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Eine nachhaltige Heizung für die Kita St. Martinus in Wevelinghoven:Ökologische Umkehr: Abteilung Schöpfungsverantwortung berät Kirchengemeinden

Die Experten Scholz und Billes haben die Heizungsanlage der Kita gemeinsam geplant. Nun prüfen sie das Ergebnis.
Datum:
25. Nov. 2022
Von:
Newsdesk/jpr
Eine nachhaltige Heizung für die Kita St. Martinus in Wevelinghoven

Weve­ling­ho­ven. Mäu­se, Bä­ren und Spat­zen kü­mmern sich in der Kin­der­ta­ges­stätte St. Mar­ti­nus um sau­bere Grün­flä­chen, denn hier gibt es seit ein paar Jah­ren eine "Müll­polizei". Spä­tes­tens nach ei­nem auf­wän­digen Pro­jekt rund um die The­men Nach­hal­tig­keit und Plas­tik in den Mee­ren ge­hört das The­ma Um­welt­schutz in den Kin­der­gar­ten-All­tag. "Die Kin­der ver­ste­hen schon früh, wa­rum es wich­tig ist, die Na­tur zu schüt­zen und ent­wickeln ein Ge­spür da­für, dass schon klei­ne Ak­tio­nen viel be­wir­ken können. So ach­ten zum Bei­spiel alle da­rauf, ihr Früh­stück in Do­sen mit­zu­brin­gen und un­nöti­ge Ver­packun­gen zu ver­mei­den", be­rich­tet An­geli­ka Schmitz, stell­ver­tre­ten­de Lei­terin der Kita.

Für das Lei­tungs­team der Kita ist des­halb klar, dass der Kin­der­gar­ten auch mit sei­ner In­fra­struk­tur als gu­tes Bei­spiel voran­ge­hen soll­te – für die Be­wah­rung un­se­rer Schöpfung. Nach ei­nem Wasser­scha­den vor an­dert­halb Jah­ren setz­ten sich die bei­den Leiter­innen Judith Sewing und Angelika Schmitz da­her für ei­ne nach­hal­tige Al­ter­na­tive zur al­ten Öl-Hei­zung ein. Doch wel­che nach­hal­tigen Heiz­lösun­gen gibt es? Und wel­che da­von passt am bes­ten zu den Be­dürf­nissen der Kita?

Un­ter­stüt­zung durch den Klima­schutz­mana­ger des Erz­bis­tums Köln

Fach­mann für die Be­ant­wor­tung die­ser Fra­gen ist Klima­schutz­mana­ger Chris­tian Scholz. Er ar­bei­tet in der Ab­tei­lung Schöpfungs­ver­ant­wor­tung des Erz­bischöf­lichen Ge­neral­vi­ka­riats und be­rät Kir­chen­ge­mein­den und ihre Ein­rich­tun­gen bei allen Fra­gen rund um ener­ge­tische Sa­nie­run­gen und den Ein­satz er­neuer­ba­rer Ener­gie­quellen.

Als der zu­stän­dige Ver­wal­tungs­lei­ter in Weve­ling­hoven sich auf der Suche nach Un­ter­stüt­zung für die Pla­nung der neu­en Hei­zung an den Kita-Trä­ger, das Erz­bis­tum Köln, wand­te, be­gann Scholz mit sei­ner Ar­beit. Zu­sammen mit dem Ener­gie­bera­ter Horst Billes rech­ne­te er die Kos­ten und Effi­zienz­grade ver­schie­dener Hei­zungs­modelle durch, über­leg­te, wel­chen Nut­zen die Hei­zung für die Kita er­füllen muss und wie sich eine mög­lichst nach­hal­tige Lö­sung ge­stal­ten könn­te.

Zwi­schen Os­tern und Ern­te­dank heizt die Sonne

Das Er­geb­nis der gründ­lichen Ab­wä­gung be­fin­det sich nun auf dem Dach und im Keller der Kita und be­steht aus der Kom­bina­tion Solar­ther­mie und Pellet­hei­zung. Solar­ther­mie-An­la­gen wer­den – genau wie Pho­to­vol­taik­an­lagen – meist auf Haus­dächern an­ge­bracht. An­ders als Pho­to­vol­taik wan­delt die­se weni­ger be­kann­te nach­hal­tige Ener­gie­ge­winnungs­mög­lich­keit Sonnen­ener­gie in Wär­me um und eig­net sich da­her her­vor­ra­end für Hei­zungs­sys­teme. In den sonnen­rei­chen Mo­na­ten heizt der Kin­der­gar­ten nun mit Sonnen­ener­gie, wäh­rend die Pellet­hei­zung im Keller die Win­ter­mo­nate ab­deckt.

Hier im Keller be­fin­det sich auch das Herz­stück der neu­en An­lage: ein Spei­cher, der das Zu­sammen­spiel der bei­den Heiz­sys­teme er­mög­licht. Die bei­den Ex­per­ten ha­ben die An­lage so ein­ge­stellt, dass die So­lar­ther­mie immer Vor­rang be­kommt. So stellen sie si­cher, dass die täg­liche Sonnen­ein­strah­lung zum Hei­zen ge­nutzt wird, denn „die Sonne schickt uns kei­ne Rech­nung“, be­kräf­tigt Scholz schmun­zelnd.

Gut fürs Kli­ma und gut für den Geld­beu­tel

Scholz und Billes ha­ben das Er­geb­nis ihrer Be­rech­nun­gen nun zum ers­ten Mal nach In­be­trieb­nah­me der An­lage ge­mein­sam be­sich­tigt und sind zu­frie­den. Trotz be­wölk­tem Himmel zeigt der Puffer­spei­cher im Keller 70 Grad. Das be­deu­tet: die So­lar­ther­mische An­lage könn­te mit der mo­men­ta­nen Leis­tung ein Ein­fa­milien­haus mit Wär­me ver­sor­gen. Dank der so­lar­ther­mischen An­lage konn­te die Kita in den letz­ten 10 Mo­naten 1500kg Pellets spa­ren. Das sind um­gerech­net rund 750 Li­ter Heiz­öl.

Für den Klima­schutz­mana­ger geht es nach der Be­sich­ti­gung des er­folg­reich ab­ge­schlo­ssenen Pro­jekts zu­rück an die Ar­beit. Sein Ter­min­kalen­der ist gut ge­füllt, und doch freut er sich auf die vie­len Mög­lich­keiten, die Ge­bäude im Erz­bis­tum klima­schutz­freund­licher zu ma­chen. Und die Kin­der der Kita St. Mar­tinus – die freuen sich, wenn es et­was Spannen­des zu beo­bach­ten gibt: zum Bei­spiel den großen LKW, der die neu­en Pellets lie­fert.

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