Finanzielle und seelsorgerische Hilfe im Erzbistum Köln:Nach der Flutkatastrophe: Die Menschen im Blick
Erzbistum Köln. Das Unwetter, das im Juli über weite Teile des Erzbistums Köln hinweggezogen ist, hat immense Personen- und Sachschäden verursacht – eine in ihrer Größe für diese Region bislang unbekannte Naturkatastrophe.
Viele Menschen haben Familienangehörige oder Freunde in der Flut verloren, andere ihr gesamtes Hab und Gut. Zahlreiche berufliche Existenzen sind zerstört.
Kardinal Woelki ist seit der Nachricht über die Katastrophe unterwegs in den betroffenen Gemeinden, um bei den Menschen zu sein, Unterstützung anzubieten, einfach nur zuzuhören. Vor Ort beeindrucken ihn, von der ersten Stunde an, insbesondere die unzähligen freiwilligen ehrenamtlichen Helfer und ihr unermüdlicher Einsatz sowie die Solidarität der Menschen untereinander.
In seinem Wort des Bischofs ruft Kardinal Woelki dazu auf, weiterhin für die Betroffenen da zu sein: „Es ist sicher schon einiges geschafft, aber ich bin froh, dass es immer noch helfende Hände gibt. Solidarität. Es ist wichtig, was der Bundespräsident gesagt hat, dass wir die Menschen nicht vergessen. Lassen Sie uns weiter Zeichen der liebenden Sorge Gottes sein – gerade jetzt, wo es für die Betroffenen anstrengend wird, durchzuhalten.“
Jetzt wichtig: Die Menschen seelsorgerisch begleiten
Neben materieller Hilfe bietet das Erzbistum Köln jetzt verstärkt die notwendige seelsorgerische Unterstützung und Beratung für die betroffenen Menschen vor Ort an. Seit der ersten Stunde sind die Notfallseelsorger und Schulseelsorger des Erzbistums Köln in den betroffenen Gebieten unterwegs, um für die Menschen in ihrer Not da zu sein. Die Kirchen sind für ein Gebet in Stille offen und die pastoralen Mitarbeitenden stehen für Gespräche und Unterstützung vor Ort bereit. Die Telefonseelsorge bietet Betroffenen ebenfalls Gespräche an: 0800 - 1110111 | 0800 – 1110222.
Der Diözesan-Caritasverband richtet derzeit – in Abstimmung mit anderen Hilfsorganisationen – Koordinierungsbüros in den verschiedenen Regionen ein, die für die Betroffenen erste Anlaufstellen sein sollen, wenn es um weitergehende Hilfen und eine psychosoziale Begleitung geht. In Wuppertal-Beyenburg wird das erste dieser Büros bereits in diesen Tagen eröffnet.
In den verschiedenen betroffenen Gemeinden versuchen Haupt- und Ehrenamtliche mit verschiedenen, teils sehr kreativen Projekten den Menschen wieder Hoffnung zu vermitteln. So ist beispielsweise in der Gemeinde St. Martin in Euskirchen ein Lastenfahrrad für Flutopfer zur Verfügung gestellt worden. Menschen, die durch das Hochwasser ihr Auto verloren haben, können so Besorgungen und Transporte erledigen.
Die KJA ist mit ihrem Spielebus vor Ort für Kinder, die durch die Erlebnisse der Flutkatastrophe
traumatisiert sind.
Am 18. September veranstaltet das Umweltzentrum Friesheimer Busch zusammen mit der KJA Köln
außerdem einen Nachmittag für Familien aus Erftstadt nach der Flut. Von 15 bis 18 Uhr können
Familien nach vorheriger Anmeldung vorbeikommen und einfach mal die „Seele baumeln“ lassen. Ein
besonderes Highlight bieten dabei die „Clowns ohne Grenzen“ an, die mit einer Show und Workshops
gerade den Kindern und Jugendlichen schöne Stunden bringen wollen. Die Teilnahme ist für alle
Familien kostenfrei. Dafür sorgt unter anderem auch die Förderung durch den Flüchtlings- und
Nachbarschaftshilfefonds des Erzbistums Köln. (Infos und Anmeldung unter:
www.kja-koeln.de/erftstadt).
Soforthilfe von Gemeinden und Caritas
Im Erzbistum Köln gab es direkt nach der Katastrophe in den betroffenen Gebieten verschiedene Soforthilfen von den örtlichen Kirchengemeinden und der Caritas. So wurden beispielsweise in den Tagungs- und Bildungshäuser des Erzbistums Köln umgehend täglich bis zu 60 Zimmer für die Unterbringung von Betroffenen der Unwetterkatastrophe zur Verfügung gestellt - koordiniert zunächst über die Malteser und dann über die DEHOGA.
Außerdem wurde der bereits gut erprobte Fonds des Erzbistums für Flüchtlings- und Nachbarschaftshilfe für die Opfer der Unwetterkatastrophe geöffnet. Der Fonds wird entsprechend der Bedürfnisse weiter aufgestockt.
Mit den Hilfen werden verschiedene notwendige Anschaffungen finanziert, wie beispielsweise Pumpen, Schubkarren, Schaufeln, Eimer, Wäschekörbe, Schutzmaterialien für Helfende (Handschuhe, Gummistiefel) sowie Anmietung von schwereren Geräten und die Verpflegung für Helfergruppen. Auf diese Weise konnte beispielsweise der Verein Cityofhope Cologne zusammen mit den „Syrischen Freiwilligen in Deutschland“ in Sinzig im Ahrtal beim Wiederaufbau vor Ort helfen (https://www.facebook.com/cityofhopecologne/posts/2930110847248331).
Das Erzbistum Köln unterstützt außerdem ausdrücklich den Spendenaufruf von Caritas international. Allein die Spendensumme, die auf das Spendenkonto bislang eingegangen ist, beläuft sich auf 32,5 Millionen Euro. Hiervon sind bislang fünf Millionen Euro für die Caritas im Erzbistum Köln zur Verfügung gestellt worden.
Die verschiedenen Verbände der Caritas im Erzbistum Köln, von denen einige selbst Opfer der Flutkatastrophe geworden sind, konnten bislang mehr als 3.000 Anträge auf Soforthilfen und Haushaltsbeihilfen bis 5.000 Euro bearbeiten. Insgesamt wurden mehr als 2,5 Millionen Euro an Flutopfer ausgezahlt. Der weitaus größte Teil der Summe – 2,25 Millionen Euro – stammt aus Spendengeldern von Caritas international, der Rest aus Mitteln der Spendenaktion „NRW hilft“.
Die Aktion Lichtblicke, eine Hilfsaktion der Lokalradios in NRW gemeinsam mit Caritas und Diakonie, hat bislang 11,3 Millionen Euro für betroffene Familien in NRW gesammelt. Es wurden bereits rund 700 Anträge bearbeitet und Familien mit 4,3 Millionen Euro unterstützt.
Ein hohes Maß an Schäden
Viele Kirchengemeinden und das Erzbistum Köln selbst haben Schäden durch die Flut zu verzeichnen. Inzwischen sind mehr als 220 Sachschäden bekannt, darunter 57 Schäden bei Kindertageseinrichtungen. Es sind acht Schulen betroffen, die Jugendbildungsstätte und weitere Gebäude in Altenberg sowie 60 Kirchen, 28 Pfarrheime, 16 Pfarrhäuser und 33 Wohn- und Mietobjekte.
Auf dem Gebiet der Kölner Erzdiözese sind außerdem zehn Pfarrarchive vom Hochwasser betroffen. Viele Dokumente und Fotos lagern nun tiefgekühlt auf insgesamt vier Paletten in einem Kühlhaus im rechtsrheinischen Troisdorf, um bald wieder aufbereitet zu werden.
Alleine am Gymnasium St. Angela in Bad Münstereifel hat das Hochwasser Gebäudeschäden in Höhe von über 6 Millionen Euro angerichtet. In einem bebilderten Blog berichtet die Schule über den Wiederaufbau.
Die Schadenssumme für das Erzbistum Köln beläuft sich derzeit auf knapp 25 Millionen Euro.
Bilder von den verschiedenen Einsätzen in den betroffenen Gebieten im Erzbistums Köln finden Sie für Ihre Berichterstattung zum kostenlosen Download unter: https://mam.erzbistum-koeln.de/web/38ae23b5ed1b056c/flut-bilanz/
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