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42. Pädagogische Woche mit Schwerpunktthema KI eröffnet:Staatssekretär Dr. Urban Mauer zu Chancen und Risiken von KI und der Rolle des Religionsunterrichts

Eröffnung der 42. Pädagogischen Woche
Datum:
8. Okt. 2024
Von:
Newsdesk/vst
Vor rund 200 Lehrenden und Interessierten sprach Staatssekretär Mauer über KI im Bildungskontext. Den Festvortrag hielt er zur Eröffnung der Pädagogischen Woche im Maternushaus.

Köln. Am Montagnachmittag wurde die 42. Pädagogische Woche des Erzbistums Kölns feierlich eröffnet. Nach einem Pontifikalamt in der Basilika St. Gereon folgte die Eröffnungsveranstaltung im Maternushaus mit rund 200 Teilnehmern. Schwerpunkt ist dieses Jahr der Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) im Bildungskontext. Eingeladen waren sowohl Lehrer und Lehrerinnen, als auch Dozierende der katholischen Hochschulen, Personal aus dem Bereich Seelsorge, Fort- und Weiterbildung und Vertreter des Ministeriums für Bildung des Landes NRW. Parallel führte JAIme, ein Pflegeroboter, durch eine Kunstausstellung der Liebfrauenschule Köln im Foyer des Maternushauses. Als Ehrengast nahm, wie in den Jahren zuvor, Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki teil, der die hervorragende Arbeit seiner Mitarbeitenden lobte.

Den Menschen nicht nur auf Daten reduzieren

Eröffnet wurde die Pädagogische Woche von Thomas Pitsch, Leiter der Abteilung Schule & Hochschule des Erzbistums Kölns. Pitsch sprach über die Unterscheidung der natürlichen von der künstlichen Intelligenz und ging auf das diesjährige Motto „Mit Leib und Seele“ ein: Im Vorfeld hatte er die künstliche Intelligenz ChatGPT befragt was die Seele sei, welche allerdings einen Themenwechsel vorschlug.

Anschließend betonte Pitsch, dass die Seele den Menschen vom Roboter unterscheiden würde und die Seele in enger Verbindung mit Identität und Würde des Menschen stehe. Insbesondere Mitarbeiter im Bildungsbereich trügen die Verantwortung die Diskussion anzuregen und zu leiten, um sicherzustellen, dass wir Menschen nicht nur auf Daten reduziert würden. Elegant leitete er über zum Hauptredner Dr. Urban Mauer, Staatssekretär im Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, indem er ChatGPT nach Mauer befragte.

Möglichkeiten von KI im Bildungskontext

In seinem Festvortrag verdeutliche Mauer, dass KI sowohl das Beste, als auch das Schlimmste sein könnte, was Bildung passieren könne. Mauer bezog sich auf Dürrenmatts „Die Physiker“ als er betonte, dass die KI, einmal in der Welt, nicht mehr ungeschehen gemacht werden könne. Der Einfluss von KI sei bereits allgegenwärtig: Sei es in der Medizin oder in Form einer Assistentin wie Siri oder Alexa. Gleichzeitig würde KI aber auch zur Verbreitung von Fehlinformationen oder auch zur Programmierung von autonomen Waffen genutzt. Im Gegensatz zum Menschen lese eine KI nur Daten aus, um Muster zu erkennen; es fehle ihr an menschlichen Fähigkeiten wie dem Sammeln von Erfahrungen, logischem Denken und am Empfinden von Gefühlen.

Im Bildungskontext könne KI helfen Schwächen von Schülerinnen und Schülern zu erkennen, wodurch Lehrkräfte sie effizienter fördern könnten. Lehrkräfte könnten außerdem von einer Vorkorrektur durch die KI profitieren. Für einen solch positiven Nutzen sei jedoch ein Grundverständnis der Informatik, insbesondere des Programmierens, unerlässlich. Das Ministerium arbeite momentan daran KI und Virtual Reality an Schulen zu etablieren, weshalb 3000 VR-Brillen vom Land an Schulen verteilt würden. Die virtuelle Realität könne zum Beispiel im Geschichtsunterricht auf eine Zeitreise einladen, jedoch müssten die Lehrkräfte für solche Ideen stetig weiter qualifiziert werden.

Grundlegende Kompetenzen unerlässlich für gesellschaftliches Miteinander

Gleichzeitig dürften grundlegende Kompetenzen wie kritisches Denken, Lesen und Schreiben auf keinen Fall verloren gehen, da sie für das gesellschaftliche Miteinander unerlässlich seien. Lehrkräfte müssten mehr denn je den Schülern und Schülerinnen Orientierung bieten.

Insbesondere im Religionsunterricht müssten gesellschaftliche und ethnische Debatten ausgetragen werden. Über Grenzen hinweg sollte das Fach einen Perspektivwechsel anbieten und auch in Zeiten, in denen viele Menschen keiner Religionsgemeinschaft zugehörten, zum interreligiösen Dialog einladen. Kompetente Lehrkräfte, aber auch Kultur und Sport, so Mauer, seien besonders relevant, um Jugendliche zu ausgeglichenen Erwachsenen zu machen.

Gleichzeitig sei die menschliche Intelligenz gefragter denn je. Einige Länder hätten bereits wieder einen analogeren Weg eingeschlagen und z.B. handyfreie Schultage eingeführt. Mauer betonte zum Abschluss wie komplex die Thematik sei und appellierte an einen konstruktiv-kritischen Umgang, bei dem Freiheit, Würde und Menschlichkeit nicht auf der Strecke blieben.

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