Höchste Auszeichnung für seine Verdienste für die Kirchenmusik:Richard Mailänder mit Orlando-di-Lasso-Medaille geehrt
Der Kölner Erzdiözesankirchenmusikdirektor Prof. Richard Mailänder ist mit der Orlando-di-Lasso-Medaille ausgezeichnet worden. Die Cäcilienverbände in den Ländern deutscher Sprache verleihen die höchste Auszeichnung an Persönlichkeiten, die sich auf nationaler und internationaler Ebene um die Kirchenmusik verdient gemacht haben. Den festlichen Rahmen der Ehrung bildete ein Evensong in der Kölner Basilika St. Aposteln.
Ehrung von hoher Bedeutung
Sichtlich gerührt nahm Mailänder die Medaille aus den Händen von Msgr. Markus Bosbach, dem Präsidenten des Allgemeinen Cäcilienverbands für Deutschland (ACV) entgegen. Auch wenn er um die hohe Bedeutung der Ehrung weiß, hat der Kölner Innenstadtpfarrer und langjährige Weggefährte Dr. Dominik Meiering wohl recht, wenn er in seinem Grußwort sagte, dass die noch größere Freude für Mailänder der Evensong selbst gewesen sei. Mehr als hundert Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker hatten ihn – ohne Wissen Mailänders – angesichts des im Herbst anstehenden Eintritts in den Ruhestand organisiert, um so Danke zu sagen für seine außerordentlichen Verdienste um die Kirchenmusik im Erzbistum Köln.
Vor dem Schlusssegen erklärte Mailänder in sehr persönlichen Worten, für ihn sei es das größte Geschenk, dass gerade diese Form des Abschieds gewählt worden sei. Die Suche nach Möglichkeiten, im gesungenen Vollzug des Stundengebets stimmige Gottesdienste auch ohne Priester feiern zu können, habe ihn immer beschäftigt.
Würdigung eines jahrelangen Einsatzes
Seit 1987 ist Mailänder für die Kirchenmusik im Erzbistum Köln verantwortlich. Bereits im Oktober 2021 wurde er vom Bundespräsidenten "für seine Verdienste um die internationalen Beziehungen von Chorleitern und Komponisten und seine künstlerische Arbeit mit dem Figuralchor Köln" mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Neben seinen diözesanen Aufgaben hat Mailänder von 1993 bis 2002 die Arbeitsgemeinschaft der Ämter und Referate für Kirchenmusik der Diözesen Deutschlands geleitet (AGÄR). In dem mehrjährigen Prozess der Erstellung des aktuellen Gebet- und Gesangbuchs Gotteslob war er für die Leitung der Arbeitsgruppe I "Lieder" verantwortlich.
Als Mitherausgeber zeichnet Mailänder verantwortlich für etliche Publikationen, darunter das bis heute erfolgreiche Kölner Chorbuch, verschiedene Begleitwerke zum Gotteslob wie auch zum Evangelischen Gesangbuch. Seit 2014 koordiniert er – zunächst gemeinsam mit Prof. Pawel Lukaszewski (Warschau) – den Internationalen Kompositionswettbewerb Musica sacra. Seit 2000 unterrichtet er Liturgiegesang an der Hochschule für Musik und Tanz, Köln, an der er 2013 zum Honorarprofessor ernannt wurde. Mailänder ist ein gefragter Referent zu kirchenmusikalischen Fragestellungen auf nationaler und internationaler Ebene, unter anderem bei Tagungen des Päpstlichen Kulturrats.
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