Siegburg/Köln. In Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde heute das Katholisch-Soziale Institut des Erzbistums Köln (KSI) auf dem Siegburger Michaelsberg eröffnet. Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki bezeichnete ihre Anwesenheit nicht nur als besondere Ehre, sondern als Zeichen für die Bedeutung des KSI "weit über das Erzbistum Köln hinaus".:Siegburg: Katholisch-Soziales Institut ist eröffnet
Das im ehemaligen Benediktinerkloster beheimatete, auf dem Michaelsberg weithin sichtbare Tagungszentrum könne eine Art Leuchtturm werden und "glaubwürdig Orientierung für Seele und Gewissen jedes Einzelnen ebenso wie für die Gestaltung des Gemeinwohls geben", so Woelki. Als Ort des Dialogs und der Meinungsbildung stehe das KSI in der Verantwortung für das Gemeinwohl: "Gerade in Zeiten, in denen der Kampf um die Deutungshoheit von Begriffen, von Fakten und Wahrheiten ausgebrochen ist und die Aufrichtigkeit von Institutionen angezweifelt wird wie selten zuvor, ist es von immenser Bedeutung, trennscharf und gründlich zu diskutieren – getreu dem Motto: Für Fakten gibt es keine Alternativen."
Ziel der Akademie-Arbeit, so der Erzbischof, sei "die Auseinandersetzung des Einzelnen und der Gesellschaft insgesamt mit der Frage der sozialen Gerechtigkeit auf allen Ebenen des zunehmend komplexen und weltweit vernetzten Lebens". Orientiert an der Katholischen Soziallehre, deren Prinzipien angesichts der Not der Arbeitenden während der Industrialisierung formuliert wurden, müsse auch heute gefragt werden, "was und wer die Würde des Menschen bedroht, wie die Freiheit zu schützen und wie Solidarität und Subsidiarität zu fördern sind".
Kardinal Woelki: "Einzelnen zur Verantwortung befähigen"
Beispielhaft nannte Woelki das Erstarken von Rechtspopulismus und Nationalismus, die besondere Verantwortung der Industrienationen für den Klimawandel, die Frage, "wie wir unsere Wirtschaft und unsere Löhne so gestalten, dass niemand abgehängt wird" oder "das Tausendfache Ertrinken derjenigen, für die Europa die Hoffnung auf ein besseres Leben oder wenigstens auf Überleben darstellte". Diese Herausforderungen stellten gegenwärtig ganz Europa auf die Probe und seien zugleich Herausforderungen an die Bildungs- und Akademiearbeit des KSI, die den Einzelnen zur Verantwortung befähigen müsse: "Verantwortung zu übernehmen bedeutet eine Form von Mut, die nicht reine Kühnheit ist, sondern redliche Antwort auf zuvor Durchdachtes."
Die Ansprache des Kardinals im Video finden Sie auf domradio.de
Bundeskanzlerin Merkel: "Förderung eigenständigen Denkens und kritischer Urteilsfähigkeit"
Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte den Stellenwert der Bildung: „Religiöse Bildung war seit jeher verbunden mit der Förderung eigenständigen Denkens und kritischer Urteilsfähigkeit. Es ist daher das allerwichtigste, dass Sie die Menschen in Ihrer Bildungseinrichtung dazu ermutigen, ihnen auch die Selbstgewissheit geben, dass sie eigenständig urteilen können”, damit sie „den Mut zum Nachdenken haben und sich Zeit für bestimmte Entscheidungen geben - weil alles immer schnell gehen muss, aber nicht schnell geht”. Gerade ein Ort wie der Michaelsberg mit seiner jahrhundertealten Tradition rege dazu an, über Bleibendes und Wesentliches nachzudenken und diese Aspekte häufiger zum Maßstab des eigenen Handelns zu machen.
Aktuelle Nachrichten aus dem Erzbistum Köln
Pressemitteilungen
Alle Pressemitteilungen des Erzbistums Köln finden Sie im > Pressebereich
Suche innerhalb der News
Service und Kontakt
Service und Kontakt
Pressekontakt
Geschäftszeiten
Pressekontakt
Geschäftszeiten
Mo-Do: 8.30 - 17 Uhr
Fr: 8.30 - 14 Uhr
Erzbistum Köln
Newsdesk