46. Band der Reihe „Studien zur Kölner Kirchengeschichte“:Neues Standardwerk über bekannten Kölner Glasmaler Baudri erschienen
Köln. Mit „Das Kölner Glasmalereiatelier Friedrich Baudri“ legen die Kunsthistorikerin Dr. Anna Skriver, Leiterin der Abteilung Inventarisation des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland, und Dr. Joachim Oepen, Leiter des Historischen Archivs des Erzbistums Köln, ein Grundlagenwerk vor, welches nun als 46. Band der Reihe „Studien zur Kölner Kirchengeschichte“ erschienen ist. Vier Autorinnen beleuchten darin umfassend und exemplarisch das Wirken einer produktiven Künstlerwerkstatt ihrer Zeit. Die Glasmalerei und ihre Entstehung werden aus verschiedenen Blickwinkeln dargestellt und historisch eingeordnet. Für die Vielzahl der Orte und Bauten, an denen Fridrich Baudri tätig war, liefert der Katalogteil neben den zahlreichen Informationen zu den Glasmalereien auch jeweils eine Zusammenfassung der Baugeschichte.
Bruder von Kölner Weihbischof und Generalvikar
Friedrich Baudri (1808–1874) war ein ungewöhnlich umtriebiger und vielseitiger Mensch, dessen Leben sich nicht in der Glasmalerei erschöpfte: Ehemann und Vater von drei Kindern, Bruder des langjährigen Kölner Weihbischofs und Generalvikars Johann Anton Friedrich (1804–1893) und gesellschaftlich stark engagierter Bürger seiner Stadt. Als solcher war er Stadtverordneter, gründete mehrere Vereine, betätigte sich als Autor im Bereich der christlichen Kunst und war bestens in der Stadtgesellschaft und im Erzbistum Köln vernetzt, nicht zuletzt dank seines Bruders. Manchen seiner Aufträge für sein Glasmalereiatelier verdankte er seinen exzellenten Verbindungen.
Beeindruckendes Werkverzeichnis
Fast 180 Positionen weist das beeindruckende Werkverzeichnis des Kölner Ateliers von Friedrich Baudri auf. Die Werke der Glasmalerei, meist in Kirchengebäuden, wurden in den Jahren zwischen 1853 und 1874 geschaffen. Geographische Schwerpunkte sind das Rheinland und Westfalen, doch gibt es Spuren von Baudris Wirken auch in Hamburg, Nordholland, England und Budapest. Die Bedeutung dieser Glasmalereiwerkstatt liegt aber nicht nur in der Zahl der durchgeführten oder geplanten Projekte, sondern auch in der technischen Qualität und in der recht konsequenten Ausführung der Werke im Stil der seinerzeit populären Neugotik.
Glücksfall der Überlieferung
Meist ist es ausgesprochen schwierig, für Künstler aus der Zeit vor dem 20. Jahrhundert auch nur halbwegs vollständige Werkverzeichnisse zu erstellen, die einen Überblick über das jeweilige Œuvre ermöglichen. Bei Baudri stößt man auf einen doppelten Glücksfall der Überlieferung: In der Zeit seines künstlerischen Wirkens hat er durchweg Tagebuch geführt, und diese Tagebücher sind fast vollständig erhalten. Darüber hinaus gibt es noch sechs Skizzenbücher, die außer Bildschöpfungen auch Kosten- und Flächenberechnungen enthalten. Alle diese spannenden zeitgeschichtlichen Quellen wurden für die vorliegende Publikation ausgewertet, die als bedeutend für Geschichts- und Kunstinteressierte weit über Köln hinaus betrachtet werden darf.
Bibliographische Angaben: Anna Skriver / Joachim Oepen: Das Kölner Glasmalereiatelier Friedrich Baudri. Verzeichnis der Werke und ihre Einordnung in die deutsche Glasmalerei des 19. Jahrhunderts (Studien zur Kölner Kirchengeschichte 46), Siegburg 2024: Verlag Franz Schmitt, 39,90 Euro.
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