Prozess hat das Instrument „Gespräch im Heiligen Geist“ ins Blickfeld gerückt. Es schafft Raum für das Hören aufeinander, das sich mit Phasen der Stille abwechselt. Die Beteiligten werden ermutigt, aktiv zuzuhören, das Gehörte auf sich wirken zu lassen und sich gegenseitig zu unterstützen, während sie gemeinsam nach dem göttlichen Willen suchen. Diese Haltung der Offenheit und des Dialogs ist entscheidend, um eine Atmosphäre des Vertrauens und der Zusammenarbeit zu schaffen und auch, um Gottes Wirken Raum zu geben.
Allerdings bringt dieser Wandel auch Herausforderungen mit sich. Geduld ist erforderlich, dabei konträre Ansichten auf sich wirken zu lassen, Indifferenz (innere Freiheit) zu üben und Nichtwissen auszuhalten, Veränderung – immer zuerst bei sich selbst – zuzulassen und umzusetzen. Auf diesem Weg können bestehende Polarisierungen überwunden und Gemeinsames neu entdeckt werden.
Letztlich ist der synodale Prozess und die damit verbundene Veränderung in Haltung und Miteinander ein Weg, um herauszufinden, wie wir als Kirche auch heute dienend, einladend und missionarisch sein können.
Dazu Papst Franziskus in seiner Ansprache zum 50. Jubiläum der Bischofssynode:
„Die Welt, in der wir leben und die in all ihrer Widersprüchlichkeit zu lieben und ihr zu dienen wir berufen sind, verlangt von der Kirche eine Steigerung ihres Zusammenwirkens in allen Bereichen ihrer Sendung. Genau dieser Weg der Synodalität ist das, was Gott sich von der Kirche des dritten Jahrtausends erwartet.
Was der Herr von uns verlangt, ist in gewisser Weise schon im Wort 'Synode' enthalten. Gemeinsam voranzugehen – Laien, Hirten und der Bischof von Rom –, ist ein Konzept, das sich leicht in Worte fassen lässt, aber nicht so leicht umzusetzen ist.“
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