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Vesper und Prozession zu Ehren von Gereon und Ursula:Stadtpatronefest 2024 in Köln feierlich eröffnet

Kölner Stadtpatronefest 2024
Datum:
17. Okt. 2024
Von:
Newsdesk/vst
Noch bis zum 21. Oktober werden in Köln die Stadtpatrone Gereon und Ursula mit einem vielfältigen Programm gefeiert. Festrednerin bei der Vesper am 13. Oktober in St. Gereon war Annegret Kramp-Karrenbauer.

Köln. Am 10. Oktober, dem Gedenktag des hl. Gereon, hat das Stadtpatronefest in Köln begonnen, organisiert von der Katholischen Kirchengemeinde Köln-Mitte, dem katholischen Stadtdekanat Köln und mit der Unterstützung von Ehrenamtlichen der Gemeinden St. Ursula und St. Gereon. Wie bereits 2023 werden die zwei Stadtpatrone noch bis zum 21. Oktober, dem Gedenktag der hl. Ursula,  gemeinsam gefeiert. Beide Heilige stehen für Schutz, christliche Werte und Kraft. Dominik Meiering, Leitender Pfarrer in Köln Mitte betonte im Interview mit DOMRADIO: „Der Mensch braucht Vorbilder[...]. Ursula und Gereon sind Persönlichkeiten, die mit ihrem Gewissen eingestanden haben für das, was sie geglaubt haben und sie sind aktuell wie nie.[...] Die haben was zu sagen für unsere Zeit.“

Zu Ehren ihres Schutzpatrons veranstalteten die Soldatinnen und Soldaten der Gereons-Kaserne in Köln-Porz einen Fußmarsch zur Basilika St. Gereon an dessen Gedenktag. Gereon soll im 4. Jahrhundert als Offizier der Thebäischen Legion nach Köln gekommen sein, um im Auftrag des römischen Kaisers die in Köln lebenden Christen zu töten. Gereon und andere Soldaten, die sich als bekennende Christen weigerten den Auftrag auszuführen, wurden vom Kaiser geköpft und  zu Märtyrern des Christentums. In Köln erinnert die Skulptur des Kopfes vor St. Gereon daran.

Annegret Kramp-Karrenbauer: Glaube spendet Kraft und Zuversicht

Die Feierlichkeiten um Gereon wurden am Sonntag, 13. Oktober in St. Gereon mit einer große Vesper gefeiert, zu der die ehemalige Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer eine Rede hielt. Sie betonte, dass Gereon ein Vorbild sei, da er sich gegen den militärischen Gehorsam und für seine eigene Freiheit entschied; eine Entscheidung, die er mit dem Leben bezahlte. 

Kramp-Karrenbauer schlug den Bogen zu den Widerstandskämpfern des 20. Juli 1944, die trotz des gescheiterten Attentats auf Hitler daran glaubten, dass es eine Zeit danach geben würde und schlussendlich mit ihrem Widerstand einen Samen säten, aus dem ein Grundprinzip der modernen Bundeswehr gewachsen sei: „Der Tradition nämlich, dass Befehl und Gehorsam nicht bedingungslos sind. Der Tradition, dass Gehorsam die eigene Freiheit nicht ausschließt. Der Tradition, dass es etwas Höherem zu folgen gilt und zwar immer dann, wenn der gegebene Befehl den oder die Ausführenden zu Verbrechern macht und machen würde.“

Auch in der aktuellen weltpolitischen Lage gäbe es Personen, die sich ähnlich wie Gereon für ihre Prinzipien einsetzen würden: Seien es die Frauen im Iran, Widerstands- und Oppositionsgruppen in Russland und der Ukraine oder in Autokratien wie in Venezuela. Verständnisvoll sprach sie die Ängste vieler Menschen und die Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik an. Im Hinblick auf die christliche Überzeugung, dass der Mensch ein Abbild Gottes sei und damit über eine Würde verfüge, solle jeder Einzelne für sich überprüfen: „Rechtfertigt meine Wut auf was auch immer, meine Enttäuschung über die Politik, mein Zweifel an was auch immer; rechtfertigt es, dass ich die Kräfte unterstütze, die in ihrem politischen Kern der festen Überzeugung sind, dass Deutsche besser sind als andere Menschen? [...] Ich finde, das ist eine Frage, die wir uns als eine echte Gewissensfrage sehr genau jeden Tag immer wieder stellen müssen.“

Zum Schluss ihrer Rede betonte sie , dass die Vesper nicht nur „schaugestellte Religionsfolkore“ sei, sondern als „Ausdruck tief empfundener Hoffnung, die uns stark macht. So, wie sie Gereon stark gemacht hat[...].“

Vielseitiges Programm bis zum 21. Oktober

Mit der Prozession am 13. Oktober verschob sich der Fokus der Feierlichkeiten von Gereon auf Ursula, deren Gedenktag der 21. Oktober ist. Ursula soll eine bretonische Königstochter gewesen sein, die den heidnischen König Aetherius heiraten sollte. Die Bedingungen für die Heirat war, dass dieser christlich getauft und unterrichtet würde und Ursula auf eine Wallfahrt nach Rom aufbrechen dürfte. Ursula schlossen sich schließlich zehn Gefährtinnen und der Legende zu folge 11.000 Jungfrauen an, die alle mit ihr nach Rom wallfahren wollten. 

Die Wallfahrt führte die Gruppe auch über Köln, wo damals die Hunnen die Stadt belagerten. Alle Gefährtinnen wurden von den Hunnen getötet, nur Ursula hatte die Option durch die Heirat des Hunnenkönigs dem Tod zu entkommen. Sie entschied sich jedoch für ihren Glauben und starb einen Märtyrertod. Die elf Tropfen im Kölner Stadtwappen stehen bis heute für sie und ihre Begleitschaft.

Im Rahmen des Stadtpatronefestes wurde der Schrein mit ihren Reliquien bereits am 8. Oktober nach St. Gereon gebracht. Mit der Prozession, die an die Vesper anschloss, ist ihr Schrein wieder zurück in St. Ursula. Die Prozession, an der u.a. das designierte Dreigestirn und andere bekannte Kölner und Kölnerinnen teilnahmen, führte durch die Kölner Innenstadt. Ihre Reliquien und die des hl. Gereon können noch bis zum 21. Oktober in St. Ursula besichtigt werden.

Bis zum Ursula-Gedenktag am 21. Oktober gibt es noch zahlreiche unterschiedliche Veranstaltungen: Ein Vortrag über die Geschichte der Basilika am 17. Oktober, Kinder und Familienprogramm am 19. und am 20. ein großes Konzert. Zum Abschluss gibt es eine große Festmesse in der Basilika. 

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