Flüchtlingsunterkunft der Caritas - Kardinal Woelki zu Besuch:Möglichst normal leben
Köln-Porz. Mit den Fahrrädern vor der Tür, dem Spielzeug im Vorgarten und dem farbigen Anstrich, wirkt die Flüchtlingsunterkunft der Caritas wie eine ganz normale Reihenhaussiedlung. Während eines Besuchs am 9. November haben der Kölner Erzbischof, Rainer Maria Kardinal Woelki und zahlreiche Journalisten Einblick in das Alltagsleben von rund 80 Flüchtlingen in Porz-Zündorf erhalten.
Auch Familie Kelmedi hat ihre Wohnungstür für den Kardinal geöffnet. Die fünfköpfige Familie kommt aus dem Kosovo und spricht bereits gut Deutsch. Für Frau Kelmedi ist es der zweite Aufenthalt in Deutschland. Sie war Anfang der 90er, während der Bürgerkriege in den Balkanstaaten, bereits in Deutschland.
Eigene Wohneinheiten fördern gutes Zusammenleben
Die Systembauweise der Unterkunft ermöglicht der Familie ein relativ eigenständiges und normales Leben. Sie haben ihre eigenen vier Wände mit Schlafzimmer, Kinderzimmer, Wohnzimmer und einer kleinen Küche mit Esstisch. Obwohl der Kleiderschrank eher einem Schulspind ähnelt und die Möbel sehr einfach sind; Familie Kelmedi hat sich mit ihren persönlichen Sachen und einigen Pflanzen eingerichtet. Töchterchen Alea (2) spielt am liebsten im Wohnzimmer mit ihrer Puppe im kleinen Maxicosi. Die Familie gestaltet ihren Tagesablauf selbst und nimmt freiwillig an den zahlreichen Angeboten der ehrenamtlichen Helfer des Flüchtlingsheimes teil.
„Für uns ist diese Unterbringungsform am besten für die Integration der Flüchtlinge geeignet“, sagt Peter Krücker, Mitglied des Caritas-Vorstandes in Köln. Er fügt hinzu: „Eigenständige Wohnungen wirken deeskalierend auf die Menschen. Das Konfliktpotenzial sinkt.“ Der Caritasverband für die Stadt Köln ist seit 38 Jahren in der Flüchtlingshilfe aktiv. Im März 2015 entschied sich der Sozialverband, angesichts der wachsenden Anzahl von Flüchtlingen, auch die Betreuung von Unterkünften zu übernehmen. Aktuell ist der Caritasverband für die Stadt Köln Träger von drei Unterkünften, die alle in einer Systembauweise mit abgeschlossenen Wohneinheiten errichtet sind.
Abwechslung dank ehrenamtlicher Helfer
Kardinal Woelki hat während seines Besuchs mit vielen Bewohnern der Unterkunft in Porz gesprochen und sich den Nähkurs im Gruppenraum angeschaut. Die Bewohner erzählten, wie es ihnen geht, wie sie auf einen positiven Bescheid der deutschen Behörden warten müssen. Es scheint so, als ob sie freudig überrascht sind, dass sich der Amtsträger für ihre Geschichten interessiert.
Viele Freiwillige Helfer bieten verschiedene AGs an, um den Bewohnern der Unterkunft einen abwechslungsreichen Alltag zu ermöglichen. Arbeiten dürfen diese noch nicht, dafür muss erst der Asylantrag genehmigt sein. Woelki sprach vor den Medienvertretern seinen Dank gegenüber den tausenden Helfern aus, die sich im Erzbistum Köln für Flüchtlinge engagieren.
Die Würde der Menschen achten
Vor den Journalisten forderte Woelki eine „Globalisierung der Nächstenliebe“.
„Politische Äußerungen, die den Stolz auf die schärfsten Regeln zur Begrenzung von
Flüchtlingszahlen zum Ausdrucken bringen, stimmen mich mehr als nachdenklich, denn wir müssen die
Würde jedes einzelnen Menschen auf der Flucht achten,“ sagte Kardinal Woelki über die
politischen Debatten, die das Asylrecht betreffen.
Politische Debatten scheinen im Alltag des Flüchtlingsheims in Köln Porz weit weg zu sein. Menschen, wie Familie Kelmedi aus dem Kosovo, warten tagtäglich auf den Postboten. Irgendwann wird er einen Bescheid bringen, der über ihre Zukunft entscheidet. Erst wenn sie einen positiven Bescheid bekommen, können sie sich längerfristig in Deutschland einrichten.
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