Eine nachhaltige Heizung für die Kita St. Martinus in Wevelinghoven:Ökologische Umkehr: Abteilung Schöpfungsverantwortung berät Kirchengemeinden
Wevelinghoven. Mäuse, Bären und Spatzen kümmern sich in der Kindertagesstätte St. Martinus um saubere Grünflächen, denn hier gibt es seit ein paar Jahren eine "Müllpolizei". Spätestens nach einem aufwändigen Projekt rund um die Themen Nachhaltigkeit und Plastik in den Meeren gehört das Thema Umweltschutz in den Kindergarten-Alltag. "Die Kinder verstehen schon früh, warum es wichtig ist, die Natur zu schützen und entwickeln ein Gespür dafür, dass schon kleine Aktionen viel bewirken können. So achten zum Beispiel alle darauf, ihr Frühstück in Dosen mitzubringen und unnötige Verpackungen zu vermeiden", berichtet Angelika Schmitz, stellvertretende Leiterin der Kita.
Für das Leitungsteam der Kita ist deshalb klar, dass der Kindergarten auch mit seiner Infrastruktur als gutes Beispiel vorangehen sollte – für die Bewahrung unserer Schöpfung. Nach einem Wasserschaden vor anderthalb Jahren setzten sich die beiden Leiterinnen Judith Sewing und Angelika Schmitz daher für eine nachhaltige Alternative zur alten Öl-Heizung ein. Doch welche nachhaltigen Heizlösungen gibt es? Und welche davon passt am besten zu den Bedürfnissen der Kita?
Unterstützung durch den Klimaschutzmanager des Erzbistums Köln
Fachmann für die Beantwortung dieser Fragen ist Klimaschutzmanager Christian Scholz. Er arbeitet in der Abteilung Schöpfungsverantwortung des Erzbischöflichen Generalvikariats und berät Kirchengemeinden und ihre Einrichtungen bei allen Fragen rund um energetische Sanierungen und den Einsatz erneuerbarer Energiequellen.
Als der zuständige Verwaltungsleiter in Wevelinghoven sich auf der Suche nach Unterstützung für die Planung der neuen Heizung an den Kita-Träger, das Erzbistum Köln, wandte, begann Scholz mit seiner Arbeit. Zusammen mit dem Energieberater Horst Billes rechnete er die Kosten und Effizienzgrade verschiedener Heizungsmodelle durch, überlegte, welchen Nutzen die Heizung für die Kita erfüllen muss und wie sich eine möglichst nachhaltige Lösung gestalten könnte.
Zwischen Ostern und Erntedank heizt die Sonne
Das Ergebnis der gründlichen Abwägung befindet sich nun auf dem Dach und im Keller der Kita und besteht aus der Kombination Solarthermie und Pelletheizung. Solarthermie-Anlagen werden – genau wie Photovoltaikanlagen – meist auf Hausdächern angebracht. Anders als Photovoltaik wandelt diese weniger bekannte nachhaltige Energiegewinnungsmöglichkeit Sonnenenergie in Wärme um und eignet sich daher hervorraend für Heizungssysteme. In den sonnenreichen Monaten heizt der Kindergarten nun mit Sonnenenergie, während die Pelletheizung im Keller die Wintermonate abdeckt.
Hier im Keller befindet sich auch das Herzstück der neuen Anlage: ein Speicher, der das Zusammenspiel der beiden Heizsysteme ermöglicht. Die beiden Experten haben die Anlage so eingestellt, dass die Solarthermie immer Vorrang bekommt. So stellen sie sicher, dass die tägliche Sonneneinstrahlung zum Heizen genutzt wird, denn „die Sonne schickt uns keine Rechnung“, bekräftigt Scholz schmunzelnd.
Gut fürs Klima und gut für den Geldbeutel
Scholz und Billes haben das Ergebnis ihrer Berechnungen nun zum ersten Mal nach Inbetriebnahme der Anlage gemeinsam besichtigt und sind zufrieden. Trotz bewölktem Himmel zeigt der Pufferspeicher im Keller 70 Grad. Das bedeutet: die Solarthermische Anlage könnte mit der momentanen Leistung ein Einfamilienhaus mit Wärme versorgen. Dank der solarthermischen Anlage konnte die Kita in den letzten 10 Monaten 1500kg Pellets sparen. Das sind umgerechnet rund 750 Liter Heizöl.
Für den Klimaschutzmanager geht es nach der Besichtigung des erfolgreich abgeschlossenen Projekts zurück an die Arbeit. Sein Terminkalender ist gut gefüllt, und doch freut er sich auf die vielen Möglichkeiten, die Gebäude im Erzbistum klimaschutzfreundlicher zu machen. Und die Kinder der Kita St. Martinus – die freuen sich, wenn es etwas Spannendes zu beobachten gibt: zum Beispiel den großen LKW, der die neuen Pellets liefert.
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