Diözesanpastoralrat des Erzbistums Köln tagt in Bensberg:Neue Beratungsrunde zur Gemeindeleitung und zur Kölner Hochschule für katholische Theologie (KHKT)
Bergisch Gladbach/Bensberg. Ein konkreter Vorschlag, wie Ehrenamtliche gemeinsam mit ihren Seelsorgeteams künftig Gemeindeleitung gestalten können sowie das Engagement des Erzbistums für die Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) waren die zwei großen Schwerpunktthemen der Sitzung des Diözesanpastoralrats (DPR) am 25.03.2023. Weitere Informationen gab es zur pastoralen Entwicklung in Bergisch-Gladbach und zum Schulentwicklungsplan, insbesondere zur Liebfrauenschule in Bonn. Für eine künftige Sitzung wurde Gesprächsbedarf zum Umgang des Erzbistums mit den Beratungsthemen des Synodalen Wegs angemeldet.
Zum Thema Gemeindeleitung wurde ein Orientierungsrahmen für die Bildung von „Gemeindeteams“ vorgestellt. Diese Teams sollen die Belange ihrer Gemeinde selbstständig verantworten. Dabei wird Gemeinde in diesem Konzept als Teil einer Pfarrei verstanden. Welche selbstständigen Leitungs- und Entscheidungsbereiche für die Gemeindeteams festgelegt werden, soll laut Orientierungsrahmen je individuell vor Ort definiert werden. Die Teams können aus Ehrenamtlichen und Mitgliedern der Seelsorgeteams bestehen und werden vom Erzbischof beauftragt. Vera Krause, die Leiterin der Diözesanstelle betonte, dass die Hinweise aus der Gruppenarbeit des DPR die Entwicklung des Orientierungsrahmens entscheidend vorangebracht hätten.
In der Beratung wurden ergänzende Aspekte benannt, um diese bei der Endfassung zu berücksichtigen. Dazu gehörte insbesondere die Klärung der Schnittstellen von Gemeindeteams zu den bereits bestehenden gemeindlichen Gremien. Darüber hinaus gelte es zu klären, ob die Struktur der Gemeindeteams auch tragfähig sei, wenn es um kritische Fragen gehe. Dabei zeigte der DPR eine hohe Sensibilität für die begrenzten Ressourcen der Ehrenamtlichen.
Zu Beginn der Beratungen über die KHKT formulierte Kardinal Woelki noch einmal die Chance, die nach seiner Ansicht in der KHKT liege. Sie solle ein größeres und breiteres Angebot für das theologische Studium ermöglichen. „Wir wollen junge Menschen für die Theologie gewinnen, sodass sie später in ihren Berufen ein gutes Fundament haben, um künftig Kirche und Gesellschaft mitzugestalten.“ Dazu müsse sich das Studienangebot auch kontinuierlich fortentwickeln.
Um dem Gremium eine Grundlage für die Beratung zu liefern, präsentierten Prof. Christoph Ohly, Rektor der KHKT und Dr. Andreas Reimann von der Trägerstiftung das Konzept der KHKT. Der Schwerpunkt lag dabei auf der inhaltlichen Arbeit. Die ausführliche wirtschaftliche Planung für die KHKT wird wie geplant dem Kirchensteuer- und Wirtschaftsrat vorgelegt. Davon unbenommen zeigte der Diözesanpastoralrat hohes Interesse an einem detaillierteren Einblick in die geplante Finanzierungsstruktur der KHKT. Es wurde deutlich, dass auch in Zukunft Mittel des Erzbistums Köln benötigt werden. Einnahmen durch Fundraising und Drittmittel sollen allerdings in den kommenden Jahren zunehmen.
Inhaltliche Fragen bezogen sich unter anderem auf die Akkreditierung der Studiengänge und die Vernetzung der Hochschule mit anderen Bildungseinrichtungen. Zudem wurde hinterfragt, ob angesichts der vielen bereits existierenden Ausbildungsstätten ein hinreichender Bedarf für eine weitere Hochschule bestehe. Einige Teilnehmende teilten die Hoffnung, dass die KHKT einen Beitrag zur Vielfalt der theologischen Ausbildung leisten könne.
Die Resonanz auf die Vorstellung der KHKT war kontrovers. Eine Empfehlung des Gremiums an den Erzbischof zum weiteren Engagement des Erzbistums für die KHKT fiel deutlich polarisiert aus: Das Spektrum reichte von vollständiger Ablehnung bis hin zu umfänglicher Befürwortung.
Im Nachgang wurde kritisiert, dass die Diskussion aus Mangel an Zeit nicht ausreichend in die Tiefe gehen konnte. Allgemein war in der Abschlussrunde viel Ernüchterung zu hören: Kritisiert wurde wie schon in der Vergangenheit die Beratungskultur. Als problematisch erwiesen sich hier die teilweise weit auseinanderliegenden Positionen der Mitglieder, u.a. auch mit Blick auf die gegebenen Mitbestimmungsmöglichkeiten.
Die nächste Sitzung des Diözesanpastoralrates ist für den Sommer 2023 vorgesehen.
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