Lehrerinnen und Lehrer legen den Grundstein unserer Gesellschaft von morgen:NRW-Innenminister Herbert Reul eröffnet 41. Pädagogische Woche im Erzbistum Köln
Köln. Welche Möglichkeiten kann es für die christlichen Konfessionen und andere Religionen geben, um auf einen gesellschaftlichen Zusammenhalt einzuwirken? Mit dieser zentralen Frage setzen sich Religionslehrerinnen und Religionslehrer im Rahmen der "41. Pädagogischen Woche" des Erzbistums Köln vom 23. bis zum 27. Oktober im Kölner Maternushaus auseinander. Die Woche steht unter dem Titel: "Was uns zusammenhält! Gemeinsamkeiten stärken – Unterschieden gerecht werden".
Innenminister Reul akzentuiert Bedeutung der Lehrerausbildung
"Man kann Pädagogen, Lehrerinnen und Lehrer oder diejenigen, die Lehrerinnen und Lehrer ausbilden gar nicht hoch genug schätzen, denn sie legen den Grundstein für unsere Gesellschaft von morgen", betonte Herbert Reul, Minister des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen, in seinem Eröffnungsvortrag. Zahlreiche namhafte Institute bestätigten mittels Erhebungen und Umfragen, dass das Desinteresse an der Gesellschaft wachse, das Vertrauen in die Politik und christliche Grundwerte schwinde. "Damit sinkt in unserer Gesellschaft die Bereitschaft zu gesellschaftlichem Engagement – ob in Vereinen, Kirche oder in der Politik. Das bereitet mir Sorgen", so Reul. Jedes menschliche Handeln erfordere eine werteorientierte Grundhaltung, und die käme nicht von ungefähr. "Eine Haltung bekommt man nicht geschenkt, sie muss vermittelt werden, ist Arbeit, muss sich immer wieder bewähren und bleibt ein lebenslanger Lernprozess. Sie ist das Gegenteil von Beliebigkeit oder opportunem Verhalten, bietet aber Verlässlichkeit – und die benötigen insbesondere junge Menschen", so der ausgebildete Lehrer. Er habe Respekt vor diesem tollen Beruf: "Was sagt man heute jungen Menschen, die vor einem stehen und an der Demokratie zweifeln, die dem Rechtsstaat, der Politik und den Institutionen nicht zutrauen, dringende Themen lösen zu können?"
Kardinal Woelki lobt christlich fundiertes Engagement
Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki dankte Minister Reul für seine Ausführungen hinsichtlich des haltgebenden Zusammenhangs von christlicher Überzeugung und staatlichem Auftrag in Zeiten der Krise. "Es war zu spüren, dass Ihre christliche Haltung das Fundament für Ihr politisches und gesellschaftliches Engagement wie auch für Ihre Arbeit als Minister ist. Von dieser Haltung können wir alle lernen", so der Kardinal. Woelki hatte zuvor zum Auftakt der Fortbildungstage ein Pontifikalamt in der Kölner Basilika St. Gereon zelebriert.
Thema der Pädagogischen Woche setzt auf das Verbindende
Thomas Pitsch, Leiter des Bereichs "Schule & Hochschule" im Erzbistum Köln begrüßte zur Eröffnung 220 Gäste aus Kirche, Bildung und Politik. "In Zeiten, da auf religiöser, politischer und gesellschaftlicher Ebene alles zu erodieren scheint, will unser diesjähriges Oberthema einen Kontrapunkt setzen, denn auf das Verbindende kommt es an. Verbindendes stimmt hoffnungsvoll. Gemeinsames wirkt stärkend, gerade auch in Glaubensfragen, und macht Mut für die Zukunft. Mut und Hoffnung haben besonders die jungen Menschen nötig, für die wir als Bildungsträger auf unterschiedlichen Ebenen Verantwortung tragen", so Pitsch. Die Kirchen und ihre Hoffnungsbotschaft werden weiterhin in der Gesellschaft gebraucht. Zudem gebe die sinnstiftende Kraft von Religion eine Orientierung, vermittele Zugehörigkeit und leiste somit einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. "Wo, wenn nicht in Schule, gibt es Möglichkeiten zu verhandeln, zu erproben und zu erleben – auf ein sinngerichtetes Ganzes hin? Demokratiebildung ist ein zentraler Auftrag von Schule und mehr denn je vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse und gegen Antisemitismus unverzichtbar."
Neben Podiumsdiskussionen und verschiedenen Arbeitskreisen gibt es im Verlauf der 41. Pädagogischen Woche thematischen Hauptreferate. Referenten dazu sind Professor Dr. Magnus Lerch von der Universität Köln, Pfarrer Dr. Johannes Modeß von der Lutherischen Stadtkirche Wien sowie von Professor Dr. Hubertus Roebben der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Ein eigener Tag für Lehrerinnen und Lehrer aller Fächer ist dem Schulprofil an Katholischen Schulen gewidmet, der mit einer Podiumsdiskussion beginnt. Für den Tag der Schulleitungen der Katholischen Schulen am 27. Oktober konnte der Schriftsteller, Publizist und habilitierte Orientalist Navid Kermani gewonnen werden. Insgesamt haben sich in diesem Jahr rund 800 Personen angemeldet.
Pädagogische Woche
Die Pädagogische Woche ist die größte regelmäßige Fortbildungsveranstaltung für den katholischen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen, mit jährlich zwischen 700 und 1.000 Teilnehmenden von katholischen Schulen in freier Trägerschaft, von Grund- und Förderschulen, Berufskollegs, mit Lehrkräften der Sekundarstufen I und II sowie von katholischen Bekenntnisschulen und katholischen freien Schulen. Dazu gibt es zusätzlich digitale Informationsmöglichkeiten. Die Pädagogische Woche wird vom Bereich „Schule & Hochschule“ des Erzbistums Köln in Kooperation mit dem Institut für Lehrerfortbildung (IfL) organisiert und findet in diesem Jahr bereits zum 41. Mal statt.
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