Winfried Krane geht in den Ruhestand – Joachim Geibel wird sein Nachfolger:Stabwechsel an der Musikschule der Kölner Dommusik
Mit einem Gottesdienst in der Lindenthaler Kirche Christi Auferstehung und einem Festakt in der Aula des Kardinal-Höffner-Hauses wurde der langjährige Leiter der Erzbischöflichen Musikschule der Kölner Dommusik, Winfried Krane, nun in den Ruhestand verabschiedet.
Den Gottesdienst zelebierte Monsignore Robert Kleine, Präses der Chöre am Kölner Dom. Musikalisch gestaltet wurde er vom Kölner Domchor und dem Mädchenchor am Kölner Dom. Die Feier wurde vom Kollegium der Musikschule sowie dem Leiter der Kölner Dommusik, Domkapellmeister Eberhard Metternich, und dem Lehrpersonal der Kölner Domsingschule mit vielen hochkarätigen musikalischen Beiträgen ausgerichtet. Hier schien noch einmal die ganze Bandbreite musikalischer Bildung und Förderung auf, die Kinder bereits im Grundschulalter, später dann aber auch als Jugendliche auf den weiterführenden Schulen in Anspruch nehmen können und die nicht selten große Talente hervorbringt.
Viele Weggefährten aus 38 Jahren im erzbischöflichen Schuldienst, aber auch Vertreter des Domkapitels, darunter die Weihbischöfe Ansgar Puff, Rolf Steinhäuser und Monsignore Markus Bosbach, waren gekommen, um dem scheidenden Musikpädagogen genau dafür Respekt zu zollen, und um ihm für die vielen liturgischen Einsätze im Dom zu danken, bei denen Krane an Sonn- und Feiertagen immer wieder große Messen – am liebsten von Haydn, Beethoven oder Schubert – aufführte oder das musikalische Abendgebet leitete.
Würdigung seines Einsatzes
In seiner Predigt betonte Kleine in Anlehnung an das Evangelium vom Sämann, dass sich Krane ganz der Verkündigung durch Musik verschrieben, diese als Ausdrucksform seines Glaubens gewählt und damit Gemeinschaft gestiftet habe. Persönlich an den Musikschulleiter gerichtet, formulierte er: „Ich habe Dich als jemanden erlebt, der mit seinem eigenen Glauben, der Liebe zur Kirche und der Freude an Musik seinen Auftrag singend und jubilierend gestaltet hat. Dein Leben war und ist Lobgesang in der Nachfolge Jesu Christi.“
Im Namen des Erzbischofs dankte Dr. Bernadette Schwarz-Boenneke, Bereichsleitung Schule/Hochschule, Krane für sein „überaus reiches Engagement als Schulleiter, Künstler und Pädagoge“. In der Sprache der Musik habe Krane jungen Menschen die Heilsbotschaft nahegebracht – und das aus einer tiefen Glaubensüberzeugung heraus. Stimmbildung sei Persönlichkeitsbildung, unterstrich Schwarz-Boenneke. Krane habe Kinder und Jugendliche dazu befähigt, ihre eigene Stimme zu entdecken und damit sich selbst zu finden, um dann im Zusammenklang mit anderen das Lob Gottes in Gesängen, Tönen und Klängen wirksam werden zu lassen. „Sie haben dazu ermutigt, Handwerkszeug zu erlernen – mit Beharrlichkeit, Geschick und Durchsetzungsfähigkeit – um daraus Talente zu machen und diese zum Einsatz zu bringen.“
Thomas Pitsch, im Erzbistum Leiter des Fachbereichs Katholische Schulen in freier Trägerschaft, stellte in einer launigen Laudatio immer wieder Parallelen zwischen Krane und Anton Bruckner her, dessen „Te Deum“ der scheidende Dommusiker am kommenden Dienstag als Abschiedskonzert im Kölner Dom dirigieren wird.
Krane sei unermüdlich im Einsatz gewesen, fuhr Pitsch in seiner Würdigung fort. „Als Leiter einer Schule, die aus der Art zu schlagen scheint, hat er sich im Kreis der Direktorenkonferenz einen Ruf erworben, der seinesgleichen sucht. Sein Wort hat Gewicht – nicht nur, wenn es gesungen vorgetragen wird.“ Doch im Gegensatz zu Bruckners mönchisch bescheidenem Lebensstil pflege Krane ein „geradezu ausschweifendes Bühnenleben“, stellte er mit einem Augenzwinkern fest und meinte die großen Oratorien, die dieser immer wieder mit der Domkantorei und der Domkapelle aufgeführt hat. Vor allem aber sei es ihm schon bei den Jüngsten um eine „begleitete Entdeckungsreise der musischen Potenziale“ gegangen, „damit daraus eines Tages eine große Liebe werden kann: eine große Liebe zur Musik, zum gesungenen Gotteslob“, sagte er Krane zugewandt. „Das ist das Programm Ihrer besonderen Schule. Das ist Ihr Programm: Verkündigung durch Musik“. Die Musikschule in ihrer heutigen Gestalt und Prägung trage seine Handschrift.
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